31.5.16

Ein denkwürdiger Abend bei der Ü50/2



Es war ein denkwürdiger Abend, dieser 30. Mai 2016, oben im nördlichsten Norden von Berlin. Die Ü50/2 schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn komplett angetreten und aufgewärmt, Schiri und Gegner im Prinzip auch. Was nicht passte, waren die sorgenvollen Blicke gen Himmel ob der sich immer eindrucksvoller aufbauenden Wolkengebilde. Der Interimscoach immer nervöser werdend am Handy - 40% Regenwahrscheinlichkeit, obwohl Blitze im Minutentakt und die Grenze der selten besser auszumachenden Gewitterfront schon gefährlich nahe. Keine Frage, die Zugbahn würde direkt über den Sportplatz gehen - aber nach dem nächsten Update immer noch nur 40%. Der Interimscoach begreift die Welt nicht mehr und schon wird gewitzelt, vielleicht würde ja gleich ein Wind von der Seite einsetzen und das sich zusammenbrauende Unheil einfach in eine andere Richtung lenken. 40% - in Worten vierzig Prozent… Ups. Der Interimscoach schüttelt den Kopf und meint: “Ich hab ja gar kein Internet hier.“


Es war ein denkwürdiger Abend in Frohnau. Schon vor Spielbeginn wurden wir vom Gegner angesprochen, ob wir eigentlich lieber nach Treptow oder nach Frohnau führen. Komische Frage eigentlich, doch als sich die Front genau über unseren Köpfen befand, hob plötzlich ein Wind an und trieb das Gewitter zurück Richtung Stadtmitte, wo es sich dann nach Herzenslust austoben konnte. Nein, hakenschlagende Gewitter gibt es nicht und die Frohnauer waren auch nicht mit irgendwelchen höheren Mächten im Bunde - das wäre auch zu viel des Guten im Abstiegskampf.
Um ähnliche Verhältnisse wie beim Länderspiel am Vortag zu vermeiden, wurde der Spielbeginn einfach um fünf Minuten vorgezogen und uns blieb es so erspart, die mitgebrachte Kiste Bier schon während des Wartens auf den Anpfiff zu leeren. Vielleicht wäre das mit dem Zielwasser aber gar keine so schlechte Idee gewesen, und außerdem ahnten wir ja auch noch nichts von Lutz' erstem Eintrag in die Torschützenliste - auf der Seite des Gegners... Eigene Mitspieler zu verspotten ist nun aber so überhaupt nicht unsere Art und die Hintergründe der anschließenden Späße über die Frage versprochener oder zu zahlender Kisten Bier bleiben dann doch besser Geheimnis der Beteiligten.


Es war in der Tat ein denkwürdiger Abend. Thiago Alcantara brauchte nach seinem Innenbandanriß 2014 exakt 233 Tage, Holger Badstuber bei seinem Kreuzbandriss 2012 sogar 532 Tage bis zu seiner Rückkehr ins Team (Angaben nach transfermarkt.de). Beim unversehens aus dem Nichts zum Kapitän (für ein Spiel) beförderten Unterzeichner dieser Zeilen ergab sich nach eingehender Recherche die stolze Zahl von 750 Tagen seit dem letzten Punktspieleinsatz. Schwer zu sagen, welche Seelenpein Thiago oder Badstuber widerfahren sein mag - man sagt ja immer, der Kopf sei das größte Problem bei der Reha. Für die beiden Bayern-Spieler aber scheint immer außer Frage gestanden zu haben, dass sie zurück auf den Platz kommen werden. Das war in meinem Fall keineswegs so klar. Aus anderen Gründen in einem eher schwierigen Verhältnis zum BSC stehend, wechselte die Gefühlslage zwischen der Erinnerung an den 3:0-Auswärtssieg am 10. Mai 2014 in Buchholz als sich mir kurz vor Schluss nach einem Konter die Chance zu einem (bis dato) letzten Tor bot und der schon aberwitzigen Idee, während der monatelangen Physio und später dann auch bei vielen Trainingseinheiten im Sportstudio, wenigstens wieder so beschwerdefrei und fit zu werden, dass es ja vielleicht zu einem Abschiedsspiel reichen könnte. Nimmt es da Wunder, dass das Saisonziel der Zweiten: einstelliger Tabellenplatz eher ein müdes Lächeln hervorruft. Ja sicher, es gilt immer, sich Ziele zu setzen - aber besser nicht dabei vergessen, was es bedeutet dass man es kann.

Okay, genug zur Frage wozu Fußball eigentlich gut ist. Das Spiel ging 2:2 aus, aber es ergab sich keine einhellige Meinung, ob es nun eher ein besseres oder ein schlechteres gewesen sei. Tatsache ist, dass Frohnau bis fünf Minuten vor Schluß geführt hat und der Ausgleich nach einer guten Kombination über rechts (Manni!) von Uwe K. erzielt wurde. Das Unentschieden war nach Chancen zweifelsohne gerecht, auch wenn es sich für den Gegner gewiß wie eine Niederlage angefühlt hat.
Mehr kann ich nicht sagen, zu mehr reicht mein Fußballverstand noch nicht (wieder). Da sind nur einzelne Szenen in meiner Erinnerung: ein sehr gute Parade von Pete, eine Superchance von Manni als er die Spannung beim Abschluss aber nicht halten konnte, viele Ungenauigkeiten und Ballverluste beim letzten oder vorletzten Pass, ein meist riesengroßes Loch im Zentrum, kurze Phasen heillosen Durcheinanders im eigenen Strafraum, eine super super Rettungstat ganz kurz vor Schluss (wieder von Uwe) und ein beinahe perfekter Standard von Manni und Andi Ehm mit klasse Kopfball von Letzterem.

Wie gesagt: zu zusammenhängenderen Beobachtungen reicht es noch nicht. So oder so ähnlich mögen sich ‘meine Jungs’ ganz am Anfang in der F-Jugend gefühlt haben - staunend und überwältigt vom Erlebnis des ersten Punktspiels, von den vielen Menschen die dabei zusehen und anfeuern, die eigene oder die gegnerische Mannschaft und alle tragen die gleichen Trikots mit dem jeweiligen Vereinswappen darauf und dann noch der Schiedsrichter, der so streng guckt und überhaupt keinen Spaß versteht...
Ja, es war ein denkwürdiger Abend. Was für eine Inszenierung - wie beim allerersten Mal. Aber über den Gag mit dem Gewitter kann ich nur lachen...

DEDICATED TO NR. 7

30.5.16

Dangast - Text


Unterhaltsam und lehrreich war sie, unsere Reise in die Fußballvergangenheit nach Dangast/Varel. Unser Vize-Alterspräsident Ebi hat in Varel an der (angeblichen) Nordseeküste seine Jugend verbracht und das Fußballspielen gelernt, bis ihn seine (immer noch nicht völlig abgeebbte) Sturm- und Drangzeit nach Berlin verschlug. Dort wurde er Lehrer und kickte in der Dritten des BSC, die sich in Form der Ü40 II und Ü50 II zum Dreamteam entwickelte. Neben dem sportlichen Erfolg nahm die Geselligkeit einen hohen Stellenwert ein. Höhepunkte davon waren (neben den wöchentlichen Exzessen im Casino) die jährlichen Pfingstreisen nach Dangast mit einem Fußballspiel gegen Ebis alte Kameraden und einer besonders für die Westberliner bitter nötigen Jever-Kur.

Nach den Wende rückte Dangast jedoch zunehmend in die Ferne…. Ebi spielt auch nicht mehr im Dreamteam und verbringt sein fußballerisches Altenteil nun in der Ü60. Die ist aber durchaus auch gesellig und reiselustig, so dass die lange unterbrochene Tradition nun einen zusätzlichen Schwung erhalten soll. Bei einer Probefahrt im vergangenen Jahr wurde die Gastfreundschaft (und Vergesslichkeit) der Ostfriesen getestet – mit dem Ergebnis, dass wir wiederkommen können.

Trotz der Ü60-typischen Absagen unmittelbar vor Spielbeginn fanden insgesamt knapp 30 aktuelle und ehemalige Spieler sowie diverse Spielerfrauen den Weg nach Varel/Dangast.

Wir konnten dabei viel lernen von Ebi:
1. Seezunge ist nur geschmacklich das Gegenteil von Landzunge
2. Wie der Ostfriese den Matjes verspeist (s. Bild)
3. Warum der Ostfriese einen Bart trägt (s. ebendieses Bild)
4. Warum dieser Bart glänzt (dito)
5. Warum die jungen Damen das Land verlassen (…)

Auch sportlich war die Reise ein Erlebnis. Immerhin acht Aktive hatten wir dabei. Gegen den TUS-Varel spielten wir im Waldstadion bei etwas erhöhten Temperaturen ein ansprechendes Spiel. Aber auch die Vareler wussten mit dem Ball umzugehen. Besonders Jan, Spielmacher, Urgroßneffe von Ebi und unser netter Vor-Ort-Betreuer machte uns das Leben schwer. Präzise hohe Flanken auf den an den langen Pfosten ausweichenden Jan waren das Standardmittel der Friesen, auf das wir uns einstellen mussten. Die erste hohe Flanke fing Ändy mit dem Kopf ab und hätte souverän zu Ecke geklärt, wenn die Torlatte einen halben Meter tiefer gelegen hätte. Aber der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten: Axel verwertete eine lange Flanke.

1:1 war der Pausenstand und unsere Coaches Jürgen und Arne verordneten uns für die zweite Halbzeit ein „Weiter so, bis den Ostfriesen die Puste ausgeht“. Leider gelang Jan, mit dem ich bezogen auf Ebi in der Pause einen gegenseitigen „Keine-Tore-Schießen-Pakt“ vereinbart hatte eine tödliche Ecke, die dem langen Pete knapp über Fäuste und Ändy über den verständlicherweise nicht übermäßig hoch gereckten Kopf rutschte, so dass der Ball von einem Friesenschädel zum 1:2 einschlug.

Das 1:3 fiel nach einem Konter, bei dem wir zwar nicht in Unterzahl aber dennoch nicht sehr geschickt verteidigten. Jetzt war Ehrenrettung angesagt und unsere zehnminütige Schlussoffensive brachte den Anschlusstreffer: Nach einer Flanke von Ändy ging Berrie energisch zum Ball, so dass er seinen Gegenspieler zum Eigentor zwang. Der Endstand geht in Ordnung, Spieler, Trainer und Zuschauer/innen gaben sich zufrieden.

Nach dem Spiel dann einer der Höhepunkte des Beiprogramms: Grillen, Biertrinken und Pokalendspielgucken im Dorfkrug von Dangast. Ein grundgemütlicher Wirt, ein unermüdlicher Griller namens – ja es gibt ihn wirklich! - Ronny Schw. und ein Pokalendspiel mit einem leider bescheidenen Ergebnis. Immerhin haben wir Hummels in seinem vorerst letzten Bundesligaspiel sehen dürfen.

Und das Programm hatte weitere Höhepunkte: Fische essen im Hafenrestaurant, Frühstück (Fischbrötchen oder Matjes) am Kanal, Zweites Frühstück im Kurhaus von Dangast…

Höhepunkt für die Damen war neben dem Spiel die sonntägliche Radtour mit Ebi: Von Varel über Dangast bis zum Mühlenteich in Obenstrohe ließen sich die Stationen von Ebis Jugend verfolgen. Die fußballerisch Engagierteren versuchten sich derweil am Soccergolf, die Reisefreudigsten  besuchten Wilhelmshaven und andere erholten sich von der langen Pokalnacht.

Herzlichen Dank für die Organisation der gelungen Reise an Ebi, Ebi, Ebi und seine Unterstützer Jan und Axel!

Hans

29.5.16

Fußballreise Ü60 nach Dangast

Abfahrt in Berlin Hbf


2 Damen im IC2


Die zugehörigen Herren


Raucherpause


Umsteigen in Oldenburg


Ankunft in Varel. Ebi holt uns netterweise vom Bahnhof ab.




Beim Fischessen gibt es Friesengeist


Couching vor dem Spiel


Die Glorreichen 8


Der Gegner (und 3:2-Sieger)


Vor der Grillparty schleppen die Damen die Tische,
die charmanten Herren geben Ratschläge.



Frisches Jever vom Fass - mmmh





Ronnie mutierte zum Grillweltmeister!


Romantischer Fischimbiss mit Hafenblick


So essen Friesen Heringe (jetzt wissen wir auch
wozu sie Bärte haben!)


Blick auf den Jadebusen bei Ebbe

Radelpause an der Schleuse

Am Dangaster Strand Ebis Skulptur

Die legendäre Kurhauskneipe

Adieu Dangast, wir kommen wieder!

Ü60-2 fährt U-Bahn



Mit unseren Sportsfreunden von Hansa 07 liefern wir uns seit Jahren Duelle auf Augenhöhe.
Wir starten gut, was nach einer Viertelstunde zu gewisser Lässigkeit führt. Axel meint im eigenen 5-Meter-Raum fummeln zu können, 1 : 0 für Hansa.
Sechs Minuten später verlängert Axel jedoch eine Ecke mit der Hacke (!) ins Hansator – 1 : 1.
Kurz danach erzielt Roland Bö. unsere 2 : 1-Führung, die Hansa jedoch postwendend ausgleicht.
Fünf Minuten nach Wiederbeginn eine halbhohe Flanke von Hansa in den Rückraum, ein Spieler nimmt den Ball volley und nagelt ihn aus 16 m ins Dreiangel. Das gelingt ihm nur bei 1 von 100 Versuchen! Wir aber sind so geschockt, dass wir innerhalb 5 Min. zwei weitere Tore fangen.
Langsam berappeln wir uns und erzielen durch Roland und Wolfgang We. noch zwei Tore, aber zu mehr reicht es nicht mehr – 4 : 5 verloren.
Ein Gutes hatte der Ausflug: Die Mehrzahl unserer Ü60-2er ist mit der U-Bahn (die in Kreuzberg eine Hochbahn ist) angereist. Weiter so!

22.5.16

Ü50-2: Ein nicht unbedingt erwarteter Erfolg

Mit VfB Fortuna Biesdorf II erwartete die Ü50-2 des BSC einen starken Gegner auf heimischem Rasen, bei dem man im Hinspiel gehörig unter die Räder gekommen war. Und inzwischen steht Biesdorf sogar als Aufsteiger in die nächst höhere Spielklasse fest.

Dementsprechend war man froh, mit Schreibi und Sempi nicht nur gestandene Abwehrkräfte im Kader zu haben, sondern darüber hinaus mit Uwe S. und Ömer eine stärkere Offensive aufbieten zu können. Stephan B. fungierte diesmal als Coach, dem man sogar den Erwerb des A-Trainerscheins nachsagt. Seine Devise lautete: aus gesicherter Deckung mit Unterstützung eines laufstarken Mittelfelds den Gegner im Zaum halten und mit unserer starken Offensive Nadelstiche setzen.

Umso überraschter waren wohl alle, als sich Biesdorf von Anfang an nicht unbedingt als spielbestimmend erwies. Zwar ließ man die Kugel gut und sicher zirkulieren, währenddessen man dem BSC viel Raum für ein sicheres Aufbauspiel einräumte. Insofern verfügte der BSC über mehr Ballbesitz. Über Schreibi / Sempi bzw. Olaf in der Abwehr und dem Mittelfeld mit Hartmut, Andi E. bzw. Stefan K. und René gelang es immer wieder, den Ball sicher in den eigenen Reihen zu halten und Uwe, Ömer bzw. Manni in Szene zu setzen. So plätscherte das Spiel vor sich hin, ohne tatsächlich ernsthafte Chancen zu verzeichnen.

Etwas überraschend – aber nicht unverdient – nahm sich Uwe dann in der 27. Minute ein Herz, rannte unnachahmlich mit dem Ball am Fuß Richtung Tor und zog ab. Er übersah dabei zwar den besser postierten Andi E., der allerdings den Abpraller des gegnerischen Torwarts mit linker Klebe und voller Wucht in die Maschen jagen konnte. 1 : 0 für den BSC – damit war zuvor nicht unbedingt gerechnet worden.

Bis zur Pause verteidigte die Truppe den Vorsprung solide, und Biesdorf machte keine besonderen Anstalten, dem soliden Spiel des Gegners etwas entgegenzusetzen. Folglich war Coach Stephan mit seinen Jungs zufrieden und lobte vor allem die geschlossene, kampfstarke Mannschaftsleistung:
Weiter so, Jungs!

In Halbzeit II änderte sich das Bild auch nicht zwingend. Zwar war Biesdorf der Wille zum Ausgleich anzumerken, aber gleichzeitig musste das Team ständig vor Kontern mit Abschlüssen von Uwe, Ömer oder Manni auf der Hut sein. Auch Olaf tat sich mit einigen gefährlichen Distanzschüssen hervor. Hin und wieder wurde es auf dem Platz bei den Zweikämpfen hitziger, aber davon ließ sich der BSC nicht anstecken und spielte aus der gesicherten Deckung seinen Stiefel herunter.

So lief das Spiel bis zu 50. Minute weiter, bis eine schöne Ballstafette von Uwe, Manni und Hartmut zu einem weiteren Treffer für den BSC führte. 2 : 0 gegen die starke Biesdorf-Truppe!
Wer hätte das zuvor erwartet?

Erst jetzt merkte man den Biesdorfern an, dass man sich so leicht doch nicht geschlagen geben wollte. Das Team zeigte deutlich mehr Engagement, spielte nach vorne und presste den BSC in die eigene Hälfte. Aber außer dem 1 : 2 in der 57. Minute gelang Biesdorf nicht wirklich mehr sehr viel -  Abwehr und Mittelfeld des BSC schirmten die Gegner effizient ab.

Schlussendlich Sieg für die Ü50-2 des BSC dank einer guten, geschlossenen Teamleistung. Und der Traum vom einstelligen Tabellenplatz lebt weiter!

Andreas E.

12.5.16

Ü50-2: Reise nach Helgoland

Spielertrainer Manni stand teilnahmslos am Spielfeldrand, während sich die anderen beim Balleinkriege im präzisen Zuspiel in bedrängter Lage übten und warmliefen. Er war offensichtlich mit den Gedanken bei seiner Ansprache, die sogleich folgte: „Wir wollen am Ende auf einem einstelligen Tabellenplatz stehen“. Helgoland sei der direkte Konkurrent mit zwei Punkten Vorsprung, ein Sieg müsse heute her. Also eines von jenen Sechspunktespielen für beide Teams.

Die Chancen für den BSC stehen gut, Uwe und Stephan B. wieder dabei, und zur Verstärkung noch Grimmi im Kader. In der „Startelf“ fehlt dann zu unserer Überraschung Uwe. Der Mittelfeld-Turbo darf heute nur im Notfall zum Einsatz kommen, eine Oberschenkelzerrung muss noch ausheilen. Oh ha, ohne Uwe, wird da was gehen? Dann muss Stephan die Angriffe einleiten.

Kaum ist das Spiel angepfiffen und ein erster Antritt Richtung Helgoländer Strafraum erfolgt, hebt Stephan B. seinen Arm und signalisiert Auswechslung. Oh, nein, auch das noch! Unsere Chancen stehen jetzt gut – hinterm Seitenaus. Aber was solls, der Himmel ist heiter und Bernd unser Abwehrchef.  Lautstark dirigiert er seine Vorderleute. Und die treiben das Spiel nach vorne, Manni kann links außen bis zur Grundlinie durchlaufen, flankt, und der Ball landet wie ein GPS-gelenktes Geschoss auf der Stirn von Stefan K. – Latte, Linie, Tor. Das hat geschnackelt. Gut so ein frühes Tor, bei ungewissem Fortgang. Aber die Antwort der Helgoländer bleibt aus, der BSC ist weiter am Drücker. Wieder ein Angriff, den Manni diesmal von der Mitte einleitet. Stefan K. läuft sich hinter der Helgoländer Abwehrreihe frei, Manni passt mit rechts (!) in die Lücke genau auf den Mann, der nur noch stoppen, drehen und schießen muss. Den schwachen Schuss kann der Torwart parieren, aber nicht den Nachschuss von Manni, der den Braten gerochen hat. Oh, wie schön. Geht hier doch was?

Helgoland bleibt auch hierauf eine Antwort schuldig, und so spielt sich der BSC in eine Feldüberlegenheit hinein, bei der zwar nicht jedes Zuspiel passt, aber der Druck in Richtung Tor doch überdeutlich ist. Manni hat sich eben wieder am linken Flügel durchgesetzt, die Bahn ist eigentlich frei zum Tor, aber er vertraut auf die Präzision seiner Flanke, zu Recht, doch nicht jedes Mal kann die Maßarbeit in Zählbares umgesetzt werden, der Kopfball von Stefan K. geht einen Meter am Pfosten vorbei. Neuer Angriff, wieder von links, diesmal gibt Manni den Ball flach herein, Stefan K. braucht nur noch den Fuß hinzuhalten, drin isser, 3:0.  Was im Feld verstolpert oder ungenau zugespielt ist, vor dem Tor das ganze Gegenteil: eiskalt und exakt in Vorlage und Vollstreckung. Fast unheimlich, was da heute gelingt, bei dem man früher so oft vergeblich agierte. Diese Selbstsicherheit vorne entwickelt sich aus einer soliden Defensive heraus. Dank der deutlichen Ansprache von Bernd stimmt die Zuordnung. Hinter der Mittellinie treffen die Vorstöße der Helgoländer auf eine gut stehende Abwehr, in der Karsten, Bernd und Olaf nichts anbrennen lassen. Beim Aufbau wird aus der Abwehr schnell das Anspiel in die Mitte oder nach außen gesucht, unsere Spieler haben viel Raum, was wohl auch an dem deutlich höheren Kampfgewicht liegt, das der Gegner auf den Rasen bringt.

Nach einem Einwurf kann sich Stefan K., diesmal auf der rechten Seite, durchsetzen und hat freie Bahn zum Tor. Hartmut war mitgelaufen und hatte sich in der Mitte in Position gebracht, ein Schritt rückwärts bringt ihn aus der Deckung und ermöglicht  K. das Zuspiel. Hartmut zieht ab – Tor. Mit 4:0 geht es in die Halbzeitpause. Die Ansage vom verletzten Co-Trainer Stephan B. denkbar einsilbig: „Weiter so“.

In der zweiten Hälfte setzt sich der Sturmlauf des BSC nun mit Rückenwind fort. Viele gute Angriffe werden aus der Abwehr heraus entwickelt, nur beim Abschluss fehlt die Kaltschnäuzigkeit, die Bälle gehen übers Tor oder in die Arme des Keepers. Es dauert eine Weile, bis ein Angriff über links, diesmal von Harmut, zum Torerfolg führt. Hartmut verlängert auf Ömer, der Mannis bessere Position zentral vor dem Tor erkennt und ihm den Ball überlässt. Und Manni, der beim Passspiel-Warmmachen geschwänzt hatte, zeigt, dass er es nicht nötig hat, und versenkt unhaltbar in der rechten unteren Torecke.  So geht das Spiel seinen Gang - für den BSC in der Gewissheit, dass es entschieden ist, was Folgen hat: Bei einem Angriff der Helgoländer laufen nicht alle mit zurück, ein Angreifer bleibt ungedeckt, wird angespielt und versenkt links unten, Pete hatte sich schon früh für die andere Ecke entschieden.

Kurz vor Schluss noch ein Sonntagsschuss vom Helgoländer Spielführer aus der zweiten Reihe genau in den Dreiangel, den Karsten mit dem Kopf knapp über das Tor lenkt. So bleibt es bei einem Ehrentreffer der Gastgeber und man verabschiedet sich freundschaftlich voneinander. 5:1 für uns, ohne Uwe! In der Kabine wartet dann die Belohnung: Karsten zaubert aus seiner Fahrradtasche eisgekühltes Veltins und reicht es herum. Heute mit Anstoßen. Was für ein Spaß doch Fußball machen kann!
Stefan K.

11.5.16

Ü60-2 schlägt Nordberliner SC II



Wieder einmal begaben wir uns auf die Weltreise nach Heiligensee.
In der Eröffnungsphase des Spieles haben wir durchaus alles im Griff und nähern uns dem gegnerischen Tor zunächst mit Fernschüssen. Karl und Berrie machen Druck im Sturm, Jürgen, Axel und Hans ziehen Fäden im Mittelfeld, Arne, Ebi, und Wolfgang S. halten den Gegner vom eigenen Tor fern, und wenn dieser doch einmal durchbricht, hält Michael Ka. wie in besten Zeiten.
Nur in einer Situation gibt es eine Überzahl des NSC, und schon liegen wir 0:1 hinten.
Das ist auch der Pausenstand, doch wir zeigen Moral. Auch wenn NSC gelegentlich zu weiteren Chancen kommt, sind wir überlegen und drehen durch Tore von Wolfgang, Jürgen und Hans das Spiel zum verdienten 3:1-Sieg.
Unser Dank gilt dem netten und sehr fairen Gegner. Dicke Minuspunkte sind aber zu verzeichnen: Nicht nur die Duschen sind eisig kalt, weiterhin auch ist das Casino geschlossen, und die benachbarte Tenniskneipe hat zu. Fast am Verdursten müssen wir den Heimweg antreten.
Aufmunterung kommt aber per Funktelefonie: Zeitgleich hat unsere 1. Ü60 in Oberspree 6:2 gewonnen (siehe nächsten Bericht). Trotz unseren aktuellen Siegesserien kommen diese aber wohl zu spät. Unser 5. Platz wie auch der 3. Platz der 1. Ü60 reichen wohl nicht mehr für den Aufstieg.