30.5.15

Ü50-1: Ein schöner Abend in Friedrichshagen


Der Tabellenfünfte Friedrichshagen hatte sich viel vorgenommen im vorletzten Spiel der Saison. Mit 12 topfitten Spielern wollten sie uns wie schon im Hinspiel leer ausgehen lassen.

Wir wussten nun aber um ihre Offensivstärke. In unserer derzeit überaus stabilen Abwehr war der beruflich verhinderte Schreibi zu ersetzen. Da auch Andi Hä. den weiten Weg nach Friedrichshagen nicht antreten konnte, war die Frage, ob Grimmi oder Manni in die Innenverteidigung rücken soll. Wir entschieden uns richtigerweise für Grimmi.

Richtig, weil wir nur zwei Gegentore kassierten, einen richtig gut kontrollierten Speilaufbau hinlegten und Manni das Ausgleichstor erzielen sollte. Das Spiel war sehr intensiv, super-fair und hat allen Beteiligten viel Freude gemacht. Sogar Uwe konnte es gut verschmerzen, dass er erstens ohne Torerfolg blieb und zweitens fünfzehn Minuten vor Schluss nach einem accidential headcrash mit einem Cut über dem rechten Auge ausscheiden musste. Aber er konnte frisch geduscht und verpflastert sehen, wie wir uns gegen die Schlussoffensive der unermüdlichen Friedrichshainer stemmten und in der Schlusssekunde sogar den 3:2-Siegtreffer auf dem Fuß hatten. Gegen die völlig aufgerückten Südostberliner lief Stephan allein auf den Torwart zu, der war aber blitzschnell zur Stelle, als Stephan sich den Ball ein klein wenig zu weit vorgelegt hatte.

Einerseits schade, andererseits egal, weil wir für Platz 2 so oder so gegen Stralau gewinnen müssen. Außerdem hatte dieses gute Spiel keinen Verlierer verdient.

Uwe konnte auch deswegen zufrieden sein, weil er unsere beiden Tore vorbereitete: Bereits nach wenigen Minuten flankte er von rechts auf unser Kopfballungeheuer Stephan, der mit einem Aufsetzer aus vier Metern dem starken Keeper keine Reaktionsmöglichkeit ließ, auch wenn „durch die Beine“ immer blöd aussieht. Leider ließ der Ausgleich nicht lange auf sich warten: Ein unglücklich abgelenkter Ball zu dem (leider sehr) frei stehenden 6er, der aus 8 Metern den Ball ins Eck knallt.

Zehn Minuten später geraten wir sogar in Rückstand: Der starke Stürmer mit der Nummer 3 kann sich im Strafraum einmal durchsetzen und aus fünf Metern lässt er mich mit einem harten Beinschuss blöd aussehen. Aber wir halten dagegen. Ein schneller Konter von Uwe über links, von der Grundlinie legt er selbstlos auf den mitgelaufenen Manni, der mit seinem Standbein den verdienten Ausgleich erzielt.

Der Rest war ein richtig gutes Spiel mit mehr Spielanteilen für Friedrichshagen aber einem Chancenplus für uns. Wir ließen fast keine Torschüsse zu - einerseits weil die Abwehrspieler ihre Zweikämpfe gewannen und anderseits weil sich auch unsere Offensivkräfte hintern richtig ins Zeug legten!

Zu dem guten Spiel passte eine tolle Schiedsrichterleistung, eine top-gepflegte Sportanlage, kühles Störtebecker in der Kabine (Dank an Grimmi) und ein nettes Aprés-Spiel im Kasino mit

Grimmi, Sempi, Klaus, Manni, Didi, Stephan, Uwe , Karsten und

Hans Sch.

29.5.15

Herzlichen Glückwunsch Sepp Blatter!

http://www.nachdenkseiten.de/?p=26270

Lesenswerter Artikel !

Ü50 II: Bei Blau-Gelb Berlin in Weissensee 3:2 gewonnen


Nachdem alle den Weg in die Kabine auf dem ehemaligen Kasernengelände (so die Vermutung) gefunden hatten (was nicht so leicht war bei dem weitläufigen Gelände), hielt Manni um 19:15 Uhr die Kabinenansprache. Zusammengefasst: Konzentriert in der Defensive und nach vorne werden sich die Möglichkeiten ergeben. Manni meinte sich aus dem Hinspiel zu erinnern, dass die Mannschaft des Gegners nicht sehr lauffreudig war. „Wir müssen das Spiel nicht machen und die können es wahrscheinlich nicht“, so sein Eindruck aus dem Hinspiel (aber wieso haben wir das verloren?). Die Tageslosung lautete folgerichtig: Drei Punkte müssen her!

Viel Zeit zum Warmlaufen blieb nicht und es ging recht zügig nach der Kabinenansprache los. Die Worte von Manni hallten wohl noch nach, denn nach 2 Minuten hämmerte Olaf humorlos den Ball nach einem klugen Pass von Manni in die Maschen. Wir hielten uns im weiteren Verlauf des Spiels an die ausgegebene Taktik: Hinten kompakt und konzentriert und mit einigen wenigen Pässen nach vorne Torchancen erspielen. Der Gegner machte es uns aber auch leicht, kein Pressing, kein Anlaufen, nur lange Bälle auf den alleingelassenen Mittelstürmer. So war es für uns ein Leichtes, das Spiel zu kontrollieren. Folgerichtig führten wir nach 10 Minuten mit 2 : 0 durch ein Tor von Hartmut. In der Folgezeit das gleiche Bild - bis zur Halbzeit nur mit dem Unterschied, dass wir alle erspielten Chancen liegen ließen.

Die mangelnde Chancenverwertung war auch der einzige Kritikpunkt in der Halbzeitansprache. So verlief auch die zweite Halbzeit wie die erste. Nach ca. 40 Min. erhöhte Stefan Kr. auf 3 : 0. Alles wie gehabt bis zur 58. Min.: wie aus dem Nichts kommt es zum Foul im Strafraum, den fälligen Strafstoß verwandeln die Blau-Gelben zum 3 : 1. Eigentlich kurz vor Schluss kein Problem, wobei sich auch die Blau-Gelben nicht wirklich beeilten, um noch ein Tor zu schießen. Aber trotzdem gelang ihnen eine Minute später der Anschlusstreffer zum 3 : 2. Wie das passieren konnte, wussten nicht nur wir nicht, sondern anscheinend auch der Blau-Gelbe nicht, nicht mal richtig gefreut haben sie sich, sie waren wahrscheinlich schon gedanklich in ihrer Kneipe beim Piccolo - ja hier trinkt man Sekt nach dem Spiel. Erstaunlicherweise gab es von ihrer Seite aus auch kein Versuch, doch noch den Ausgleich zu erzielen. Der Schiedsrichter hatte dann auch schnell ein Einsehen, der Gegner wollte nicht wirklich mehr und wir waren froh, dass der Gegner nicht mehr wollte und wir die drei Punkte mit in den Westen der Stadt nehmen konnten.

Fazit: Das Ergebnis sieht knapper aus, als der Spielverlauf war. Eigentlich hatten die Blau-Gelben keine wirklich erspielte Chance, wir dagegen haben eine Vielzahl guter Möglichkeiten ausgelassen. Es war ein faires Spiel mit einem guten Schiedsrichter - was auch mal angemerkt werden muss.
 

Es spielten: Pete, René, Dicki, Lutz, Olaf, Hartmut, Manni, Stefan Kr. und der Chronist dieses Spiels Karsten Me.

27.5.15

Ü50-1: Auswärtserfolg in Hakenfelde


Um es kurz zu sagen: Statt 4:1 hätten wir auch 8:0 gewinnen können – aber 4:1 reicht vollkommen, zumal wir wegen der Patzer der Konkurrenz in den wichtigen Wertungen „Rückrundenbilanz“, „bester Torjäger“, „beste Abwehr“ und „Fairness“ uns noch weiter verbesserten.
Vor dem Spiel war es fraglich, ob wir überhaupt eine komplette Mannschaft zusammenkriegen. Aber zum Spiel waren fast alle vertrauten Gesichter zu sehen. Mit Esti und Klaus fehlten urlaubs- bzw. krankheitsbedingt (gute Besserung für Klaus!) zwar zwei wichtige Korsettstangen in der Abwehr, aber mit Schreibi, Sempi und dem wieder fitten Andi Hä. sollte Grimmi genügend Potenzial gegen die nicht sonderlich offensivstarken Teutonen an seiner Seite haben.

Unsere Offensive mit Didi, Stephan, Karsten und Uwe begann furios und bereits in den ersten zehn Minuten hätten wir deutlich führen können. Es war Karsten, der einen Stockfehler eines Teutonenabwehrspielers brutal zum 1:0 ausnutzte.
Leider erfolgte der Ausgleich postwendend: Ein schönes Zuspiel zum Strafraumeck, eigentlich hatte der Stürmer keinen Raum, aber den nutzte er zu einem eigentlich nicht wirklich gefährlichen Direktschuss Richtung sehr langes Eck. Ich wertete diesen als neben das Tor gehend und unerreichbar – zumindest im ersten Urteil lag ich nicht richtig. Zur allgemeinen Überraschung ging der Schuss vom Innenpfosten ins Tor!

Aber wir ließen uns nicht wie im Hinspiel einlullen und machten weiter Druck: Uwe überwindet den starken Spandauer Keeper nach Zuspiel von Karsten zum 2:1-Pausenstand.
Kurz nach der Pause hat Stephan seinen großen Auftritt: An der Mittellinie bekommt er den Ball, überläuft auf rechts die Abwehr und piekt den Ball unhaltbar ins kurze Eck – ein Supertor!

Und wir bleiben weiter deutlich überlegen. Das Spandauer Offensivspiel ist auf lange Bälle reduziert. Und selbst wenn sie ankommen, gewinnen unsere Verteidiger die Zweikämpfe. Ich habe fast nichts zu tun. Einmal kann ich herauslaufenderweise einen Ball mit der Brust stoppen und über links direkt nach vorn spielen. Didi zelebriert den Angriff, lupft den Ball im rechten Moment auf den hereinsprintenden Uwe. Der denkt, „das kann ich auch“, und lupft den Ball über den herauseilenden Keeper ins Tor zum 4:1!
Das sollte die letzte Aktion gewesen sein, denn bei einem Rettungsversuch fällt ein Teutone unglücklich von der Querlatte auf den Rücken und nach der Verletzungspause pfeift der Schiri das Spiel ab.

Ein schöner Sieg zwar, aber ein etwas schaler Abgang für:

Schreibi, Sempi, Grimmi, Andi Hä., Didi, Stephan, Karsten, Uwe und
Hans Sch.

P.S.: Sowohl Klaus als auch der Teutonische Lattenspringer sind zum Glück wieder wohlauf!

12.5.15

Schiri, du Pfeife. Oder: Bald ist Weihnachten!

Schröder zeichnet ein Psychogramm des Fußballs, sein Buch ist auch ein bisschen Heimatroman – vor allem aber ist es eine Liebeserklärung an den Amateurfußball, wie es ihn längst nicht mehr gibt. An Kreisligaspiele, die noch ganze Dörfer mobilisierten. An holprige Äcker, halb markiert und schlecht gemäht, Spielfelder in Trapezform. Und an Originale auf und neben dem Platz. Inzwischen ist auch der Amateurfußball nur noch Abklatsch, Imitation dessen, was Woche für Woche in der Champions League zu sehen ist …

Weiterlesen hier. 


Christoph Schröder: Ich Pfeife. Aus dem Leben eines Amateurschiedsrichters. Tropen Verlag, Stuttgart 2015. 200 Seiten, 16, 95 €.

11.5.15

BSC Ü50 2 - Wacker Lankwitz 3 : 3

Ein Spiel um den einstelligen Tabellenplatz. Wacker in der Tabelle zwei Punkte hinter uns.

Wacker erscheint  mit 30-minütiger Verspätung. Dabei auch ein alter BSCer: Micha Möller, jetzt für Wacker auf der rechten Abwehrseite.  Dem Fair-Play-Gedanken folgend verzichten wir nach 15 Minuten auf die drei Punkte am grünen Tisch und legen in den ersten Minuten los wie die Feuerwehr. Wacker in der Abwehr noch unsortiert und mit einigen Spielern, die direkt von dem Spiel ihrer 1. Mannschaft gekommen sind, schläft noch. Uwe und Stephan hingegen sind hellwach und schon steht es 2:0.

Wacker ist jetzt aber im Spiel. Angetrieben von ihrem Kapitän und dem technisch guten 7er drücken sie uns in die Abwehr. Einige gefährliche Fernschüsse, aber keine wirklichen Aufreger.

Dann aber Micha Möller. Er startet aus der eigenen Abwehr über unsere linke Seite, setzt sich gegen unseren Abwehrspieler spielerisch leicht durch, flankt präzise und scharf auf den freistehenden 7er in der Mitte, Kopfball, nur noch 2:1. So geht es in die Halbzeit.

Anfang der 2. Halbzeit drückt Wacker auf den Ausgleich und wir kontern. Eigentlich gute Kontermöglichkeiten, aber Hartmut fehlen die berühmten Zentimeter. Ein Gegenangriff ist dann aber erfolgreich. Manni setzt sich über links kraftvoll durch und vollendet zum 3:1. Alle dachten wohl das reicht, zumal Wacker, mit der doppelten Spielbelastung, immer kraftloser wirkte.

Eine unübersichtliche Abwehraktion direkt vor unserem Tor kippte das Spiel. Ein Schuss, ein Abpraller, ein Aufschrei, ein Pfiff, ein Neunmeter. Freudlos verwandelt, 3:2.

Jetzt beginnt bei uns das Nervenflattern und Wacker mobilisiert die letzten Reserven. Wacker drückt, wir kontern, obwohl es wohl besser gewesen wäre den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Ein Freistoß von Wacker fliegt in die Spielertraube vor meinem Tor, ich kann einmal, zweimal abwehren, dann leider nicht mehr. 3:3.

Wacker zieht sich jetzt in die Abwehr zurück. Wir kontrollieren das Spiel wieder und haben auch einige Halbchancen.  Eine Minute vor Schluss noch ein Abspielfehler von uns, der 11er von Wacker läuft ab der Mittellinie frei auf mein Tor zu, glücklicherweise bekomme ich noch den Fuß an den Ball.

Ein gutes und spannendes Spiel endet mit einem gerechten 3:3. Wir hatten die besseren Chancen und waren zumeist auch feldüberlegen. Wacker hat aber eine kämpferische Topleistung abgerufen und sich deshalb diesen Punkt verdient.

Peter

9.5.15

Ü50-1: Nach 7:1 gegen Internazionale in Aufstiegsgefahr


Vor dem Spiel erklärte uns Grimmi seine Körperfunktionen resp. die Defizite selbiger. Daher konnte es auch nicht verwundern, dass Scout Marco zur Pause auf der Suche nach Nachwuchsspielern für die Ü60 auftauchte. Hoffentlich kommt er nicht zu spät.

Aber im Spiel gegen Inter hat zum Glück noch alles gehalten. BSC gegen Inter. Da kennt man sich und Uwe hatte eine Sandkastenbekanntschaft ganz herzlich begrüßt, der anscheinend noch etwas zu beweisen war.

Jedenfalls führten wir zur Pause 4:0 und Uwe war an allen vier Toren beteiligt: Beim ersten eroberte er den Ball, Doppelpass mit Stefan, 0:1 das 2:0 legte Uwe für Dr. Didi auf, das 3:0 für Stefan und das 4:0 für Andi Hä.

In der Abwehr ließen wir nur eine - von Inter verdaddelte - Chance zu und einen Torschuss, der für mich im Tor und die Zuschauer eine schöne Herausforderung war.

Und nach der Pause erhöhte Didi nach einer Traumkombination mit Karsten und Uwe  zum 5:0. Eigentlich spielen wir gern gegen Inter, aber leider haben nicht alle ihre Nerven im Griff. Und leider haben die größten Nervensägen das Ehrentor erzielt, das ich allen anderen Blau-Schwarzen mehr gegönnt hätte: Der weltbeste Ü50-Landesliga-Staffel2-10er nach Stephan Benz setzte sich auf der Grundlinie durch, kann etwas ungestört auf den etwas ziemlich frei stehenden lautesten 5er der Welt ablegen, der den Ball zum 1:5 ins lange Eck trudeln lässt.

Ärgerlich – aber unsere Torfabrik produziert weiter: 6:1 durch den der wo einen Lauf hat Karsten nach einer Musterflanke von Andi Hä., damit ist der Sack zu und Stephan legt noch das 7:1 nach Vorarbeit von einem verdienten Mitspieler oben drauf.

Normalerweise ist ein Sieg noch schöner, wenn der Gegner sich etwas ärgert – aber diesmal war es etwas zu arg für:

Schreibi, Klaus, Esti, Grimmi, Andi Hä., Didi, Stephan, Karsten, Uwe und

Hans Sch.

p.S.: da der Tabellenzweite Federn ließ, beginnt jetzt unser Kampf gegen den Abstieg aus der Verbandsliga in der kommenden Saison.

8.5.15

Ü60-2 gewinnt gegen Spandau knapp


Mit viel Ach und noch mehr Krach konnte die Ü60-2 vor zahlreichem fachkundigen Publikum die Verfolger aus Spandau mit einem 2:1-Heimsieg auf Distanz halten. Damit kommt es nun gegen Union 06 zu einem echten Endspiel um den möglicherweise aufstiegsberechtigenden Platz 3.

Vorausgegangen war eine von uns trotz personeller Überzahl ziemlich bewegungsarm gestaltete erste Halbzeit, nach der die Spandauer durch einen abgefälschten Schuss glücklich mit 1:0 vorn lagen.

In der zweiten Halbzeit wurden wir endlich aktiver. Der unermüdliche Jörg erzielte den überfälligen Ausgleich und gegen die sichtbar ermüdenden Spandauer legte er Berri zum 2:1-Siegtor auf. Spandau kam in der zweiten Halbzeit nur einmal gefährlich vor unser Tor während wir gegen Ende zahlreiche Hochkaräter vergaben.

Allen voran Axel, der uns das Après-Spiel mit einer Geburtstags- und einer Strafstoßverschießlage versüßen durfte.

Das harmonischste Team aller Zeiten bildeten Axel, Arne, Wolfgang Schw., Wolfgang W., Ebi, Karl der Taube, Gür, Jürgen, Jörg, Berri und

Hans i.T.

7.5.15

VfB Hermsdorf vs. 2. Ü50 BSC 8:2, Pünktchen und Anton


heißt ein Kinderbuch von Erich Kästner. In der Schule mussten wir es lesen oder vorstellen oder haben es mit Vergnügen gelesen. Zumindest die Mädchen. Die Jungen hielten sich lieber an Emil und die Detektive.

Der Dresdner Erich Kästner hat im Seebadviertel in Berlin-Hermsdorf nach dem Krieg gewohnt. Oder sagen wir, sich regelmäßig aufgehalten.  Die delikaten Gründe hierfür mag der geneigte Leser bitte dem Wikipedia-Artikel entnehmen. Nur so viel: Kästner war zwar nie verheiratet, hat aber trotzdem gelebt.

Wir mussten die nicht ganz unbeschwerliche Reise in den Hermsdorfer Seebadweg zum Tabellendritten beschreiten. Auf Grund der drohenden Axel-Schwippsschen-Moralkeule natürlich mit der S-Bahn!

Schon beim Verlassen Moabits traf der Uz. auf nordrhein-westfälische Polizisten in Kampfanzügen. Und so standen sie auf jedem S-Bahnhof der Strecke und observierten die Fahrgäste. Die Walpurgisnacht (und der 1. Mai) standen bevor.

Die Ausgangslage war klar: Alles andere als eine Niederlage wäre vergleichbar mit einer Champions-League-Teilnahme vom SC Paderborn.

Nichtsdestotrotz war der Beginn ausgeglichen. Wir hatten sogar mindestens eine klare Torchance (Hartmut). Hatten, wie gesagt. Nach der vorsichtigen Beobachtungsphase der Hermsdorfer (sie haben die letzten erfolgreichen BSC-Ergebnisse in Fussball.de auch gelesen) zeigte Hermsdorf immer mehr seine Qualitäten. Strukturiertes Aufbauspiel, technische Finesse mit klaren Abschlussversuchen. Viele diese Versuche konnte die aufmerksame Abwehr zwar verhindern, allerdings erst kurz vor oder im Neunmeterraum. Das war natürlich zu spät und entgegen der ausgegebenen Devise. Aber: Der VfB Hermsdorf hatte im letzten Punktspiel den unangefochtenen Tabellenersten Rotation Prenzlauer Berg mit 8:1 geschlagen. Nachfragen ergaben, dass dieses Spiel bis zur 45. Minute 1:1 gestanden hatte (wir hatten dort 8:2 verloren und anschließend die legendäre Vereinskneipe PAPA HEINZ kennengelernt; s. den Bachner-„Spielbericht“).

Interessierte uns aber nicht. Wir hatten in diesem Spiel den Kopf voll. Es kam wie es kommen musste: Ein Tor nach dem anderen wurde uns serviert (1.Halbzeit: 4:1, 2.: 4:1). Auch statistisch führte der VfB. Passquote fast bei 100%, beim BSC gefühlt 5%. Ballbesitz 70%, Ballhaltezeitverhältnis 90:10, Zweikampfquote 60:40.

Auf Grund der Qualität der Vorstädter baute sich auch kaum Frust auf. Die z.T. aufopferungsvollen Aktionen einiger in der Abwehr gebundener BSCler verhinderten eine höhere Niederlage. Z.B. Peter R. sorgte für ein mehrmaliges Aufstöhnen der VfBler. Sie sahen die Pille schon drin, Peter hatte aber die Situation geklärt. Wie auch immer.

Ja, sicher: Acht Tore kassiert, Zufriedenheit kann dabei nicht aufkommen. In einer realistischen Bewertung des Spiels muss jedoch festgehalten werden, dass angesichts des Fehlens von Schlüsselspielern (hier vor allem in der Offensive) nicht mehr drin war. Ob überhaupt gegen Mannschaften wie Rotation oder Hermsdorf positiv gestaltete Spiele realistisch sind, ist arg zu bezweifeln. Beiden ist der Aufstieg schon wegen ihrer fairen Spielweise zu gönnen, wobei uns PAPA HEINZ fehlen wird. Wir sollten uns in der Bezirksligakultur weiterhin einleben und optimieren.

Spieler: Peter R., Olaf F., Dicki K., Lutz H., Manni M. (1 Tor), Hartmut Sch. (1 Tor), Roland B., Micha Sch.

Dicki  2015/05/04