7.5.15

VfB Hermsdorf vs. 2. Ü50 BSC 8:2, Pünktchen und Anton


heißt ein Kinderbuch von Erich Kästner. In der Schule mussten wir es lesen oder vorstellen oder haben es mit Vergnügen gelesen. Zumindest die Mädchen. Die Jungen hielten sich lieber an Emil und die Detektive.

Der Dresdner Erich Kästner hat im Seebadviertel in Berlin-Hermsdorf nach dem Krieg gewohnt. Oder sagen wir, sich regelmäßig aufgehalten.  Die delikaten Gründe hierfür mag der geneigte Leser bitte dem Wikipedia-Artikel entnehmen. Nur so viel: Kästner war zwar nie verheiratet, hat aber trotzdem gelebt.

Wir mussten die nicht ganz unbeschwerliche Reise in den Hermsdorfer Seebadweg zum Tabellendritten beschreiten. Auf Grund der drohenden Axel-Schwippsschen-Moralkeule natürlich mit der S-Bahn!

Schon beim Verlassen Moabits traf der Uz. auf nordrhein-westfälische Polizisten in Kampfanzügen. Und so standen sie auf jedem S-Bahnhof der Strecke und observierten die Fahrgäste. Die Walpurgisnacht (und der 1. Mai) standen bevor.

Die Ausgangslage war klar: Alles andere als eine Niederlage wäre vergleichbar mit einer Champions-League-Teilnahme vom SC Paderborn.

Nichtsdestotrotz war der Beginn ausgeglichen. Wir hatten sogar mindestens eine klare Torchance (Hartmut). Hatten, wie gesagt. Nach der vorsichtigen Beobachtungsphase der Hermsdorfer (sie haben die letzten erfolgreichen BSC-Ergebnisse in Fussball.de auch gelesen) zeigte Hermsdorf immer mehr seine Qualitäten. Strukturiertes Aufbauspiel, technische Finesse mit klaren Abschlussversuchen. Viele diese Versuche konnte die aufmerksame Abwehr zwar verhindern, allerdings erst kurz vor oder im Neunmeterraum. Das war natürlich zu spät und entgegen der ausgegebenen Devise. Aber: Der VfB Hermsdorf hatte im letzten Punktspiel den unangefochtenen Tabellenersten Rotation Prenzlauer Berg mit 8:1 geschlagen. Nachfragen ergaben, dass dieses Spiel bis zur 45. Minute 1:1 gestanden hatte (wir hatten dort 8:2 verloren und anschließend die legendäre Vereinskneipe PAPA HEINZ kennengelernt; s. den Bachner-„Spielbericht“).

Interessierte uns aber nicht. Wir hatten in diesem Spiel den Kopf voll. Es kam wie es kommen musste: Ein Tor nach dem anderen wurde uns serviert (1.Halbzeit: 4:1, 2.: 4:1). Auch statistisch führte der VfB. Passquote fast bei 100%, beim BSC gefühlt 5%. Ballbesitz 70%, Ballhaltezeitverhältnis 90:10, Zweikampfquote 60:40.

Auf Grund der Qualität der Vorstädter baute sich auch kaum Frust auf. Die z.T. aufopferungsvollen Aktionen einiger in der Abwehr gebundener BSCler verhinderten eine höhere Niederlage. Z.B. Peter R. sorgte für ein mehrmaliges Aufstöhnen der VfBler. Sie sahen die Pille schon drin, Peter hatte aber die Situation geklärt. Wie auch immer.

Ja, sicher: Acht Tore kassiert, Zufriedenheit kann dabei nicht aufkommen. In einer realistischen Bewertung des Spiels muss jedoch festgehalten werden, dass angesichts des Fehlens von Schlüsselspielern (hier vor allem in der Offensive) nicht mehr drin war. Ob überhaupt gegen Mannschaften wie Rotation oder Hermsdorf positiv gestaltete Spiele realistisch sind, ist arg zu bezweifeln. Beiden ist der Aufstieg schon wegen ihrer fairen Spielweise zu gönnen, wobei uns PAPA HEINZ fehlen wird. Wir sollten uns in der Bezirksligakultur weiterhin einleben und optimieren.

Spieler: Peter R., Olaf F., Dicki K., Lutz H., Manni M. (1 Tor), Hartmut Sch. (1 Tor), Roland B., Micha Sch.

Dicki  2015/05/04

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