22.12.14

SCHÖNE FEIERTAGE!

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13.12.14

Ü50-1: Überwintern im Pokal


Das letzte Spiel des Jahres, Pokalspiel, dritte Runde, gegen die zweite von Internationale. Vor vier Wochen hatten wir sie auswärts nach großem Kampf 3:1 geschlagen.

Uwe ergriff in der Kabine das Wort: „Männer, Grimmi lässt ausrichten, dass wir im Pokal überwintern wollen!“ Klare Ansage. „Dann hätte er das Spiel verlegen müssen!“ meinte jemand. „Nein“ sagte Uwe, „wir sollen das Spiel gewinnen!“

Aber wo ist Grimmi eigentlich? Uwe weiß es auch nicht. „Er sagte etwas von Weihnachtsfeier und Boskop, glaube ich. Aber ich habe ihn nicht genau verstanden. Ich kann kein Plattdeutsch.“ Heute Weihnachtsfeier? Fragen wir uns. Die Ü50-1-Weihnachtsfeier war gestern, in der Schule machen sie keine Weihnachtsfeier. Im Golfklub hat er auch keine Weihnachtsfeier, weil er ja mit der Tschibo-Golfcard spielt. Familie? – nein die feiert ja am 24. Große Ratlosigkeit – doch dann die Erleuchtung Nicht „Boskop“ sondern „Bokob“!! Es ist die Weihnachtsfeier des Boßelklubs der Ostfriesen in Berlin. Und die zieht Grimmi dem wichtigen Pokalspiel vor??

„Egal!“ beendet Uwe die Debatte. „Damit ist der erste Schritt zum Sieg getan“.

Ein Blick auf das Spielformular zeigt bei Inter wieder eine starke Besetzung. Das wird schwer werden. Sicher wollen sie sich für die schmachvolle Niederlage revanchieren. Wir sind gewarnt  und wollen diesmal unbedingt ihr Kombinationsspiel in unserem Strafraum unterbinden, mit dem sie das letzte Spiel in der ersten Viertelstunde hätten entscheiden müssen.

Aber wir hoffen auch, dass sie offensiv spielen und uns viel Platz zum Kontern lassen. Und sie beginnen wieder mit Vollgas. In der ersten Minute kann der 14er (zum ersten und einzigen Mal) Schreibi vernaschen und er läuft allein auf mich zu. Es ist für den Torwart ein schönes Gefühl, wenn man genau weiß, dass man einen Ball halten wird. (Umso schöner ist es natürlich, wenn man ihn dann tatsächlich hält.) Ich laufe ihm entgegen und biete ihm die lange Ecke an. Ich kann ihm die Unsicherheit ansehen, als ich Korridor etwas zumache. Wieder nicht getroffen! Für ihn war das Spiel gelaufen, der Rest war vergebliches Bemühen und ständiges Lamentieren.

Im Gegenzug hatten wir vorn den erhofften Platz. Karsten konnte aus 20 Metern von Links die Kugel unbedrängt Richtung langes Eck schlagen. Fraglich, ob der Torwart den Ball hätte halten können. Aber müßig, denn Stephan kam von rechts herangerauscht und stand in der Luft wie Ibrahimovic. Der Keeper war konsterniert. Wenn er versucht, Karstens Schuss aus dem Winkel zu fischen, dann kann Stephan ins kurze Eck einnicken. Also kann er nur stehen bleiben und hoffen, dass ihn Stephan anköpft. Aber Stephan streichelt den Ball mit dem Kopf ins lange Eck. 1:0.

Und Inter? Stürmt weiter auf unser Tor. Aber wie verabredet lassen wir ihnen keinen Raum für ihre gefährlichen Kombinationen. Trotz zahlreicher Angriffe und hohen Tempos kaum gefährliche Torschüsse. Eine Super-Abwehrleistung.

In der zweiten Halbzeit legt Inter noch eine Schippe drauf. Sie hadern aber nicht mit sich, sondern mit uns und dem Schiedsrichter. Einen von ihnen sollen wir sogar geschubst haben!

Eigentlich könnte das Spiel noch lange so weiterlaufen. Aber Schreibi ist ganz in seinem Element und droht, etwas zu übersteuern. Nach einer unübersichtlichen Situation setzt er mir den Ball an den Pfosten. Kurz danach springt dem 14er der Ball vor die Füße und er wähnt sich wieder allein vor mir. Schreibi tackelt von hinten, er kommt zu Fall. Die lauten Rufe nach einem Strafstoß bleiben auch diesmal ungehört. Wir nutzen die Aufregung zu einem Konter über rechts. Den ersten Versuch kann ein Verteidiger noch abwehren. Der Ball kommt zu Schreibi, Schreibi schlägt ihn nach vorn – später wird er behaupten, Stephan gesehen zu haben – Stephan steht allein vor dem Tor, kann den Ball annehmen, sich drehen und schiebt überlegt zum 2:0 ins lange Eck.

Den Rest kann man sich denken: Noch wütendere Angriffe, noch mehr Gezeter, aber nur noch ein gefährlicher Torschuss. Und in der Schlussminute bekommt Uwe noch in der eigenen Hälfte den Ball, lässt einen Inter-Spieler stehen und hat allen Platz der Welt vor sich. Etwas überrascht spürt er in der Mitte der gegnerischen Hälfte den Atem eines zurückeilenden Internationalen im Nacken, zieht etwas weiter nach links heraus, um dann genüsslich mit Links ins lange Eck zum 3:0-Endstand einzulochen.

(Endlich) wieder ein großer Sieg. Eine starke Mannschaftsleistung. Alle haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Besonders auch Lutz, der mit zunehmender Spieldauer hinten die Fäden in die Hand nahm und gezeigt hat, wie wertvoll er auch sportlich für die Mannschaft ist.

Zufrieden verabschieden sich in die kurze Winterpause:

Klaus, Sempi, Schreibi, Esti, Lutz, Uwe, Stephan, Karsten, Frank und

Hans Sch.

7.12.14

Ü50-2: Der Himmel über Berolina


Wir ließen uns nichts anmerken. Ich ließ mir nicht anmerken.

Wir eine Schafherde, in deren Weide ein Wolf eingedrungen war, drückte sich die Mannschaft in die entferntesten Ecken der Kabine.

Sie saß gleich neben der Tür, amüsierte freundlich über unsere müden und seltsam zahmen Witze (die zivilisatorische Wirkung der Frauen ist doch gar nicht zu überschätzen) und bewunderte Uwes langen Superman-Unterhosen (Lidl 2007).

Keiner fragte woher sie kam.

Die rhetorische Raffinesse der prägnanten Ansprache von Manni litt ein wenig unter dem ständigen Rein und Raus der Mannschaft, einer kam gar erst gegen Ende (das kostete ihn den Platz in der starting seven), einer kam gar nicht, was dieselbe Ordnungsstrafe zur Folge hatte. So waren wir also zu neunt. Und sie.

Auf dem Platz alte Bekannte, auch Berolina hatte sich ein wenig bei der ersten Mannschaft bedient.

Trotzdem starteten wir - gestärkt durch unsere letzten Erfolge - konzentriert und selbstbewusst in die Partie, standen kompakt im Mittelfeld, die Abwehr hatte die starken gegnerischen Stürmer im Griff und ab und an ließen unsere Gegenangriffe eigene Gefährlichkeit aufblitzen.

Nach einer ziemlich harmlosen ersten Ecke von Berolina dann ein schmerzhafter Rückfall in alte Zeiten: Fußball.de registriert das 1:0 für Berolina, Torschütze Ralf Peter Richter.

Man kann es so sehen, man kann auch fragen, warum unser Verteidiger genau da steht, wo Pete den Ball halbherzig hinschlägt, man kann sich diese Überlegungen auch gleich ganz schenken, weil sie eh nichts mehr ändern.

Uwe jedenfalls grummelt am Anstoßkreis Schwaden negativer Energien auf den Ball nieder, der kann aber nun gar nichts dafür.

Ganz sanft beginnt es zu schneien, 6,7 vielleicht 9 Schneeflocken. Ich glaube neun.

Was jetzt beginnt ist ohne den Engel nicht zu begreifen.

Wie jeder von uns seine volle Leistungsfähigkeit erreicht, wie viele Dinge gelingen, von denen wir sonst nur träumen, wie wir gegenhalten und nicht einbrechen: Hat man jemals ein so beherztes Solo von Karsten über Linksaußen gesehen, abgeschlossen mit einem Außenristpass aus vollem Lauf, den Uwe in der Mitte mit dem rechten (!) Fuß sicher verwandelt? Wann kombinierten wir uns das letzte Mal so traumwandlerisch bis in die Spitze, von Manni vollendet, der mit enorm viel Gefühl eine butterweiche Flanke über den letzten Verteidiger hinweg auf meinen Kopf segeln lässt?

Und nie sah jemand eine perfektere hyperbolische Kopfballkurve - die Zeit steht still: 2:1 für uns.

Dass der enorm starke Fünfer von Berolina nach starker Einzelleistung ausgleicht, schmeißt uns heute nicht um. Noch vor der Pause schlägt unser Erfolgskapitän Hartmut nach Freistoß-Vorlage von Manni mit Bierruhe, feiner Technik und gut sitzenden Stutzen zum 3:2 zurück.

Ich weiß noch, dass der Engel sich in der Pause mit uns die Treppe zur Kabine hinauf drängelt, dann verliere ich ihn aus den Augen. Wir schwören uns ein auf die 2. Halbzeit, in der  Kampf und Konzentration 30 Minuten von uns durchgehalten werden.

Manni vernichtet dann aus unmöglichem Winkel …

(jetzt aber Exkurs!: „…dann fand Emmerich das zerrissene Zündkabel und flickte es mit einem Schuss, wie ihn das Stadion von Birmingham noch nicht gesehen hatte. Nach einem Einwurf von Held knallte er aus ganz spitzem Winkel den Ball mit dem linken Fuß in die rechte obere Ecke des spanischen Tores, so dass der ausgezeichnete spanische Torwart den Ball nicht einmal kommen sah.“ Wilhelm Fischer Fußball WM 1966, W. Fischer Verlag, Göttingen 1966)

… mit seinem 4:2 allerletzte Hoffnungen von Berolina - na ja nicht gerade geknallt und nicht rechts oben und der Torhüter war auch nicht soo stark - aber sonst so ungefähr - und die letzten „zwei  Menuttä-än!“ unseres türkischen Schiedsrichterfreundes sind dann auch schnell vorüber.

Manni bestellt 10 (!) Siegerbier in die Kabine, aber eins bleibt übrig.

Die restlichen leeren Pete, Dicki, Karsten Meyer, Ändy Heling, Olaf, Manni, der Captain, Uwe und

Stephan B.

Was sonst noch geschah: Uwe gibt am Kiosk eine „Bockwurst an Bioweizentoast“ aus , wir trinken noch mehr Bier und ich hab schon mal das Spiel der 1. am Freitag freigegeben, die Aufstellung war aber noch gar nicht bearbeitet und jetzt müssen Esti und Schreibi spielen, die sind aber gar nicht da und Hans und Bernd dürfen nicht mitmachen, die könnten aber.

Die Mannschaft wird mich schlachten, egal, ich fahr mit Manni durch die Nacht, schlafen kann ich eh nicht, ich denk an den dunkel leuchtenden Himmel über Stralau.

6.12.14

Ü50-1 Gegen Teutonia 0:1


Bei einem Sieg wären wir als Zweiter in die Winterpause gegangen. Nach der 0:1-Niederlage überwintern wir als Siebter. Schade. Der Verbandsligaabsteiger Teutonia spielte aus einer verstärkten Abwehr, die wir im gesamten Spiel nicht knacken konnten. Egal, ob Kommen-Lassen oder Pressing, trotz deutlich höherer Spielanteile verreckten die meisten unserer Angriffe im Nirgendwo. Und die Super-Kopfbälle von Grimmi und Stephan konnte der starke Teutonen-Keeper abwehren. Kein Wunder, dass Teutonia die wenigsten Gegentore der Staffel hinnehmen musste. Die Teutonenangriffe waren ein Muster an Minimalismus: Weite Abschläage auf die starken Stürmer. Aber unsere Verteidiger leisteten Schwerstarbeit und die wenigen gefährlichen Torschüsse konnte ich parieren. 0:0? Leider noch nicht mal das war uns vergönnt. Mitte der zweiten Halbzeit - Uwe erläuft sich hinten rechts einen Ball, ein Teutone läuft ihn an, Uwe spielt zu mir zurück. Eigentlich eine sichere Nummer. Aber der Teutone sprintet in einer merkwürdigen Hundekurve auf mich zu, die mir den geplanten Rückpass auf Uwe versperrt. Also Ball annehmen und über rechts spielen. Aber Stockfehler bei der Ballannahme, der Teutone hatte den Braten gerochen, ist zur Stelle und spitzelt den Ball auf den 10er. Der kann von der Strafraumgrenze einlochen. Peinlich, peinlich.
Auch unser anschließendes 15-minütiges Anrennen bleibt ohne Erfolg.
Grimmis Geburtstagslage ist daher allenfalls der erste Schritt, um dieses enttäuschende Spiel zu vergessen.
Unser Team: Andi Hä., Sempi, Nischi, Lutz, Grimmi, Stephan, Uwe, Karsten, Frank und
der bedröppelte Hans

4.12.14

Geschenketipps



Hi Jungs,

pünktlich zum Weihnachtsfest einige Fußballbuchempfehlungen von mir.

Für Taktiker:

Christoph Biermann: Die Fußball-Matrix, Verlag Kiepenheuer& Witsch

Christoph Biermann, Ullrich Fuchs: Der Ball ist rund, damit das Spiel die Richtung ändern kann, Verlag KiWi

Jonathan Wilson: Revolutionen auf dem Rasen, Verlag die Werkstatt

Für Ajax- und Barca-Fans

Dietrich Schulze-Marmeling: Der König und sein Spiel, Johan Cruyff, Verlag die Werkstatt

Internationaler Fußball mit Landesgeschichte:

Alle aus der Reihe ‘Ball und Welt‘ des Kiwi-Verlags sehr empfehlenswert, leider gibt es kein Buch über den deutschen Fußball.

David Winner: Oranje Brillant, Niederlande

Birgit Schönau: Calcio, Italien

Raphael Honigstein: Better, Faster, Stronger, England

Javier Caceres: Futbol, Spanien.

Viel Spaß beim Lesen in der Winterpause

Pete

1.12.14

Danksagung an Uwe S.


Die bisher ungeklärten Umstände meines Einsatzes am 24.11.2014 bei den Sportkameraden der Ersten Mannschaft des Berliner SC, die bereits ihren sechzigsten Geburtstag feiern konnten, hat Uwe S. nunmehr klargestellt. Im Ergebnis kann ich feststellen, dass mittlerweile ein brutales Leistungsprinzip in die vier BSC-Mannschaften der Lebensälteren Einzug gehalten hat. Weiterhin zeigt dieser bisher einmalige Vorgang, wie sehr sich das Ellbogenprinzip einer Neo-Liberalen Gesellschaft der sozialen Kälte bereits verfestigt hat. Die Rolle, die Verflechtungen von Arne G. (63, vh, bisher kein BZR-Eintrag) will ich an dieser Stelle nicht weiter betrachten. Auch sollen hier nicht die Stimmen weiter kommentiert werden, die ihn einerseits als den Uli Hoeneß der Ü60, andere als den Putin des BSC betiteln.

Es oblag dir Uwe, für eine Klarstellung, der sich kurz vor Spielbeginn überschlagenden Ereignissen zu sorgen. Du hast damit deinem Ruf als Mann des Rechts, eines Organ der Rechtspflege alle Ehre gemacht. Eines Sportkameraden, ja Helden des Alltags, ohne den diese Stadt in Chaos und Anarchie versinken würde.

Dank hierfür!

Dicki

P.S. Solltest Du noch das von ÖKO-TEST mit SEHR GUT bewertete Mundwasser benötigen, melde dich einfach!

 

In Zusammenhang mit dem Spiel der Ü60 vs. Köpenick-Oberspree und der obigen Stellungnahme, erreichte die Redaktion nachstehender Brief, den wir der journalistischen Objektivität wegen, hier zur Kenntnis geben. Er gibt nicht die Meinung der Redaktion wieder:

An den Vorstand des Berliner SC:

Im Nachgang möchte ich Ihnen Beobachtungen mitteilen, die ich in meinem über 60 jährigen Fußballerleben noch nicht erlebt habe, und die aus meiner Sicht Ihr Eingreifen erfordern. Als ich vor Beginn des Spieles BSC gegen Köpenick-Oberspree meinen Toilettengang absolvierte, wurde ich Ohren- und z.T. Augenzeuge folgenden Gesprächs:

Eine abgehetzte, offenbar eilig herangerufene Person aus dem Dunstkreis des BSC wurde am Eingang der Umkleidekabinen vom Kapitän der 1. Ü60 abgefangen und in die Toilette bugsiert.

Flüsternd: „Du Tricky, ich muss dich mal sprechen!“. „Ja Arne, was ist denn?“

Na, Du weisst ja, wir sind Vorletzter und brauchen dich!“ „Aber eigentlich…“

Immer noch flüsternd: „Ja ich weiß, das habe ich geklärt. Es soll auch nicht dein Schade sein!“

Weiß Manni Bescheid?“ Sehr bestimmt: „Der braucht dich nicht! Hat er mir gesagt!“

Hmm, also das überrascht mich, und…“ „Du weißt doch, so ist er nun mal. Bei uns wärst Du der wichtigste Mann, ein Schlüsselspieler. Bei deinem Potenzial!“ 
 
Zögernd, leicht lächelnd: „Ähmm, ja danke Arne, aber…“

In dem Augenblick konnte ich beobachten (ich wusch mir gerade die Hände, habe im Spiegel alles genau gesehen), wie der Kapitän, der in der einen Hand die offizielle DFB-Coaching-Mappe hielt, in der anderen Hand einen Briefumschlag, den Briefumschlag diesem „Tricky“ in seine WELLENSTEYN-Jacke schob.

Und ein Getränk?“ „Du Tricky, gar kein Problem, sicher, ist doch selbstverständlich!“

Und die Wärmejacke?“ „Die kriegst Du erst, wenn Du zehn Spiele gemacht hast!“ 
 
Mit SIGNAL IDUNA-Aufdruck? Du weißt warum mir das wichtig ist!“ „Jaa, natürlich, mit SIGNAL IDUNA-Beflockung! Damit kannst Du dann nach Dortmund fahren!“

Dieser ggf. unter Eid zu bezeugende Vorgang stellt für mich folgende Fragen auf:

Werden beim BSC regelmäßig Spieler „eingekauft“ und Spiele verschoben? Zudem „Spieler“ ohne Spielerpaß? Ein „Tricky“ findet sich nicht im Spielbericht. Unter der Nummer Zwei ist ein vollkommen anderer Spieler aufgeführt. Kommt dieser Spieler aus Ihrer Rugby-Abteilung? Der BSC-Zweier tat sich während des gesamten Spiels als Brutalo-Treter hervor, gleichwohl pöbelte er während der gesamten sechzig Minuten meine Sturmkameraden in übelster Trash-Talking Manier an. 

Obwohl wir die weitaus spielüberlegene Mannschaft waren und unzählige Chancen herausspielten, führte dieser Psychoterror als auch das Vermeiden schwerer Verletzungen zu einer vorsichtigeren und damit defensiven Spielweise unsererseits. 

Am erschütterndsten war jedoch das Verhalten des Schiedsrichters. Hätte er dem Zweier schon zu Beginn die Rote Karte zeigen müssen, wurde uns später ein klarer Neunmeter vorenthalten. Hat dieser „Arne“ ihm auch einen Briefumschlag zugesteckt?

Insgesamt sah ich mindestens fünfzehn rotwürdige Fouls von BSC-Spielern!

Auch hatte man absichtlich das Spiel auf einen eigentlich unbespielbaren Platz verlegt. Betonhart und durch die nicht vorhandene Drainage mit Wasserlachen übersät. 

Es ist nur der sportlichen Fairness und Gelassenheit meiner Mannschaftskameraden zu verdanken, dass dieses Spiel zu Ende geführt werden konnte.

Bitte nehmen Sie sich diesen zumindest in Ihren unteren Mannschaften scheinbar üblichen Praktiken an. Führen Sie den BSC wieder in die Berliner Fußballfamilie zurück!

Peter Patschulke (Name von der Redaktion geändert)


FÜR DICKI

Der Adler fliegt wieder



Ohne unseren Schriftgelehrten Hans S. traten wir – die BSC Ü50-1 – am Freitag bei gefühlten minus 5 Grad in dörflichem Ambiente bei Stern Marienfelde an.
Dieses Spiel, das nach drei Niederlagen in Folge hoffentlich den historischen Umschwung einleitete, soll der Nachwelt trotzdem erhalten bleiben. Deshalb setzte ich mich eben mal hin, um es parallel zu einem geschichtsträchtigen sportlichen Highlight* zu beschreiben.

Anfangs mussten wir schwer zupacken, um den Gegner, der einige spielstarke Mittelfeldakteure aufzuweisen hatte, unter Kontrolle zu bringen (siehe Bild 1).

 Bild 1

Dann konnten wir durch zwei schöne Einzelaktionen von Uwe S. und Micha N. unsere hart erarbeitete Überlegenheit in einen Zwei-Tore-Vorsprung ummünzen.
Den nötigen Rückhalt verschaffte uns Esti mit seiner Bierruhe. Dessen einziges Problem war es, nach der Pause, in der er sich etwas lange alleine in der Umkleidekabine an die Heizung kuschelte, wieder rechtzeitig auf dem Platz zu erscheinen.

In der Abwehr musste Klaus S.es mit einem körperlich weit überlegenen Gegner aufnehmen und lieferte sich manch mitreißendes Duell (siehe Bild 2).

Bild 2

  
Doch durch die intensive Auseinandersetzung in der Abwehr wurde Klaus S. davon abgehalten, seinem legendären Tor im Pokal gegen den damaligen Deutschen Meister Neuköllner Sportfreunde (es kann sein, dass er das zuvor schon einmal erwähnt hat) ein weiteres hinzufügen.

Stern verkürzte in der 48. Spielminute durch einen Foulelfmeter, dessen Berechtigung aber sehr fraglich war. Lutz L., der sich in der Zeit der Entstehung zufällig in der Nähe des Ballführenden befand, kommentierte ihn sinngemäß ungefähr so: Niiiemand hatte vor, ein Foul zu begehen.

Nun folgte eine spannende Phase, doch weitere Tore von Uwe S. (56.) und Ändy He. (60.) sorgten dafür, dass wir die kompletten letzten vier Minuten  ruhig herunterspielen und als Sieger die Matte, äh, natürlich den Platz verlassen konnten (siehe Bild 3).

Bild 3
  


Erwähnenswert ist noch die Tatsache, dass der am Foulelfmeter völlig unbeteiligte Lutz L. nach drei Spielen mit drei Niederlagen in der Ü 50-1 nun endlich sein erstes Erfolgserlebnis hatte und von einem Vereinswechsel vorläufig absieht.
Mit den Resten seiner Biervorräte, die er in den vorangegangenen drei Spielen bereits für den Fall eines Sieges  mitgeschleppt hatte und die größtenteils als Trostspender eingesetzt wurden, konnte nun angestoßen werden.
(Danke an dieser Stelle für die Spende Estis, der aus seinem als Sporttasche getarnten Minishop mehrere Plastikbecher zur Verfügung stellte.)

Mit diesem Erfolg starteten folgende Spieler in das Wochenende: Esti, Ändy He., Schreibi, Sempi, Nischi, Uwe S., Lutz L., Stephan B., Frank Möller und

Klaus S.



* Dieses war der legendäre Kampf von Wilfried Dietrich († 2. Juni 1992), besser gesagt dem Kran von Schifferstadt, bei der Olympiade 1972 gegen den 182-Kilo-Koloss Chris Taylor. Nachdem er im Freistil gegen ihn verloren hatte, schaffte er es in der griechisch-römischen Variante, nachdem er wie auch immer die Hände hinter seinem Gegner zusammenbrachte, diesen mit einem Überwurf zu bezwingen (vgl. auch Wikipedia_Hall_of_Fame_des_deutschen_Sports).