24.4.10

Pech oder Unvermögen?


Der etwas neutralere Beobachter, unsere Spieler angenehm unterstützende und ein durchaus sehr spannendes Spiel verfolgende Effendi meinte Mitte der 2. Halbzeit, "no problem, es ist nach dem bisherigen Verlauf nur eine Frage der Zeit, wann das Siegtor der Golden Boys fällt." Selbst ein Berolina-Mitte-Spieler meinte, der BSC brauche nur noch den Sack zuzumachen. Doch es sollte anders kommen …
Wir beginnen vorsichtig, erst nach 5 Minuten kommt unsere erste Chance, der Keeper von Berolina Mitte hält jedoch gut. Allmählich verlagert sich das Spiel in die gegnerische Hälfte, doch noch erreichen unsere Vorlagen/Flanken zu selten das Ziel. Blau-Weiß Berolina (gegr. 1949!, vgl. http://www.blauweissberolina.de/historie.htm) steht hinten kompakt, die seltenen Angriffe sind überraschend ungefährlich. In der 15. Minute dümpelt das Spiel in unserer Hälfte – plötzlich zieht ein Gegner aus gut 20 m ab, und der Ball senkt sich zu unserem Entsetzen ins lange Dreiangel. Die geschilderte Spieldynamik setzt sich fort, BSC ist überlegen, bekommt jedoch nur wenige Chancen, BW Mitte tut kaum mehr als nötig. In Minute 25 eine harmlose Situation weit draußen rechts von unserem Strafraum: Der Berolina-7er – ein klassischer VoKuHiLa-Minipli-80erJahre-RudiVöller-Typ, von dem jeder inzwischen wusste, dass er nur fummelt/nie abspielt, – dreht sich um Ändy herum, der später meinte, er wäre einen Moment orientierungslos gewesen, und lässt Keeper Hans keine Chance. 0 : 2 zum Halbzeitpfiff, wir sind mächtig verdattert! In der Pause vergegenwärtigen wir uns aber, dass wir nicht so schlecht waren und demzufolge noch etwas drin sein müsste. Nach Wiederanpfiff legen wir konzentriert los, und nach drei Minuten gelingt Peter nach energischem, aber fairem Nachsetzen dass 1 : 2. Und noch mal drei Minuten später luchst Hannes einem Verteidiger an der Strafraumgrenze den Ball ab und vollendet aus spitzem Winkel – 2 : 2, alles wieder offen im Spitzenspiel. Eigentlich reicht uns ja ein Unentschieden, um weiter auf Aufstiegskurs zu bleiben. Aber jetzt kommt unsere beste Phase. Der Ball läuft fabelhaft vorwärts, Mitte staunt, und es ist nur noch eine Frage der Zeit … (siehe oben). Mitte der zweiten Halbzeit scheint Blau-Weiß Berolina sogar die Luft auszugehen, kaum kommen sie mal bis zum Anstoßkreis, auch häufen sich unsportliche Fouls, zudem maulen sie penetrant bei jeder Entscheidung des (gut pfeifenden) Schiris.
Unsere Chancen häufen sich, ein Kopfball von Bernd knallt ans Lattenkreuz. Nachdem schönsten Spielzug des Tages wird Peter fünf Meter vor dem Tor perfekt angespielt, der Torwart ist schon geschlagen, aber der Ball donnert knapp über das Tor – das war eine 1000%ige Chance. So etwas rächt sich im Allgemeinen – so auch hier. Fünf Minuten vor Schluss rafft sich Mitte nach vorne auf, ein Fernschuss kann Hans nur per Fuß nach vorne abwehren, wir sind geistig nicht mehr hellwach, und Mitte schießt den Abpraller ein. Und als seien wir nicht genug düpiert, kommt es noch zu einem weiteren Angriff von Mitte mit Fernschuss, den Ändy unhaltbar ins eigene Tor lenkt. Aus die Maus, Klappe zu, Affe tot, bedröppelte Gesichter. Aber woran lag es?
Da es darauf keine einfache Antwort gibt, heute mal eine – vielleicht erhellende – Einzelkritik:
Hans Sch.: kaum geprüfter Keeper, bei den Gegentoren machtlos. Abschläge gut. Aber: im Spiel stumm wie ein Fisch – das liegt an seinem Nordfriesischen Naturell (dementsprechend trinkt er auch gern ein Bier). Fazit: Hans hat gestern Abend 85 % seines Potenzials erreicht.
Arne: ordentliches Spiel, mehrfaches engagiertes Vorstoßen nach vorn. Leider kam ein paar Mal der finale Pass nicht an. Auch 85 %.
Ändy: Überwiegend gutes Spiel, schaltete sich auch konstruktiv in Angriffe ein. Sah aber bei zwei Gegentoren nicht gut aus, das gibt bei einem Abwehrspieler reichlich Punktabzug: 80 %.
Blondie: Ordentliche Abwehrleistung, ein/zwei Mal etwas phlegmatisch, könnte sich öfter nach vorn trauen. 85 %.
Axel: Seit Anfang Februar Achillessehnenreizung, sollte daher gar nicht spielen. Da Roland am Spieltag absagte, musste er doch ran. Abwehrleistung o.k., auch keine Fehlpässe im Mittelfeld, aber so gut wie keine Dynamik nach vorn (60 %).
Andi Hä.: Gab im Mittelfeld wieder mal alles, defensiv nahezu perfekt, trieb immer wieder den Ball nach vorn, aber keine Flanke kam an (vgl. im Gegensatz dazu vorigen Spielbericht); es war zum Verzweifeln (80 %).
Bernd: Wie immer der unermüdliche Dauerbrenner/-renner im Mittelfeld, schleppte reihenweise Bälle nach vorn. Leider im Abschluss unglücklich. In der Pause schärfte er uns ein, vor einem Schuss eine Finte zu setzen, um die ewige Blockerei von Berolina zu umgehen. Leider hielt er sich in Halbzeit II selbst nicht daran. 90 Prozent.
Peter rackerte, erzielte auch das (vermeintlich) wichtige Anschlusstor, vergab aber auch Hochprozentiges. Bekam wenige Anspiele (80 %).
Hannes: Wurde anfangs zweimal rüde gefoult, dadurch vielleicht etwas verhalten. Erzielte das schöne zweite Tor, kam aber diesmal nicht zu seinem üblichen Doppelpack – für einen Vollblutstürmer zu wenig: 85 %.
* * *
Insgesamt kam die Mannschaft auf eine Leistungsfähigkeit von 81,1 %, für die Staffelmeisterschaft reicht das offenbar nicht aus - Berolina ist mit sechs Punkten enteilt und wird mit ausgebuffter Spielweise nichts anbrennen lassen. Im Kampf um den Aufstieg ist aber nichts verloren, es geht u.a. noch gegen den Dritten, Vierten und Fünften der Tabelle. Jetzt gibt es knapp zwei Wochen Pause (Spiel, nicht Training!), dann zwei Heimspiele. Und am 31.5. dann das ultimative Finale: Bei Hansa 07 könnte über Aufstieg/Nicht-Aufstieg entschieden werden. Es wäre schön, wenn zu diesem Spiel auch verletzte Spieler unseres Teams zu Unterstützung anreisen würden.

21.4.10

Dreifaches Köpfchen



Eine ordentliche Partie vom BSC sorgte für ein 3:0 gegen den LFC Berlin 1892.
In allen Bereichen zeigte unsere Mannschaft ihre Überlegenheit.
Als Besonderes sollte hier erwähnt werden, dass alle Tore mit dem Kopf erzielt wurden (Kleinfeldtore).
Da ich in Vertretung von Keeper Hans Sch., der sich am Arm verletzte (Baumstamm sägen!), das Spiel gut beobachten konnte, erkor Arne mich gleich zum Berichterstatter.

Bericht wie folgt:
Arne, links von der Mittelfeldlinie, sah wie Andi den Arm schwenkend von rechts auf das gegnerische Tor zulief . Nicht lange gefackelt, und eine weite Flanke segelte direkt auf den Kopf von Andi Hä., der so das erste Tor erzielte.
Die beiden anderen Kopfballtore erzielte Hannes nach wundervolle Flanken von Andi Hä.
Und hier gab es zumindest einiges zu bestaunen bei den Kameraden: Die, die Andi Hä. schon seit vielen Jahren im Fußball begleiten, kennen Andis 98%-ige "Flankenpleiten". Heute zeigte er jedoch eine "100%-Ausbeute"!!
Beide Flanken waren von ihm hervorragend getimed und Hannes musste nicht einmal seine strammen 90,1 kg in die Luft bringen.
Ein Dank sollte an Michael Schmidt für seine Unterstützung gehen.
gez. Peter

17.4.10

Der Spielzug des Jahres



Wollis (Blondies) Tochter Charlotte (8) war mitgekommen, um beim nächsten Dreier der Old Boys zuzuschauen. Fachkundig fragte sie jeden von uns aus (Alter, Position etc), kommentierte und feuerte an: "Ha Ho He Beh Ess Zeh!" Zur Belohnung gab es Pommes und Apfelschorle (immerhin keine Cola!).
Nach dem 2:0 erlahmte die Gegenwehr der wackeren Eichkämper (vier Spieler über 60, aber agile "Betonfachwerker"), jetzt lief der Ball, und Roland erzielte mit strammem Flachschuss das 3:0. Ein äußerst gelungener Spielzug – ich möchte sagen, der Schönste der laufenden Saison –, führte zum 4:0. Der Ball wurde aus der Abwehr heraus fünfmal direkt gespielt, davon einmal per Hacke und einmal tödlich auf halblinks in den Rücken der Abwehr weitergeleitet, die scharfe Hereingabe bekam die schwindlig gespielte Abwehr nicht mehr mit und Hannes musste nur noch den Fuß hinhalten (Video vom CIA-Satelliten demnächst auf Youtube).
Anfangs war wieder einmal Geduld gefragt. Nach sechs Minuten hatten wir die erste richtige Chance, und was für eine: Eine scharfe Flanke traf Bernd ("sie nannten ihn Pferdelunge") perfekt mit der Stirn, er setzte genial einen Aufsetzer, der trotz vielbeiniger Abwehr unaufhaltbar seinen Weg fand, und der Ball … klatschte an die Latte. Zwei Minuten später eine kurze Verwirrung im BSC-Team, und ein Gegner tauchte frei vor Keeper Hans auf, doch zu aufgeregt wurde die Chance vergeben. Bei uns gab es in dieser Phase einige Fehlpässe (auf ungewohntem Rasen verhoppelte Peter ein paar Mal der Ball, auch Roland unterliefen ein, zwei Ungenauigkeiten). Dann rissen sich die Boys aber – angefeuert von Charlotte – zusammen, und erzwangen Übergewicht und Ecken. Eine davon kam von Roland hoch und scharf auf Peter, alle dachten, sie sei einen Tick zu hoch, doch Peter schraubte sich kerzengerade empor und köpfte perfekt zur Führung ein – wieder mal ein Tor der wichtigeren Sorte von ihm. Kurz nach der Pause sieht Charlotte weiterhin druckvolles Spiel des BSC, und Roland kann durch energisches Nachsetzen zum 2:0 einstochern.
Bleibt noch zu berichten, dass Hannes in der Kabine eine Kiste Getränke auf seinen 58. Geburtstag ausgab, und dass Charlotte am Montag leider nicht zum Anfeuern kommen kann, da unser Spiel gegen LFC erst um 20 h beginnt.

12.4.10

Leider nur ein Unentschieden



Der Nordosten ist wirklich nicht unser Gebiet.
Fortuna Pankow stand mit fünf Mann im Strafraum. Bei den Gegenangriffen keulten zwei bis drei Pankower nach vorn, dass man Angst um ihre Gesundheit bekommen konnte. Wir (Arne, Andi Hä., Ändy, Berrie, Hans, Hannes, Peter, Roland, Stephan und Blondie) hatte 70% Ballbesitz, unsere Abwehr ließ fast nichts zu und ich hatte im Tor keine große Mühe, unseren Strafraum freizuhalten. Im Offensivspiel brachten wir aber nichts Vernünftiges Zustande. Ungewohnt viele Fehlpässe, orientierungsloses Anrennen und fast keine Torschüsse. Stephan bemühte sich zwar, Ruhe und Ordnung in unser Spiel zu bringen, aber spätestens im gegnerischen Strafraum liefen wir uns fest. Kein Kurzpassspiel, keine tödlichen Pässe und die hohen Flanken fanden keine Abnehmer.
Gegen Mitte der ersten Halbzeit gelang Peter aus Nahdistanz das 1:0 und mit diesem Ergebnis wären wir auch zufrieden nach Haus gefahren. Aber es sollte nicht sein. In der Schlussminute keulten vier oder fünf Pankower nach vorn. Dreimal beförderten wir den Ball aus unserem Strafraum, dann eine scharfe Hereingabe an die Strafraumgrenze. Nachdem der im Weg stehende Peter abgeräumt wurde, kam ein flacher Schuss aufs Tor. Eigentlich kein Problem, aber Fortuna ließ einen Pankower den Ball noch mit der Hacke abfälschen. Mit der Fußspitze kam ich noch an den Ball, dieser prallte aber vom rechten Innenpfosten über den linken Innenpfosten zum Ausgleich ins Tor. Pech gehabt! Danach pfiff der Schiedsrichter zufrieden ab und die Pankower jubeln wahrscheinlich heute noch.
Hans Sch.