23.4.12

Ü50/1 weiter auf der Überholspur

Tübiks II hat bisher erst zwei Siege auf dem Konto, davon einer im Hinspiel gegen den BSC. Wir wollten uns also für die 4:7-Hinspielpleite revanchieren, was uns letztlich auch klar gelang. Tübiks fing in schwacher Besetzung an. Der Torwart trug ein normales Trikot und eine Trainingsjacke und keine Handschuhe. In der ersten Minute sah er regungslos zu, wie unser erster Schuss rechts unten an den Pfosten klatschte. In derselben Minute das gleiche Bild, nur diesmal gegen den linken Pfosten - den Nachschuss parierte er aber mit einem tollen Reflex. Danach hatte er zwei Minuten Ruhe, dann folgte unser dritter Pfostenschuss. Dann traf der richtige Torwart ein, aber unser Pfostenschießen ging weiter. Am Ende verbuchten wir 11 Pfostenschüsse, es können aber auch gut und gern fünf mehr gewesen sein. Da wir auch zahlreiche andere Großchancen ausließen, meinten die Türken nach dem Spiel, wir hätten auch 13:1 oder 30:1 gewinnen können... Soviel zu unserer Chancenverwertung. Es war Verteidiger Esti, der Mitte der ersten Halbzeit den Stürmern zeigte, wie man Tore schießt, nachdem Tübiks ihn bei seinem Vorstoß partout nicht angreifen wollte und ihm nichts anderes übrig blieb, als den Ball zur 1:0-Pausenführung ins Tor zu schieben. Unser Spiel war nicht nur in der Chancenverwertung von einer gewissen Unkonzentriertheit geprägt, die Grimmi in der Pause richtig laut werden ließ. Fast wäre er völlig ausgerastet, als Tübiks in der zweiten Halbzeit den Anstoß beinahe direkt verwandelt hätte: Erst sehr spät sah ich die Kugel auf mich zurasen und hatte größte Mühe, den Ball noch ne-ben das Tor zu lenken. Kurz danach war noch ein überraschender Rückpass ins lange Eck zu entschärfen und danach waren wir endlich dran. In unsere Pfostenschussserie streuten wir noch ein paar richtige Tore ein: Einmal Stephan im Duett mit Didi, einmal Stephan allein, einmal Frank M. und einmal Hecki konnten eine 5:0-Führung erzielen, so dass das Ehrentor für Tübiks fünf Minuten vor Schluss nur einen Schönheitsfehler darstellt. Fazit: Ein ebenso klarer wie glanzloser Sieg – aber endlich ein positives Torverhältnis! Hans Sch.

In eigener Sache

Dies ist das 200. Posting!!!!! Und hier die Zugriffsstatistik der letzten Woche:
Viele Grüße

14.4.12

Ü 50 / 1: Glück für Hertha


Es gibt Spiele, nach denen man hoch zufrieden ist, obwohl man Punkte verschenkt hat. Nachdem wir uns in den letzten Spielen für die Hinspielklatschen gegen den aktuellen Tabellenzweiten und Tabellenvierten erfolgreich revanchiert hatten, ging es nun darum, die 0:5-Scharte gegen den Tabellendritten auszuwetzen. Die Zweite von Hertha BSC hatte uns dermaßen deklassiert, dass unsere Mannschaftsleitung uns seinerzeit die Verbandsligareife abgesprochen hat(te).

Packen wir´s?“ fragte ich Stephan vor dem Spiel – „Ich glaube: ja“ war die klare Ansage.

Hertha war in gleicher Besetzung wie im Hinspiel angetreten, also mit den schnellen Außenleuten und dem überragenden Libero. Auch Hertha schien von unserer fast lupenreinen Rückrundenbilanz Kenntnis zu haben und so begannen beide Mannschaften vorsichtig. Aber spätestens als uns nach gut fünf Minuten in der Abwehr ein Quer- oder Rückpass völlig verunglückte und der blauweiße Mittelstürmer auch im dritten Versuch nicht einlochen konnte, war uns klar, dass die Herthaner auch nur mit Wasser kochen.

Dass kurze Zeit später der Fünfer von Hertha an der Strafraumgrenze frei zum Schuss kam und der Mittelstürmer zwei Meter vor dem Tor den Ball mit dem Kopf noch ins rechte Toreck abfälschen konnte, setzte bei uns wie in den vergangenen Spielen Kräfte frei. Ganz prima wieder unser Spielaufbau aus der Abwehr und Didi war im zentralen Mittelfeld Ballsicherheit und genialer Passgeber in einer Person. Hendrik und Stephan sorgten über Außen für Gefahr, ebenso Hecki mit seinen Vorstößen aus der Abwehr.

Der Ausgleich war eine Frage der Zeit und zeigte, wie gut wir aufeinander eingespielt sind: Hecki hatte sich wieder in den Angriff eingemischt und wollte an der Strafraumgrenze einen Abpraller verwerten. Von hinten kam Stephan angeflogen und brüllte „Leo“. Man sah, wie bei Hecki die Zahnräder drehten und nach 0,2 Sekunden gab die Freund-Feind-Kennung Freigabe. Er zog seinen Fuß zurück und Stephan konnte per Flachschuss zum 1:1 verwandeln.

Das schmeckte den Herthanern natürlich nicht und sie erhöhten den Druck. Aber die langen Bälle konnte ich ablaufen, die Fernschüsse waren haltbar und unsere Abwehr mit Grimmi, Hecki, Ändy und Esti spielte wieder bärenstark, so dass die Herthaner nicht in unseren Strafraum gelangten. Die Angriffsversuche des langen Liberos unterband Frank M. mit seiner bisher besten Saisonleistung.

Auch unser 2:1 in der 20 Minute war eine tolle Teamleistung. Als Torwart hast Du ja zwei Probleme, erstens sollst Du die Bälle halten und wenn Du mal einen gehalten hast, dann kommt Problem zwei, nämlich: wohin mit dem Ball. So lag ich mit dem Ball am Boden und suchte im Aufstehen eine Anspielstation, was in dieser Phase gar nicht so einfach war. Doch mein Blick traf den von dem vor dem Mittelkreis freistehenden Didi. Es war so eine Blickverbindung, die den Ball wie auf einer Schiene führt. Hinzu kam, dass Hecki den Braten gerochen hatte und aus dem eigenen Strafraum nach vorn spurtete. Ein kurzes Nicken von Didi, ein schneller Abwurf, Didi nahm den Ball an und einen Gegenspieler aus, verzögerte noch ein klein wenig um dann den tödlichen Pass zu Hecki zu spielen, der den Ball flach am Torwart vorbei einschieben konnte.

In der Pause hatte Grimmi fast nichts zu kritisieren, außer dass wir in unserem Abwehrverhalten gelegentlich etwas zu langsam schalteten, so dass die Herthaner im Mittelfeld immer freie Anspielstationen hatten.

In Halbzeit zwei wollte Hertha noch stürmischer angreifen und überzog dabei. Unsere Abwehr hielt weiterhin stand und Hertha gab uns Raum für gefährliche Konter. Wir hatten das Spiel im Griff und erspielten uns Chance auf Chance. Warum und wie wir mindesten fünf Riesen vergeben haben, lässt sich aus Torwartperspektive nur erahnen und manche von uns werden eine unruhige Nacht verbracht haben.

Zum Spielende schaltete sich der lange Libero in die Angriffe ein. Aber auch er blieb wirkungslos – bis zur Schlussminute. Wir hatten erneut einen Angriff abgefangen und der Libero blieb frustriert im Strafraum stehen. Aber ein Mitspieler, der hier nicht namentlich erwähnt wird, weil er das Apres-Spiel-Tannenzäpfle mitgebracht hatte, leistete sich ein etwas ungenaues Abspiel. Der Herthaner Abwehrspieler schlägt den Ball auf den im Strafraum mutterseelenallein und unübersehbar wartenden Libero. Gekonnt nimmt der den Ball an und knallt ihn zu dem für Hertha überaus glücklichen 2:2 Endstand ins Netz – schade.

Dennoch tat das unserer guten Stimmung keinen Abbruch. Kein Licht in der Kabine, Heiß-Kalt-Duschen ohne Abfluss und ein gepflegtes Kabinenbier mit anschließendem Besuch bei Carsten gaben uns das im Winter so vermisste Heimatgefühl zurück. Und auch Uwe S. lauschte im Casino mit leuchtenden Augen unseren Erzählungen und wartet nun sehnsüchtig auf seinen fünfzigsten Geburtstag.

Hans Sch.

5.4.12

Drei Ecken und ein Elfer

Eine Stunde vor Spielbeginn rollte am Hubi ein grünes Laufrad Richtung Kabinen. Darauf ein älterer Herr mit Kapuze – gehört der zu uns oder zu Nordnordwest? „Vielleicht der Schiedsrichter?“ meinte Ebi. Der Herr zog die Kapuze ab – Lothar Grünbaum! „Ich habe ein neues Fahrrad – aber die Bremsen funktionieren noch nicht“ war der Beginn eines ca. zweistündigen Redeschwalls.
Elf Spieler hatten zugesagt, neun kamen und acht zogen sich um. Ein merkwürdiges Spiel der Ü50-2er – phasenweise gelungene Kombinationen, und dann wieder anfängerhafte Aussetzer. So in der 15. Minute, als der SV Norden-Nordwest 98 zum ersten Mal in unseren Strafraum kam, nach einer Ecke nicht richtig angegriffen wurde und der Vierer das 0:1 erzielen konnte. Danach unsere beste Phase: Zwingende Spielzüge und herrliche Tore (zweimal Uwe, eins Wolfgang We.). Jedoch kurz vor der Pause: Gleich drei unserer Abwehrspieler stürzen auf einen Nordnordwest-Angreifer, wodurch zwei weitere Stürmer nur noch von einem Verteidiger gedeckt werden, was zum 3:2 führte – dachten wir. Jetzt kam der große Auftritt vom Schiri: Er hatte (als einziger) ein vorangehendes Foul des Verteidigers gesehen und entschied auf Strafstoß, den der Vierer unhaltbar verwandelte.
BSC hatte weitere hochkarätige Chancen, doch Latte, Schusspech und ein über sich hinauswachsender Keeper verhinderten weitere Treffer. Stattdessen kam unerklärlicherweise zweimal der Vierer jeweils nach einer Ecke frei zum Kopfball, und schon stand es 3:4. In der Schlussphase verkrampften wir, zu selten wurde das Spiel nach Außen verlagert oder Dreiecke gebildet. Ein paar Chancen gab es noch, aber dann war für NNW die Revanche für unseren 8:2-Hinspielsieg perfekt.
Axel/Hans Sch.