28.12.19

Frank Schöbel, Gerhard Orbanke und das Mahlsdorf-Gen


Unschuldig und unberührt, rätselhaft wie immer, lag sie da – wie Sophia Loren in „Es begann in Neapel“. Der Kaffee lief gerade durch, die Morgenzigarette lag bereit. Ich legte sie auf den Küchentisch und widmete mich dem Sport. Nach Umfragen gehen so über 60 % der männlichen Zeitungsleser vor.
Sport, Politik, Wirtschaft und zum Schluss das Feuilleton. Die Berliner Zeitung hat sogar noch eine Unterteilung, die Seite Lokalsport. Diesmal ein Artikel über die Ü70 vom „BSV Eintracht Mahlsdorf e.V.“ (www.berliner-zeitung.de). Platz Am Rosenhag (Website: https://bsv-eintracht-mahlsdorf.de). Kennen wir. Zuletzt verloren.
Gerhard Orbanke (78), der auch schon die Ü50 und später die Ü60 des ehemaligen Arbeitersportvereins gegründet und betreut hat, kümmert sich jetzt um die 15, 20 (!) Spieler der Ü70. Sozusagen der Ebi von Mahlsdorf. Der Kaffee war durchgelaufen. Ich las weiter: Im Team stehen auch drei über 80-Jährige. Es geht zu, wie bei allen Fußballmannschaften: „…es wird gerannt und gegrätscht (!!), gelobt, geflucht und gejammert…“. Mit „Wie ein Stern“, „Looky, Looky“ oder „Gold in deinen Augen“ wurde der prominenteste Mitspieler berühmt: Frank Schöbel (77), der vor zwanzig Jahren von Orbanke angeworben wurde. „Ich spiele nicht besonders gut, aber gerne.“ Ich kenne die Titel nicht, höre wenig Musik in der letzten Zeit. Und diese Selbsteinschätzung kenne ich aus dem BSC-Bereich auch nur selten.
In acht Vereinen gibt es lt. der Berliner Zeitung Mannschaften jenseits der 70. “Wir hätten schon gerne eine eigene Liga!“ sagt Orbanke. Schöbel auch. Rainer Nowak (Alter nicht angegeben) vom BFV ist zuständig: „Wir bräuchten mindestens 10 bis 12 Mannschaften. In zwei bis drei Jahren ist die Zeit reif für eine Ü70.“ Hört sich nach einem BER-Projekt an. Auch Orbanke sieht das anders. Er will sie schon ab nächste Saison haben: „Wir könnten alleine schon zwei Mannschaften stellen.“ Von den Bergvölkern des Kaukasus oder den sibirischen Weiten ist das Phänomen der überdurchschnittlichen Zahl von fitten 100-Jährigen bekannt. Kefir, unbekannte Waldkräuter, soziale Einbettung und genetische Faktoren werden immer wieder hierfür genannt. Aber weder liegt Mahlsdorf auf dreitausend Metern, noch ist Mahlsdorf ein seit Jahrhunderten homogenes Siedlungsgebiet. Die gesehenen Wüstenrot-Gefangenenlager-Fassaden bei unseren letzten Spielen dort waren eine deutliche Sprache.
Ach so: Der Titel des Artikels ist: Spiel ohne Abseits/Der Schlagerstar Frank Schöbel steht für einen neuen Trend im Fußball, Die aktiven Kicker werden immer älter, die Gründung einer Liga Ü70 rückt in Berlin näher, von Michael Jahn.
Hmm. Das war natürlich interessant. Was die können, können wir schon lange! Ich beschloss, die Seite auszureißen und sie Marco F. zu geben.

Dicki /Weihnachten 2019



27.12.19

Jahresrückblick


Hi Jungs,
zum Jahresende ein Rückblick auf eine gute Hinrunde unserer 50/2. Es gab einige tolle Spiele, das 3-3 gegen den Berliner TSC,  das 2-0 gegen Hansa, das 6-2 gegen Fortuna Pankow, und das 2-2 gegen Spandau Veritas. Die schlechteren Spiele habe ich verdrängt.
Mit Stefan und Hendrik haben wir neue Talente im Kader, die menschlich und sportlich bestens in das Team passen. Schön euch bei uns zu haben. Mit Rolex ist ein verlorener Sohn zurückgekehrt. Leider nur bis zum Start der Tennissaison. Immer eine Freude dich zu sehen, Rolex.
Mit Peter Stremlau haben wir verletzungsbedingt leider einen Spieler verloren. Peter, wenn es wieder geht: bei uns ist immer ein Platz für dich frei. Verletzungen waren generell ein Thema. Hoffentlich kommen wir alle gesund in die Rückrunde.
Mein besonderer Dank gilt den 50/1- und 60iger Spielern, ohne die eine sportlich so erfolgreiche Vorrunde nicht möglich gewesen wäre. Danke!

Für die Trainingszeiten, geht bitte auf die Old-Boys-Website unter https://bsc50.blogspot.com  unter dem Mannschaftsfoto ist ein roter Link, der zu einer Doodle-Liste führt. Die Grundregel: Ab acht Zusagen findet das Training statt. Es ist auch ein Trainingstag in der Halle geplant (Start wegen Bauarbeiten noch nicht bekannt). Aus technischen Gründen ist der Link nicht auf dem Handy ("Mobil-Ansicht") zu sehen – bitte Tablet oder PC benutzen ("Web-Ansicht").
Ich wünsche euch ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest
Pete

19.12.19


15.12.19

Brief an Berrie

3. Advent, Sonnenaufgang in Poris

Hallo Dicki,
Ich sitze hier etwas entspannt und frage mich, was und wie die obige Feier für alle "gelaufen" ist?
Wie war die Stimmung?
Wie war das Essen?
Wie kam das Kulturprogramm an?
Wer hat das Bild ersteigert?
Wieviel ist dadurch in die Mannschaftskasse gespült worden?
Gerne höre ich hierzu etwas von Dir hier nach Teneriffa.
Das Wetter hier ist meistens fast langweilig schön. Manchmal etwas windig, aber im Schnitt ca. 22° im Schatten.
Ich hoffe, ihr trainiert mit Spaß in der Halle und auch draußen.
Danke für Deine baldige Antwort!
Gruß
Berrie
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Lieber Berrie,
das ist nicht schön für dich und Angelika. Das mit dem Wetter. Wir haben hier ein abwechslungsreiches Klima, Winter eben, wie es sich für die Jahreszeit gehört. Die Temperaturen bewegen sich um den Nullpunkt, und Weihnachten wird es schneien. Sonne hatten wir im Sommer genug. Auch Überschwemmungen und Erdrutsche wie in Spanien und Italien sind hier noch nicht bekannt geworden. Seid aber nicht traurig: Auch das Meerklima hat seine Vorzüge. Und ab Oktober 2020 könnt ihr auch vom BER fliegen.
Zu deinen Fragen: Die Stimmung war altersgemäß verhalten kommunikativ. Die Beteiligung war dieses Jahr geringer, was eine familiäre, ja intime Atmosphäre erzeugte. Zeremonienmeister Ebi (mit BSC-Schlips!) leitete die Veranstaltung mit einer überraschend kurzen, auf den Punkt kommenden Rede ein. Seine seit drei Jahren zu beobachtende Änderung seiner Redesystematik (Talking Points; auch schon bei den Varel-Besuchen beobachtet) kam wieder zur Geltung. Er spann wiederum einen Bogen von 1974 bis heute. Eine Danksagung an die arbeitende Klasse (Carsten, Uli, Justin, Rafi) fehlte allerdings.
Das Essen, vorwiegend die gewünschten Gänse-/Enten-Menüs waren genießbar, wenn auch eine Spur zu salzig. Aber hier bin ich kein Maßstab.
Kulturprogramm? Es lief eine CD von Ebi „Bob“ Lindgens. Du kannst sie käuflich für 25,50 € zzgl. Versand bei „Bob“ erwerben.
Das Julklapp-Wichteln hatte „Bob“ auf nervensparende zwei Runden begrenzt. Die wie jedes Jahr sich herauskristallisierenden Favoriten waren diesmal ein Sauna-Handtuchset (ging an den Saunisten Andi „Sigi“ E.), eine ganz neue Gerd Müller-Biografie (Hans Woller, Gerd Müller oder wie das große Geld in den Fußball kam, C.H. Beck, 2., 2019, 22,95 €l – das Buch griff der vermutlich größte Gerd-Müller-Fan der Ü60-Familie ab), eine mongolische (kirgisische?) Korbarbeit mit italienischem Bio-Espresso-Kaffee (ging an Andi „Stan“ Hä.) und ein Profi-Flaschenöffner-Set incl. einer Flasche 2018er Rioja (habt ihr ja vor Ort). Das hochwertige Villeroy&Boch-TOY´S-Fantasy-Porzellan/Geschenktüte-Weihnachtsedition, bei eBay zwischen 30 und 45 € angesiedelt, blieb hingegen unbeachtet. Natürlich gab es auch wieder die Grottenmitbringsel. Vielleicht durch einen eiligen Aufbruch zur Weihnachtsfeier, oder aber mit dem Phänomen Altersarmut erklärbar. Aber davon bist Du glücklicherweise nicht betroffen.
Die Versteigerung: Ich fing die Auktion nach der Höchstpreismethode an. Axel und Du hatten mich dazu verdonnert. Du hast mir zwar dankenswerterweise bei der Bildübergabe auf dem Bürgersteig, bei sehr windigen Wetter und gefühlten 2 Grad eine Stunde lang die Provenienzgeschichte, die einzelnen Techniken und die Schöpfungshöhe des Bildes erklärt, auch dass es in 2-Euro-Schritten versteigert werden soll, aber nicht, das amerikanisch auktioniert wird. Frank „Pele“ Mö. sorgte für Klarheit. Ich stellte dein Exponat, wie Du es mir aufgetragen hattest, vor. In allen Einzelheiten. Es fand rundum Gefallen. Die Versteigerung fing sehr zäh an. Der zum Schluss heftige Bieterstreit konzentrierte sich auf „Bob“, „Sigi“ und „Lazy Arne“. Volker „The Brain“ P. machte die Assistenz und Schriftführung. „Bob“ stieg irgendwann aus und nur die beiden Kaufleute zockten noch um dein Bild. „Lazy Arne“ machte das Rennen. Insgesamt landeten wir bei 86 €, wie Volker nach Prüfung des Protokolls verkündete. Damit kann Manni „Garrincha“ M. der gestohlene Ball ersetzt werden, da beim Spiel gegen die richtigen Unioner die ganze Mannschaft geschlafen hatte. Er konnte der Feier nicht beiwohnen, da er als Krisenaushilfe am Nachmittag bei der Ü50 II ausgeholfen hatte. Dafür war direkt von der A2 aus Göttingen kommend, Wolfgang „Katsche“ Sch. noch während der Auktion dazu gestoßen. Herman Meyer ließ in einem Grußwort wissen, dass er gerne gekommen wäre, da er die Weihnachtsfeiern noch lebhaft in Erinnerung hat.
Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, die mehr TeilnehmerInnen verdient gehabt hätte.
Der nächste Event steht am 04.04.20 an, wenn der TuS Varel 09 nach Berlin kommt.
Ach so, ja, die Halle: Da wird immer noch gebaut – das ist Berlin. Aber die Trainingsbeteiligung outdoor ist erheblich gestiegen. Wie es zu erwarten war.
Dir und Angelika wünschen wir ein Frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!
Dein Dicki