30.11.13

Laudatio für "11 Freunde"

Viele Fans sind fassungslos weil sie dachten, die Zeit der Urwaldschreie und Bananenwürfe, der schwulenfeindlichen und antisemitischen Gesänge in den Stadien sei endlich vorbei....
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Ü50/1 schlägt Rehberge mit 6:1


Anfangs taten wir uns etwas schwer mit unserer Favoritenrolle. „Nun siegt mal schön und hoch“ lautete Rolands E-Mail-Botschaft zu dem Spiel – er konnte ob des schlechten Wetters leider nicht kommen.

Wir hatten zwar mehr vom Spiel, konnten aber in der ersten zehn Minuten keine klaren Chancen herausspielen. Aber unsere Bank war sehr gut besetzt und den ersten gefährlichen Angriff setzte auch der von der Bank gekommene Didi. Doch dann gelang den Rehbergern einmal ein Anspiel in die Spitze und der sehr starke 15er lief allein auf mich zu. Aber wenn man im Tor genug Zeit hat, eins zu werden mit Gegner und Ball, und wenn der Gegner den Ball dann nicht mit der Piecke trifft, dann hat man auch aus Nahdistanz eine Chance, den Ball per Reflex abzuwehren.

Aber diese Großchance gab Rehberge etwas (zuviel?) Auftrieb. Sie wollten uns nun zustellen, was uns auch tatsächlich etwas nervte, aber über viele Stationen brachten wir dank besserer individueller Stärke den Ball zu dem in die eigene Hälfte zurückgeeilten Frank. Der hatte (zu seinem Nichtbedauern) keine Anspielstationen und durfte sich durch zwei Rehberger durchfummeln. Dann war der Weg zum Tor frei – aber sehr lang. Schnaufend setzte er sich in Bewegung und ein Rehberger schnaufte hinterher. Ob er es schaffen würde? Seine Stürmerkollegen zogen ihre Gegenspieler geschickt auf die Außenpositionen. „Ihr lauft ja alle weg“ beschimpfte der gegnerische Torwart seine Mitspieler nachdem Frank ihn per Außenristlupfer (Ehrensache) überwunden hatte.

Der Rest der ersten Halbzeit war wieder ein zähes Anrennen – aber bis zur Pause blieb es beim 1:0.

In der zweiten Hälfte spielten wir unsere konditionellen Vorteile aus – kein Wunder, bei vier Wechselspielern gegenüber Null bei Rehberge. Nun fielen unsere Tore regelmäßig:

Frank erhöhte aus zentraler Position zum 2:0, Karsten flankt in den Strafraum und Andi Hä. köpft wie einst Kalle Riedle: er  springt senkrecht höher als alle anderen und knickt dann seinen Körper so dass der Kopf den Ball ins Tor schnippt – große Klasse und 3:0!
Aber nicht genug, denn wenig später spielt er aus dem Rückraum einen tollen Pass auf Henrik, der ebenfalls per Kopf zum 4:1 erhöht.

4:1? Da fehlt doch ein Gegentor – richtig, und das kam so. Spätestens nach dem Warnschuss in der zehnten Minute hatten unsere Abwehrspieler die durchaus gefährlichen Angreifer aus Rehbege immer an der ganz kurzen Leine, so dass ich im Tor allenfalls zwei oder drei Bälle abzulaufen hatte. Klaus war fast immer vor dem Gegenspieler am Ball, Ändy, Micha und Henrik gewannen ihre Zweikämpfe und Grimmi und Andi Hä. stopften die Lücken. Aber nach unserem 3:0 konnte Rehberge an der Strafraumgrenze mal einen Ball behaupten, nach innen spielen und dort erneut einen Zweikampf gewinnen. Unser Außenverteidiger wollte helfend eingreifen, ließ dabei den Außenstürmer frei stehen, der wird angespielt und kann aus kurzer Entfernung einschießen.
Aber Andi Hä. macht alles wieder wett und bedient Henrik aus dem Rückraum, und da der Ball auf den Kopf gespielt war, konnte Henrik nicht über das Tor schießen sondern er erzielte sein blitzsauberes Kopfballtor.

Dann ist Grimmi dran und verwertet seine zweite Chance durch einen Schuss in die kurze Ecke.
Das 6:1 mach Micha He. nicht, da er seinen Schuss etwas ziemlich weit zu hoch angesetzt hatte. Nun wollte  Ändy es seinem Bruder zeigen. Wir hatten uns schon das ganze Spiel über gewundert, warum er nach jedem Abspiel seine Arme hochriss. Aber es war das Einüben der Siegerpose. Denn nun zeigte er, wie es geht: Der allein aufs Tor (und die davor stehenden Verteidiger) stürmende Frank wurde lautstark zum Innehalten und dann zum Abspiel nach links genötigt und Ändy He. zog trocken und flach ins lange Eck zum Endstand von 6:1. Die Arme in der Luft wollte er sich an der Seitenlinie abklatschen lassen – aber statt Fans standen dort nur Zaunstäbe – Amateurfußball eben.
Aber zum Amateurfußball gehört auch ein Siegerbier (und gelegentlich ein Kuchen) in der Kabine.

Vom (gefühlten) zweiten Tabellenplatz grüßen:

Grimmi, Klaus, Henrik, Ändy&Micha He., Andi Hä., Stephan, Didi, Karsten, Frank und

Hans Sch.

23.11.13

Ü60 im Steigflug!


Den vierten Platz zurückerobert, sechs Punkte aus den letzten beiden Spielen, und vor allem gestern beim bislang ungeschlagenen Tabellenführer 3 : 2 gewonnen..., so geht es in die dreimonatige Winterpause und die Stimmung auf der in zwei Wochen steigenden Weihnachtsfeier wird ungeahnte Höhen erreichen.
Zunächst waren jedoch jede Menge Arbeit, Schweiß und vor allem Nervenstärke und Nervenstärke zu investieren. Hier die Details:
Am Freitagabend bei Käthe Tucholla; Nieselregen, düstere Stimmung draußen. In unserer Kabine konzentrierte Spannung vor dem Spitzenspiel gegen den Ersten der Staffel. Dieser ist bisher noch unbesiegt, erhielt in zehn Partien ganze sechs Gegentore. Irgendwie beeindruckend, aber Bange machen gilt bekanntlich nicht. Dazu die Mischung aus Claus' Wunschdenken und der berühmten Kristallkugel...

In den ersten 15 Minuten spielt eigentlich nur Köpenick - durchdachtes Laufspiel, schöne Kombinationen über die gesamte Breite des Platzes, immer mindestens zwei anspielbereite Blaue. Sieht gar nicht gut aus für uns, zumal der erste der zahlreichen Schüsse bereits den Weg in unser Tor findet. Torentfernung ungefähr 15 Meter, flach und scharf geschossen, aber nicht sonderlich platziert... trotzdem, 0:1.
Unsere Angriffsbemühungen wirken eher ein bisschen verzweifelt, nix Zwingendes, sondern meistens hohe Hoffnungs-Bälle auf den Neunmeterpunkt, wo aber immer zwei oder drei Köpenicker gut absichern.

Ein Angriff nach dem anderen gegen uns, Jörg im Tor kann ein paarmal gut klären, fast jedesmal faustet er den nassen Ball weg, was zwar sicherlich goldrichtig ist, aber auch für den einen oder anderen gefährlichen Nachschuss sorgt...
Dann wieder einer dieser hohen Flankenbälle in den Strafraum der Oberspreeeeeer, Hannes am Neunmeterpunkt. Dicht vor ihm ein Blauer, dicht hinter ihm ein Blauer. Axels Ball senkt sich, extrem präzise genau auf die Höhe von Hannes, der trotz doppelter Deckung zum Ausgleich einköpfen kann - sieht man so im Fernsehen auch nicht schöner...

Köpenick ist leicht irritiert, verbucht das Ganze aber wohl mehr oder weniger als kleinen Betriebsunfall, hatten sie doch bisher das Spiel klar dominiert.
Nun aber sind sie nicht mehr ganz so stark wie in der Anfangs-Viertelstunde. Auch die Konzentration ist nicht mehr dieselbe, und so geht Hannes energisch in ein vom linken Verteidiger auf seinen Mittelfeld-Verbindungsmann gedachtes Zuspiel, erkämpft sich an der rechten Strafraumbegrenzung den Ball. Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, da war doch was... Richtig; Jürgen steht zentral am Strafraum völlig ungedeckt. Hannes' Zuspiel kommt präzise, und ehe der mit Highspeed auf Jürgen zueilende Verteidiger diesen erreichen und am Torschuss hindern kann, guckt Jürgen den Keeper aus und locht überlegt flach rechts unten ein.

Jetzt liegen wir mit 2:1 vorne, und Köpenick verändert seine Einstellung zum Spiel von Minute zu Minute mehr. Häufigere Kommentare, Schuldzuweisungen innerhalb der eigenen Truppe, Gemeckere gegen den Schiri (unser aller alter Freund Aram Somunciyan, der so etwas bekanntlich seeehr liebt !). Gejaule nach jedem noch so kleineren härteren Einsteigen unsererseits. Das mehrt unsere anfangs nicht gerade überbordende Zuversicht, hier heute vielleicht tatsächlich doch für eine kleine Überraschung bei dem bisher noch ungeschlagenen Tabellenführer sorgen zu können.
Aber erstmal ist Halbzeit, und es sind noch lange 30 Minuten zu spielen.

Wir sind jetzt hellwach, und als ein Pfiff ertönt, rennen Jörg und Effendi sofort auf den Platz, um zur zweiten Halbzeit aufzulaufen. Der Pfiff kam zwar vom Schiri der Partie auf der anderen Hälfte des Großfeldes, aber auch bei uns ging's dann nach ein paar Minuten weiter...

Der Fisch ist hier indes noch lange nicht gegessen. Köpenick drängt mit Macht auf den Ausgleich, versucht, sich in unserer Hälfte einzunisten. Wir halten dagegen, sind insbesondere von der Einstellung her auf dem Level der einen oder anderen Pokalpartie der letzten Saison angekommen.

Es kommt einiges auf unser Tor, und Jörg hat mehrfach Gelegenheit zu zeigen, wie wertvoll er nicht nur im Angriffszentrum für uns sein kann. Aber auch unsere gesamte Defensivabteilung will sich von den Blauen einfach nicht unterkriegen lassen. Und kommt doch einmal ein Ball durch zu einem einschussbereiten Stürmer, so vergibt dieser wiederholt im Stile des früheren Mario Gomez völlig freistehend einen oder auch nur einen halben Meter vor dem Tor in einer Art und Weise, die bei Profi-Spielen mit höchster Wahrscheinlichkeit die Experten der Anti-Wettbetrugs-Mafia-Organisation auf den Plan gerufen hätte.

Ein weiterer Angriff kommt von halblinks in unseren Strafraum. Axel läuft neben dem ballführenden und zum Torschuss ansetzenden Gegenspieler, als dieser plötzlich innehält und lautstark "Festgehalten !" reklamiert. Zwei seiner Kameraden wiederholen das, blicken zum Schiri, und der deutet zu unserem Entsetzen auf den ominösen Punkt. Axel sagt später, dass da überhaupt nichts war, seine Hände waren irgendwo, aber mit Sicherheit nicht an seinem Kontrahenten. Also wieder eine dieser Entscheidungen, wo der scheinbare Verursacher dasteht wie vom Pudel begossen, aber natürlich klar ist, dass der Schiri seine Maßnahme nicht zurücknehmen wird. Aus diesem Grund insistieren wir auch nicht weiter, sondern ergeben uns in unser Schicksal. Als Krönung dieser Szene darf sich Axel auch noch über die Gelbe Karte des Schiris freuen - ein Hohn (ich weiß, was man da so alles denkt...) !

Der Schütze legt sich die Kugel fast liebevoll zurecht, Jörg macht sich auf der Linie breit, bietet sichtbar keine Ecke an. Anlauf - und immer noch zeigt Jörg keine Tendenz, in eine der beiden Ecken zu hechten. Dann der Schuss. Jörg erfasst in Sekundenbruchteilen die Richtung, in die der Ball geschossen ist und bekommt mit einem gewaltigen Ausfallschritt seinen Fuß zwischen Ball und Tor. Der Ball springt zentral zurück, zwei Köpenicker rasen auf ihn zu, aber Effendi ist eine Schuhspitze eher dran und kann die Murmel gerade noch so eben vor dem ersten der beiden Einschussbereiten aus der Gefahrenzone spitzeln.

Jörgs Aktion bewirkt augenblicklich zwei Verhalten: Köpenick steigt endgültig um auf das Prinzip Brechstange, und wir spüren endgültig, dass das heute wirklich unser Tag werden könnte !
Dann fällt aber doch noch der angesichts der Spielanteile sicherlich nicht unverdiente Ausgleich. Ein Blauer nimmt einen weit abgewehrten Flankenball an, zu unserem Tor sind es sicher noch 15 Meter, aber er haut einfach mal drauf, so doll es eben geht. Einen Meter vor Jörg steht ein Angreifer, der den ankommenden Schuss ganz leicht abfälscht, aber genau diese Richtungsänderung reicht, um dem Ball den Weg in unser Tor zu ermöglichen. Schade, wirklich schade; aber auch ein 2:2 ist ja noch aller Ehren wert...

Köpenick will jetzt aber mehr - und bekommt es auch.
In die Offensivbemühungen der Blauen fahren wir den einen oder anderen durchaus nicht ungefährlichen Konter. Und so wird wieder einmal aus unserer Abwehr der im Mittelfeld lauernde Jürgen angespielt. Keiner vorne, auf den er den Ball weiterleiten könnte. Jürgen realisiert aber offenbar, dass der Keeper vielleicht ein ganz klein wenig zu weit aus seinem Kasten raus ist. Und er probiert's einfach mal... Die Entfernung zum Tor (ich hab's über Google Sports von zu Hause aus nachgemessen) betrug exakt 26,30 Meter, und selbst bei der bekannten Schussstärke von Jürgen (Ronny gemessene 129 km/h, Jürgen geschätzte 126 km/h) braucht der Ball für die Überwindung dieser Entfernung immerhin 1,578 Sekunden (rechnet's gerne nach, es stimmt auf's Tausendstel !). Dabei ist zugunsten der Reaktionszeit für den Torwart noch nicht einmal berücksichtigt, dass der Ball die nämlichen 26,30 Meter ja nicht auf einer gerade Flugbahn zurückgelegt hat, sondern in seiner Parabel noch einmal geschätzte etwa fünf Meter zusätzliche Strecke weit geflogen ist, was weitere 0,225 Sekunden dauerte, er insgesamt also 1,803 Sekunden unterwegs war, bevor's dann im Tor der Köpenicker ganz gewaltig einschlug. Ein wenig erleichternd dabei der Umstand, dass der in dieser Phase leicht orientierungsgestört wirkende Keeper bei seinen Bemühungen, im Zurückeilen die ungefähre Mitte seines Tores zu finden, in seinen Laufweg eine kleine Kurve mit einbaute...
Nicht nur wir, auch der Gegner und der Schiri blicken nach diesem unfassbaren Tor jedenfalls mehr als nur ein wenig - und je nach Gemütslage hellauf begeistert bis total konsterniert - zu Jürgen hin !

Noch acht Minuten, und wir liegen wieder vorn.

Weiter verkrampfte Bemühungen der Spreeländer um den Ausgleich, Chancen nahezu im Minutentakt.
Und obwohl das heute eigentlich kein wirklich gutes oder gar herausragendes Spiel von uns ist, versuchen wir trotzdem alles, um uns die drei Punkte nicht in letzter Sekunde doch noch nehmen zu lassen. Spielerisch sind wir immer noch ein ganzes Stück von unseren Möglichkeiten und ja auch das eine oder anderemal demonstrierten Fähigkeiten entfernt, kämpferisch und von der Einstellung her aber ist unser Team voll dabei. Einzelne von uns leistungsmäßig hervorzuheben erübrigt sich heute, jeder rennt und kämpft für jeden, und wenn auch nicht alles klappt, so sind wir doch als Mannschaft heute wirklich stark !

Dann doch noch die Mega-Gelegenheit zum Ausgleich: Jörg kann einen scharfen Schuss von halblinks zwar abwehren, aber beim Nachsetzen zu dem ins Feld zurückspringenden Ball kommen er und der den Nachschuss beabsichtigende Stürmer fast gleichzeitig zum Ball. Der Stürmer schreit und fällt, Jörg bleibt stehen. Neunmeter. Wiederum diskutabel, aber wiederum natürlich entschieden.

Jetzt kommt die vermeintliche große Stunde des Oberspree-Keepers: Der Vierer schnappt sich den Ball, will zur Exekution antreten, als von hinten sein Torwart auf ihn zugerannt kommt: "Ich mach' das, nur ich ! So kann ich meinen Fehler beim 2:3 wieder gutmachen." Gesagt, doch nicht getan... Der Schuss kommt höllisch scharf, wie beim ersten Neuner bleibt Jörg wieder stehen, und der Ball klascht mit Full Speed genau über ihm an die Latte. Jörg, Du bist ein Fußballgott !

Noch fünf Minuten, und dann ist das Spiel aus. Auuuus !

Wer hätte das gedacht...
Die drei Punkte sind für uns zwar nicht (mehr) ganz so wichtig, um einen der obersten Tabellenplätze zu erreichen, aber sie sind nach den ärgerlichen Niederlagen gegen Hertha, Wilmersdorf und auch Gatow wahrer Balsam für die Seele !

Wir hatten heute Glück, ohne Frage. Aber aufgrund unserer wirklich famosen Mannschaftsleistung kann man unseren Sieg deshalb nicht als unverdient bezeichnen, und ein 3 : 2 beim - nun nicht mehr ungeschlagenen, aber nach wie vor amtierenden - Tabellenführer und damit Herbstmeister der Landesliga 2, damit lässt es sich doch gut aus dem alten in das neue (Fußball-) Jahr hinübergehen.

e.

P.S.: Besonderen Dank an Dr. Bayer, der uns von der Seitenlinie aus coachte und dabei genau so viel Calorien verbrauchte wie wir Spieler auf dem Platz.


21.11.13

Ü50/1: auch von Hertha nicht zu stoppen


In der vergangenen Saison hatten wir in unserem besten Spiel Hertha II mit 2:1 niedergekämpft und den Staffelsieg vermasselt. Heute waren sie Tabellennachbar und wir hatten gehörigen Respekt. Mir war im Tor sogar etwas mulmig: Okay, unsere Aufstellung auf dem Papier war richtig gut, aber es war kalt, der Platz regennass, das Fluticht funzelig, Hertha spielte auch in Gelb – mit grünen Netzhemdchen darüber, und mir tat die Hüfte weh. Didi war nicht da und auch kein Heling und kein Hänisch.

Aber in der Kabine stand dank Stephans Geburtstag eine Kiste Bier – und das schmeckt nach einem Sieg erfahrungsgemäß viel besser. Außerdem winkte uns bei einem Sieg Tabellenplatz 2…

Wir begannen stark, dominierten das Spiel, aber die Herthaner ackerten und versuchten, uns unter Druck zu setzen. In der Anfangsphase konnte der Keeper von Hertha mehrfach seine Klasse unter Beweis stellen, und ich durfte nur ein paar Bälle aus dem Gebüsch holen. Schön wurde es erst in der fünften Minute, als ein älterer Herr vorbeikam und mich freundlich grüßte. „Hallo Hecki, halt dich ran, sonst sind die Stammplätze vergeben!“, grüßte ich zurück.

Aber dann die kalte Dusche: Eine Flanke an die Strafraumgrenze, Klaus steht gut und will den Ball runternehmen, leider springt ihm dieser etwas davon und beim Nachsetzen rutscht Klaus auf dem nassen Boden aus. Der Herthaner kann sich bedanken und den Ball vorlegen, ich kriege mein Bein noch an seinen scharfern Schuss aus knapp zehn Metern, kann das 0:1 aber nicht verhindern. Fast gehalten ist für den Keeper immer besonders blöd: “Hätte man nicht etwas schneller reagieren können, oder fünf Zentimeter weiter links stehen sollen?“ Zu allem Überdruss bin ich nun klatschnass und darf noch 50 Minuten lang frieren.

Hertha hat nun unendlich viel Zeit, wird aber stärker, das Spiel ist ausgeglichen und mein Optimismus schwindet weiter. Hertha spielt einen langen Ball in unseren Strafraum und erstmals läuft ein Grünlichgelber allein auf mich zu. Aber ich bin vor ihm zur Stelle und sehe Karsten vorn – wie immer bereit für ein Anspiel. Mein Befreiungssschlag landet auch tatsächlich bei Mr. Ballkontrolle. Karsten lässt auf den ebenfalls vorn wartenden Frank abprallen, der lässt einen Herthaner aussteigen und spitzelt den Ball aus Nahdistanz gegen die Laufrichtung des Keepers. Von dessen Hand trullert der Ball zum Ausgleich ins Tor. Einerseits unhaltbar – aber andererseits weiß ich, dass der Hertha-Keeper sich ob dieses fast gehaltenen Balls nun genauso grämt wie ich.

Hertha bekommt nun Angst.“ Wir müssen den 42er pressen!“ – rufen sie. Aber Karsten lässt sich heute nicht ausschalten. Und kurz nach dem Ausgleich setzt Uwe sich auf der linken Seite durch, legt zu Karsten auf und der schießt überlegt zum 2:1 ein. „Jetzt seid Ihr Tabellenzweiter“ ist der leicht säuerliche Kommentar eines Zuschauers vom Aufstiegskonkurrenten Corso Vineta hinter meinem Tor.

Nach der Pause will Hertha noch mal Druck machen – aber Nischi und Klaus und auch Grimmi und Henrik lassen hinten einfach nichts zu. Auch Uwe, Karsten und Stephan arbeiten aufopferungsvoll nach hinten mit und sogar Frank habe ich zweimal in Strafraumhöhe gesehen. Unser drittes Tor bereitet wieder Uwe vor. Wie so oft hat er sich auf Links durchgesetzt, diesmal legt er quer auf Frank, der kann von der Strafraumgrenze schießen oder auf den rechts lauernden und den Ball fordernden Stephan ablegen. Wenn er selber schießt, muss er treffen. Und das tut er. Hertha will nicht aufgeben, will sich aufbäumen, ist aber geschlagen, kann damit aber nicht wirklich gut umgehen. Uns stört das aber nicht und Nischi startet über Rechts einen wirklich guten Angriff, legt dem am linken Pfosten wartenden Stephan auf, der nur noch den Fuß hinhalten muss. Jetzt können wir es ruhig angehen lassen. Einen gefährlichen Schuss darf ich noch abwehren, dann sind wir Tabellenzweiter. Und das Bier schmeckt richtig gut.

Die Herthabezwinger: Grimmi (hoch konzentriert und sehr ballsicher), Nischi (Endstation der meisten Hertha-Angriffe), Klaus (hinten eine Bank), Henrik (wer war nochmal dieser Schweinsteiger?), Uwe S. (bereitete zwei Tor vor und zermürbte die Herthaner physisch und psychisch), Stephan (machte das Spiel schön breit, das vierte Tor, und gab einen aus), Frank Mö. (traf zweimal!), Karsten (drehte das Spiel und war MVP), Hecki (hielt die Fahne, bewachte den Kasten und war zur Freude von uns allen gekommen) und

Hans Sch. (nass und frierend im Tor)


9.11.13

Ü50/1 Hoher Sieg gegen den Angstgegner



Käptn Grimmi - sieht im Halbprofil am besten aus
Endlich ist der Bann gebrochen: Vor großer Kulisse im Mommsenstadion konnten wir nach vier Niederlagen endlich einmal gegen Tübiks gewinnen. Das auch in dieser Höhe durchaus verdiente Ergebnis täuscht aber darüber hinweg, dass Tübiks von der ersten bis zur letzten Minute ein gefährlicher Gegner war. Sie konnten die meisten ihrer Angriffe bis zu den Sturmspitzen vorbringen – aber unsere Verteidiger waren heute sehr gut drauf und ließen fast keine Torschüsse zu.

 
Hoch konzentriert - aber einsam
Das Gegentor entsprang einer zum Glück nur kurzen Unpässlichkeit: Nach dem 3:0 brachten uns die nun pressenden Türken etwas ins Schwimmen. Mehrere Stockfehler, fehlende Anspielstationen, fehlender Überblick und Fehlpässe brachten einen Gegenspieler in unserem Strafraum in Schussposition. Vom Pfosten sprang der Ball zu einem Mitspieler, der zum 1:3 verkürzen konnte. Die sonstigen wenigen Torschüsse waren nicht sonderlich schwer zu halten, nur in der Schlussminute wurde es in unserem Torraum etwas turbulent.

Uwe stürmt
Und vorn? Besonders in der ersten Halbzeit richtig guter Angriffsfussball. Unsere Abwehrspieler bauten moderat Druck nach vorn auf, ohne die eigene Abwehr zu entblößen und ohne vorn die Räume zuzumachen, unser Mittelfeld kontrollierte das Spiel und Frank, Stephan und Uwe nutzten vorn die gesamte Breite des Spielfeldes, so dass wir uns viele Chancen herausspielen konnten. Nach 10 Minuten war Stephan wieder auf Links durchgekommen und legte auf Uwe ab, der zum 1:0 traf. Das 2:0 leitete wieder einmal Didi mit einem tödllichen Pass aus dem Mittelfeld auf den durchstartenden Stephan ein, der dem starken gegnerischen Torwart keine Chance ließ. Die weiteren Tore zum 5:1-Pausenstand erzielten Didi himself, Uwe mit seinem Zweiten und Henrik mit einem Gewaltschuss ins kurze Eck. Noch gewaltiger war aber ein Schuss von Frank von der Strafraumgrenze, der aber leider nur das Lattenkreuz erzittern ließ.
Andi Hä. - heute nur Zuschauer
In der zweiten Halbzeit ließ Uwe recht bald das 6:1 folgen. Die wie immer überaus fairen Tübikser ließen sich nicht hängen und das Spiel ging munter hin und her. Aber unsere Abwehr stand. Unser Offensivspiel verflachte nun ein wenig, so dass wir nur noch – wieder durch Uwe –auf 7:1 erhöhen konnten.

 

Mit dem Spiel insgesamt sehr zufrieden und voller Ehrgeiz, in der Tabelle wieder ganz nach oben zu kommen:

Klaus Sch., Micha&Ändi He., Henrik, Grimmi, Didi, Stephan, Uwe, Frank und

Hans Sch.


 

7.11.13

Ü50/3: Keine Probleme mit dem Berliner VB

Die Gäste und Tabellennachbarn vom Berliner VB konnten einem leid tun. Erst die lange Anfahrt, dann unsere schicke Sportanlage, kein Wechselspieler, ein bärenstarker Gegner – jedenfalls fast.
Nach fünf Minuten humpelte ein gegnerischer Offensivspieler (gezerrt?) vom Platz. Im Spiel Sieben gegen Sechs taten wir uns allerdings etwas schwer und der Gegner ließ sich unendlich viel Zeit, den Ball nach unseren Fehlschüssen von der Wiese zu holen. Aber wie das so ist mit den Hühnern und Körnern – irgendwann trafen wir auch ins Tor. Den Torreigen eröffnete überraschend Andi Hä. mit einem gezielten Schuss aus spitzem Winkel. Da kurz darauf sein Fallrückzieher nicht den Weg ins Tor fand, mussten andere ran: das Phantom Stephan K. und der fleißige Uwe S. erhöhten vor der Pause auf 3:0. Micha K. machte in der ersten Halbzeit bei uns im Tor eine gute Figur – mehr war aber auch nicht nötig.
Auch in Halbzeit 2 bekam unser Torwart nichts zu tun und Uwe S. und Wolfgang S. erhöhten mit schönen Schüssen von der Strafraumgrenze auf 5:0. Nachdem Stephan K. eine präzise Ecke von Manni zum 6:0 eingelocht hatte, humpelte der zweite VB-ler vom Platz. Nach regelkundlicher und arithmetischer Aufklärung durch den Schiedsrichter musste auch ein dritter Spieler von VB verletzt ausscheiden, so dass das Spiel nach 45 Minuten beim Stand von 6:0 für uns abgebrochen werden konnte.
Zum Bedauern einer Minderheit setzten wir den angebrochenen Fußballabend nicht mit einem flotten Trainingsspielchen fort, sondern widmeten uns in Carstens Kasino den Bildschirmdarbietungen von Reus, Özil und Co.

Micha K., Wolfgang S, Frank B., Hartmut, Andi Fallrückzieher Hä., Manni, Stephan K., Boris, Uwe S., Roland Bö. (an der Seitenlinie) und
Hans Sch.

4.11.13

Fußball im Osten

Fußball: Heimat aus der Dose | ZEIT ONLINE

Quelle: http://www.zeit.de/2013/43/fussball-rb-leipzig-red-bull-bundesliga/komplettansicht

2.11.13

Ü50/1 punktet beim Tabellenführer


In den ersten zehn Minuten spielten wir den Tabellenführer Berolina Stalau schwindlig. Uwe S. war auf der linken Seite nicht zu stoppen. Nachdem er sich gegen drei Verteidiger durchgesetzt und gegen den Pfosten geschossen hatte, war es Karsten, der den Überblick behielt und den Abpraller überlegt zum 1:0 verwertete. Kurz danach bestrafte Didi den ersten Ausflug der Stralauer in unsere Hälfte: Die Stralauer waren aufgerückt, wir hatten den Angriff abgefangen, Uwe startete an der Mittellinie, und Didi spielte den tödlichen Pass aus der Mitte der eigenen Hälfte genau in den Lauf von Uwe, der dem guten Keeper der Stralauer keine Chance lässt.

Doch dann kam ein Bruch in unser Spiel. Die Stralauer stellten sich langsam auf Uwe ein, wir schalteten ein wenig zurück und schauten gelegentlich zu, wie Uwe weitere Tore schießen wollte. Die Stralauer begannen zu zeigen, warum sie Tabellenführer sind: Besonders in der Abwehr totale Laufbereitschaft, gute Ballbehandlung und ein Spielmacher, der kaum in Griff zu kriegen war. So kamen sie auch zu ein, zwei gefährlichen Torschüssen und zur Pause war uns klar, dass wir das Spiel noch keineswegs gewonnen hatten. Der Spielmacher sollte gedoppelt werden und ein weiteres Tor musste her.

Aber leider ließ der Spielmacher sich nicht ausschalten – im Gegenteil: Kurz nach der Pause setzt er sich gegen mehrere durch, passt auf einen leider ungedeckten Mitspieler, der sich die Ecke aussuchen kann. Und keine zwei Minuten später macht er es allein: Er läuft unsere Strafraumgrenze entlang, als kein Verteidiger mehr da ist, zieht er in den Strafraum, um letztlich aus kurzer Entfernung allein vor mir zum Ausgleich einzuschießen.

Die letzten 15 Minuten gehören wieder uns allein. Es ist aber ziemlich eng im Stralauer Strafraum und wir können deren Abwehr nicht mehr aufreißen. Stralau wankt, fällt aber nicht.

Fazit: sicher ein sehr glücklicher Punktgewinn für die Stralauer. Zwei Einzelaktionen brachten uns um den Sieg. Aber wir konnten unsere Überlegenheit nicht wirklich ausspielen, waren oft etwas zu überhastet, ungenau im Passspiel und im Torabschluss. Aber dafür werden wir gegen Tübiks punkten!

Grimmi, Micha He., Andi Hä., Henrik, Nischi, Uwe S., Stephan, Karsten, Didi, Frank M. und

Hans Sch.