heißt ein Kinderbuch von Erich Kästner. In der Schule
mussten wir es lesen oder vorstellen oder haben es mit Vergnügen gelesen.
Zumindest die Mädchen. Die Jungen hielten sich lieber an Emil und die Detektive.
Der Dresdner Erich Kästner hat im Seebadviertel in
Berlin-Hermsdorf nach dem Krieg gewohnt. Oder sagen wir, sich regelmäßig
aufgehalten. Die delikaten Gründe
hierfür mag der geneigte Leser bitte dem Wikipedia-Artikel entnehmen. Nur so
viel: Kästner war zwar nie verheiratet, hat aber trotzdem gelebt.
Wir mussten die nicht ganz unbeschwerliche Reise in den
Hermsdorfer Seebadweg zum Tabellendritten beschreiten. Auf Grund der drohenden
Axel-Schwippsschen-Moralkeule natürlich mit der S-Bahn!
Schon beim Verlassen Moabits traf der Uz. auf nordrhein-westfälische
Polizisten in Kampfanzügen. Und so standen sie auf jedem S-Bahnhof der Strecke
und observierten die Fahrgäste. Die Walpurgisnacht (und der 1. Mai) standen
bevor.
Die Ausgangslage war klar: Alles andere als eine Niederlage
wäre vergleichbar mit einer Champions-League-Teilnahme vom SC Paderborn.
Nichtsdestotrotz war der Beginn ausgeglichen. Wir hatten sogar
mindestens eine klare Torchance (Hartmut). Hatten, wie gesagt. Nach der
vorsichtigen Beobachtungsphase der Hermsdorfer (sie haben die letzten erfolgreichen
BSC-Ergebnisse in Fussball.de auch gelesen) zeigte Hermsdorf immer mehr seine
Qualitäten. Strukturiertes Aufbauspiel, technische Finesse mit klaren
Abschlussversuchen. Viele diese Versuche konnte die aufmerksame Abwehr zwar
verhindern, allerdings erst kurz vor oder im Neunmeterraum. Das war natürlich
zu spät und entgegen der ausgegebenen Devise. Aber: Der VfB Hermsdorf hatte im
letzten Punktspiel den unangefochtenen Tabellenersten Rotation Prenzlauer Berg
mit 8:1 geschlagen. Nachfragen ergaben, dass dieses Spiel bis zur 45. Minute
1:1 gestanden hatte (wir hatten dort 8:2 verloren und anschließend die legendäre
Vereinskneipe PAPA HEINZ kennengelernt; s. den Bachner-„Spielbericht“).
Interessierte uns aber nicht. Wir hatten in diesem Spiel den
Kopf voll. Es kam wie es kommen musste: Ein Tor nach dem anderen wurde uns
serviert (1.Halbzeit: 4:1, 2.: 4:1). Auch statistisch führte der VfB. Passquote
fast bei 100%, beim BSC gefühlt 5%. Ballbesitz 70%, Ballhaltezeitverhältnis
90:10, Zweikampfquote 60:40.
Auf Grund der Qualität der Vorstädter baute sich auch kaum
Frust auf. Die z.T. aufopferungsvollen Aktionen einiger in der Abwehr gebundener
BSCler verhinderten eine höhere Niederlage. Z.B. Peter R. sorgte für ein
mehrmaliges Aufstöhnen der VfBler. Sie sahen die Pille schon drin, Peter hatte
aber die Situation geklärt. Wie auch immer.
Ja, sicher: Acht Tore kassiert, Zufriedenheit kann dabei
nicht aufkommen. In einer realistischen Bewertung des Spiels muss jedoch
festgehalten werden, dass angesichts des Fehlens von Schlüsselspielern (hier
vor allem in der Offensive) nicht mehr drin war. Ob überhaupt gegen
Mannschaften wie Rotation oder Hermsdorf positiv gestaltete Spiele realistisch
sind, ist arg zu bezweifeln. Beiden ist der Aufstieg schon wegen ihrer fairen
Spielweise zu gönnen, wobei uns PAPA HEINZ fehlen wird. Wir sollten uns in der
Bezirksligakultur weiterhin einleben und optimieren.
Spieler: Peter R., Olaf F., Dicki K., Lutz H., Manni M. (1
Tor), Hartmut Sch. (1 Tor), Roland B., Micha Sch.
Dicki 2015/05/04
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