20.10.09

Pflichtsieg

Zunächst taten wir uns schwer - der leichte Spielfluss vom match of the year beim SV Adler wollte sich nicht so recht einstellen. Aber der BFC Südring stemmte sich auch mit aller Macht gegen eine Niederlage beim leading team, mindestens zu fünft im eigenen Strafraum waren sie nur auf Spielzerstörung aus, eigene Offensivbemühungen endeten schon an der Mittellinie.
Übrigens Dank an unseren Old-Capitano Peter S., der - noch immer an den Knieen laborierend - zum Zuschauen vorbeigekommen war und ohne lange zu fackeln für den nicht-erschienenen Schiri einsprang.
Mitte der ersten Halbzeit geschah etwas, was uns normalerweise aus der Bahn wirft: eine Unregelmäßigkeit beim Wechseln. Doch das Wechselchaos des leading teams führte diesmal zu einer kurzen Unaufmerksamkeit der Südringer, die Hannes gedankenschnell zur Erspähung der entscheidenden Lücke und erfolgreichem Torschuss nutzte.
Damit war der Bann gebrochen, jetzt spielten wir besser auf. Neben vielen weiteren Chancen erzielte Hannes wiederum ein bemerkenswert schönes Kopfballtor zum 2:0- Halbzeitstand.
Nach der Pause das gleiche Bild: Alles spielt sich in der Südring-Hälfte ab, wir vergeben nur etwas zu viele Chancen. Dennoch: 3:0 durch Andi Hä., 4:0 nach Stockfehler der Keepers durch Arne. Dann ein Gastgeschenk von Micha K., er ermöglicht den (aufgrund des zum Teil unsportlichen Meckern unverdienten) Ehrentreffer. Schlusspunkt: das 5:1, wieder durch Andi Hä.
Letzter Schlusspunkt: eine Kiste Kaltgetränke von Roland in der Kabine.


Die Torschützen Hannes und Arne

15.10.09

Pinball Wizard



Spiel gegen den Tabellenführer. Prima Kunstrasen, prima Kabine und gefühlte 200 Zuschauer – ein würdiger Rahmen für das Spiel des Tabellenführers gegen den Tabellenzweiten vom Hubi. In der letzten Saison hatten wir sie nach 3:0-Führung noch 3:2 geschlagen. Bernd Grimm sollte auch mitspielen. Für mich als Torwart hieß das: warm anziehen! Ich stellte meine Trinkflasche in das Tor neben den Pfosten. Da sollte sie bis zur Pause stehen bleiben.
Die Adler begannen stark, hatten gute Einzelspieler. Wir wollten sie in Sicherheit wiegen und dann auskontern. Nach fünf Minuten griffen sie über ihre rechte Seite an. Wolfgang Sch. wollte den Ball nicht wegpieken, sondern ablaufen. Der Adler schaltete den Turbo ein und konnte scharf nach innen flanken. Ich hätte versuchen können, die Flanke abzuwehren, wähnte Ändy aber im Abwehrzentrum, der den Ball sicherer hätte wegschlagen können. Doch bevor ich mich umdrehen konnte, zischte der Ball an meinem Kopf vorbei ins Tor. Keine Ahnung, wo der Adler herkam - ich war das Murmeltier. Und meine Flasche kullerte über den Kunstrasen.
Nun mussten wir das Spiel machen. Die Adler standen hinten sicher und verlegten sich aufs Kontern. Aber hinten ließen wir nichts mehr anbrennen. Unsere Angriffe waren zunächst noch relativ harmlos, aber wir erhöhten den Druck kontinuierlich. Und wir hatten Hannes, das Strafraumungeheuer. In der 20. Minute schlug Bernd eine hohe Flanke an den langen Pfosten, Hans stieg hoch und konnte den Ball trotz leichter Rücklage einköpfen. 1:1 stand es zur Pause. In der Pause warnte Wolfgang Sch.: „Wer das Spiel macht, verliert!“ Ich ließ meine Flasche sicherheitshalber in der Kabine.
Bernd erhöhte kurz nach der Pause nach schöner Einzelaktion zum 2:1. Die Adler mussten nun versuchen, das Spiel zu machen. Aber das ließ Hannes nicht zu. Nach einer Arne-Gerdts-Flanke erhöhte er per Kopfballtorpedo unter die Latte zum 3:1. Zwei weitere Kopfbälle von ihm sausten knapp neben das Tor.
Nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden verbreitete er Angst und Schrecken. Flach angespielt nahm er den Ball völlig unberechenbar an und die Gegner mussten sich zu zweit oder dritt auf ihn stürzen. Gegen Mitte der zweiten Halbzeit verursachte er im eigenen Strafraum aus dem Nichts eine Ecke und legte danach zweimal wunderbar für die freistehenden Stürmer auf. „Hannes, Du bist Stürmer, geh in den gegnerischen Strafraum!!“ verscheuchte ihn Bernd – zu meiner Erleichterung.
Der Höhepunkt des Spiels stand jedoch noch bevor: Ein 3:1 ist ein klares Ergebnis, aber ein 4:1 drückt einen Klassenunterschied aus. Ändy He. brannte vor Ehrgeiz. Er nahm sich den Ball zum Freistoß fünf Meter vor der Strafraumgrenze. Was tun? Hannes sollte keinesfalls ein drittes Tor erzielen. Und die Mittelfeldstrategen Bernd und Wolfgang W. sollten sehen, dass andere Leute auch spielen können. Arne schimpft zu viel, Berri träumte. Axel stand draußen und Andi Hä. kreuzte irgendwo hinter den Gegenspielern. Wolfgang Sch. sicherte hinten ab. Ändy He. musste es also selbst tun! Sein Leben zog an ihm vorbei. War das nicht etwas in der Schule gewesen? Physik? Einfallswinkel = Ausfallswinkel? Oder hatte er den Physikunterricht nicht gelegentlich geschwänzt, um in der Kneipe zu flippern? Das wars! Er zog die Kugel scharf in und flach in den Strafraum – Zong – Zong – Zong prallte sie von Bein zu Bein ins Tor. Highscore und Freispiel!

* * *

Gar nicht mal schlechtes Kindlpils vom Fass gab es in der Sportlerpinte des Adlernests. Die Speisekarte bot die gesunde vegetarische leichte Sportler-Bio-Vollwertküche: Wiener, Knacker, Bockwurst, Rostbratwurst, Boulettesenf, Boulettecurryketchup. Der ob der souverän eroberten Tabellenführung und dem bisher besten Spiel der Saison fröhlichen BSCer-Runde erzählte Ändy fünfmal in anschaulichster Weise Entstehung und Vollendung seines Tores. Bei unserer Weihnachtsfeier, wenn Ändys Lebensgefährtin Anke mit am Tisch sitzt, wird dann die XXL-Version geboten!
Hans Sch.

5.10.09

Kalte Dusche für Ex-Bundesligisten



Bild 1: Dies ist Hannes W. (nicht zu verwechseln mit Hennes VII. aus Köln). Friseur: Berlin-Mitte. Maschinenschnitt - 6,90 € - mit Trinkgeld 7,50 €. Alle drei Wochen.

Mit acht Mann begannen wir am Freitag Abend am Hubi das Punktspiel gegen die älteren Herren von Tennis Borussia. Ob sie Bundesligaerfahrung hatten? Wenn ja, dann war es lange her. Wir setzten sie umgehend unter Druck und nach etwa 10 Minuten hämmerte Roland den Ball zum 1:0 ins Tor. Roland hatte sich viel vorgenommen und nach einigen weiteren Gewaltschüssen tankte er sich zur Außenlinie durch, flankte scharf auf Berry, der den Ball volley und unhaltbar einschoss. Von zwei abgefälschten Fernschüssen abgesehen, hatte ich als Torwart nicht Ernsthaftes zu tun. Kurz vor der Halbzeitpause nutzen die Tennis-Borussen aber die einzige Unachtsamkeit unserer Abwehr und wir gingen mit einer knappen 2:1-Führung in die Pause.
Mittlerweile war auch Bernd erschienen, so dass ich unser Spiel in den nächsten 20 Minuten nur noch aus der Ferne sehen konnte. Ich konnte auch sehen, wie sich unsere erste Ü40 aufwärmte und wie zweimal Bernd, Hannes und schließlich Andi Hä. zum 6:1 erhöhten. Unsere Defensivkräfte Ändy, Arne, Micha und Wolfgang gingen leer aus – aber so ist Fußball. Nachdem Bernd sich 10 Minuten vor Schluss verabschiedete um bei der Ü40 mitzuspielen, bekam ich wenigstens noch zwei Bälle aufs Tor, aber es blieb beim verdienten 6:1.

Hans Sch.