Das dritte Tischtennisturnier der
BSC-Ü50 Fußballtruppe hat wieder Riesenspaß gemacht. Schier unerschöpflich ist
unser Spielerreservoir. Schade nur, dass manche Spieler, die in der
Vergangenheit noch nicht so erfolgreich abgeschnitten hatten, nicht erneut
angetreten sind. So haben sie einige bestimmt sehr interessante Spiele
verpasst, zumal wir wieder heute vier neue Spieler dabei hatten - echte
Granaten, von denen man sicher noch viel hören wird!
Da war zunächst Frank Mö. Er startete unter schwierigsten Bedingungen: Er hatte keine Zeit zum Einspielen und keinen eigenen Schläger dabei. So musste er einen von Grimmis präparierten Schlägern benutzen. Er brauchte einige Zeit, bis er mit diesem Teil seine Schnippelbälle sicher über das Netz brachte und mit seiner Pen-Holder-Technik überraschte er alle Gegner (und sich selbst). Er wurde von Spiel zu Spiel besser und wir konnten alle froh sein, rechtzeitig gegen ihn angetreten zu sein. Seinen letzten Satz hat Frank nur hauchdünn gegen Altmeister Stephan verloren und wir waren uns einig, dass Frank von uns allen sicher noch das meiste Potenzial hat.
Der zweite Neuling war René und
wir zollten ihm höchsten Respekt für seinen Mut, bei diesem Turnier anzutreten.
Aber mit eigenem Schläger und in tadellosem Outfit wehrte er sich tapfer und
konnte Frank klar in die Schranken verweisen.
Hannes als dritter Neuling
zeigte, dass er jede Ballsportart beherrscht. Ballgefühl, Geschmeidigkeit, Schnelligkeit
und manche völlig überraschenden Schmetterbälle stellten uns vor große
Herausforderungen, denen Frank und René heute nicht gewachsen waren. Und die
anderen Spieler müssen sich etwas einfallen lassen, wenn sie im nächsten Jahr
noch vor Hannes abschneiden wollen. Und dass Hannes eine echte Bereicherung für
das Turnier ist, zeigte er auch durch das Mitbringen einer Magnum-Flasche
Siegersekt und von Linda, die nächstes Jahr nicht nur fotografierend sondern
auch aktiv am Turnier teilnehmen wird.
Der vierte Neuling, der alle anderen Neuling hinter sich lassen konnte, war Klaus Sch. - Rookie des Jahres! Man war sehr gespannt, wie er sich beim Tischtennis wohl austoben würde und ob die Halle nicht viel zu klein für ihn wäre. Aber er schlug sich wacker. Er stand meist weit hinter dem Tisch, wo die Laufwege länger sind und prügelte den Ball ins gegnerische Feld. Zum Glück kam er mit den kurzen Bällen nicht so gut zurecht und vielleicht fehlte ihm als gewohnheitsmäßigem Outdoorspieler auch der Seitenwind - aber mit einer Bilanz von 3:4 Siegen landete er auf anhieb im guten Mittelfeld.
Und dann war da ja auch noch
Arne. Ein ganz unangenehmer Spieler. Gut gegen ihn zu spielen, reicht nicht
aus, denn Arne verliert nur gegen die besten. Arne wähnte sich schon auf dem
Siegerpodest, als er mir im ersten Spiel fast einen Satz abgenommen hätte. Aber
in diesem Jahr musste Arne sich erstmals Grimmi geschlagen geben, weshalb er mal
wieder auf dem undankbaren vierten Platz landete.
Und Grimmi, der das Turnier in
seiner Sporthalle erneut hervorragend organisiert hatte, hat einen unglaublichen,
wenn nicht gar verdächtigen Leistungssprung hingelegt. Die Ursache wurde uns
aber auch klar. Auffällig oft verschwand er durch eine Tür in der hinteren linken
Ecke der Halle, und als wir der Sache nachgingen, stellten wir fest, dass er
die Tür zu seinem Dopinglabor offen stehen gelassen hatte. Bei all dem
Equipment, das wir da zu sehen bekamen, können wir heilfroh sein, dass Grimmi
nicht mit zwei Köpfen und vier Händen durch die Gegend läuft. Aber trotzdem Respekt:
gegen Arne gewinnt nicht jeder, Stephan hat er einen Satz abgenommen und mich
hat er im letzten Spiel gehörig ins Schwitzen gebracht. Knapp am Turniersieg
vorbeigeschrammt und auf Platz drei gelandet.
Stephan spielte wie immer auf
sehr hohem Niveau und wollte die Turniersiegerpflicht des Berichtschreibens
wieder nicht erfüllen. Er wurde wie immer Zweiter. 11:9 und 11:9 gab er beide Sätze
gegen mich knapp ab.
Und ich wurde vor dem Turnier von
Arne so gut eingespielt, dass ich gar nicht verlieren konnte. Gegen Stephan und
„im Endspiel“ gegen Grimmi gab es richtig gute Ballwechsel und richtig knappe
Ergebnisse – Tischtennis, wie es Spaß macht. Für Spannung dürfte also auch im
nächsten Jahr gesorgt sein.
Ich habe das Turnier zwar gewonnen, aber als Sieger kann ich mich nicht fühlen und Platz Eins haben wir nicht vergeben. Denn Uwe Sy., der Sieger der letzten beiden Jahre, konnte heute nicht dabei sein. Das war natürlich sehr schade, denn wir hätten gern gesehen, ob er auch im Alter von 50 Jahren noch Leistung bringen kann. Aber eine „Knieverletzung“, die reichlich Anlass für Spekulationen gibt, diente ihm als Ausrede für die Nichtteilnahme und seine Sentimentalität hinderte ihn an einem Turnierbesuch. Es gab aber auch Stimmen, dass Timo Boll in diesem Jahr nicht wie in den vergangenen Jahren Zeit für ein zweiwöchiges Individual-Intensiv-Trainingslager hatte. Manche wollen Uwe erkannt haben, als er unsere Spiele durch das Hallenfenster mit einer Videokamera aufgezeichnet hat. Ob Uwe noch einmal angreifen kann oder war das das Ende einer Ära?
Hans Sch. (Text), Linda (Fotos)