28.11.17

Ü60-1: Falsche Halbkugel


Früher war die Erde noch eine Scheibe. Und wenn in Australien ein Apfel vom Baum fiel, dann fiel er nicht wie bei uns nach unten, sondern nach oben und entschwand im Himmel.
Deswegen gibt es in Australien auch keine Apfelbäume mehr, sondern Kiwi und Eukalyptus. Und die Vögel haben keine Flügel, weil sie zur Überwindung der Schwerkraft zum Boden fliegen müssten, und da können sie ja auch laufen.
Was Australien für Europa, das ist Spandau für Berlin. Auch dort gelten andere Naturgesetze, was Grimmi leidlich erfahren durfte: Wenn man in Berlin im Fünfmeterraum eine schöne Flanke mit dem Kopf in Richtung leeres Tor stößt, dann fliegt der Ball in das leere Tor. Aber in Spandau fliegt der Ball dann von Grimmis Kopf in Richtung eigenes Tor!?
Da Grimmi aber nicht der einzige war, der das leere Tor nicht traf, und da wir uns wieder schwer taten gegen eine sehr defensiv eingestellte Mannschaft, und wir ansonsten auch kein Glück im Abschluss hatten, blieben wir in Spandau ohne Torerfolg. Unsere Abwehr wurde kaum gefordert. Im Tor musste ich nur zweimal eingreifen – aber ein Tor für Spandau hätte den Spielverlauf nun wirklich auf den Kopf gestellt.
Wir trennten uns nach einem überaus mittelprächtigen Spiel also torlos.

Ändy, Micha S., Micha R., Manni, Grimmi, Andi Hä., Hannes, Ömer, Stephan und

Hans Sch.

16.11.17

Ü60-1: Klarer Sieg gegen Marzahn

Der Tabellenletzte kam ohne Wechselspieler, aber mit einer durchaus fitten und fähigen Truppe angereist. Und den Torwart, der noch länger und beweglicher ist als der Keeper von Hertha, kennen wir bereits. Auf dem Nebenplatz spielte die Ü-50-2 (Dream-Team). Nach dem Spiel fragten uns mehrere Spieler, ob wir Tore geschossen hätten. Sie hatten nämlich nur gesehen, wie der Marzahner Keeper sichere Chance vereitelt hatte.
Da hatten sie richtig gesehen. Der Keeper war – mit Händen und Füßen! – extrem gelenkig und reaktionsschnell. Normalerweise gibst Du im Spiel mehrere gute Torschüsse ab und manche finden den Weg ins Tor. Dieser Keeper hat aber alles gehalten, und das Tor konntest Du nur erzielen, wenn Du den  Keeper Eins gegen Eins verladen konntest.
Und das gelang uns genau vier Mal: Zunächst dem Geburtstagskind Stephan, der nach fünf Minuten allein vor dem Tor den Keeper verladen kann. Das war aber auch der Halbzeitstand. Denn im Rest der ersten Halbzeit führte der Keeper unsere Stürmer vor. Und ich konnte ihm in unserem Tor nicht die Schau stehlen. Zwei- oder dreimal konnte ich herauslaufenderweise klären, aber ansonsten bissen wir uns vorn die Zähne aus.
In der zweiten Hälfte war die Devise klar: keine hohen Bälle vors Tor, keine Zuspiele in den Fünfmeterraum, bei Torchancen nur den Torwart ausgucken.
Kurz nach der Pause drehte Ömer einen Superschuss a´la Carlos Alberto mit Links von der Strafraumgrenze unerreichbar neben den Pfosten.  Dann gewann Grimmi das Blickduell Auge gegen Auge und drückte den Ball kräftig ins rechte Toreck. Beim 4:0 tanzte Ömer die Abwehr aus und verlud den Keeper mit einem Schuss ins lange Eck.
Ein Arbeitssieg gegen einen sportlich und menschlich angenehmen Gegner - aber ein Verdienter.
Und der Höhepunkt stand noch bevor: Im Casino beging Stephan in Echtzeit seinen 60. Geburtstag. Willkommen im Club!!! Super Chili-con-Carne, Buletten und die für den bekennenden Bayern-Fan obligaten Weißwürste ergaben mit reichlich Bier eine feierliche Kombination – Danke!!!
Und zeitgleich warf Schweden zur Freude der fußballerischen Kleinbürger Italien aus der WM-Quali!
Die auf Platz Drei überwintern wollenden  Micha S., Micha R., Ändy, Ömer, Hannes, Andi, Grimmi, Stephan (60) und
Hans

Ü60-1: Pokalspiel gegen Hertha


Vor vier Jahren standen wir gegen Hertha im Pokalendspiel. Zur Pause als das Spiel aus gesundheitlichen Gründen leider abgebrochen werden musste, lagen wir 0:3 zurück. Nun also im Achtelfinale das vorgezogene Endspiel. Ob sich die Kräfteverhältnisse verändert hatten? Es sollte eine gutes und freundschaftliches Spiel werden.
Von Grimmi gut eingestellt erwischten wir den klar besseren Start. Die das Berliner Ü60-Geschehen seit Jahren klar dominierenden Herthaner rieben sich die Augen, als wir in den ersten 5 Minuten drei klare Torchancen erspielten: Ömer knallt den Ball in den Winkel, aber der lange Keeper von Hertha kriegt seine Hand noch hinter den Ball. Kurz darauf wieder ein Schuss von Stephan ins Toreck, doch wieder zeigt der Keeper einen tollen Reflex. Danach verfehlt Ömer am langen Pfosten nur knapp eine Flanke - über ein 2:0 für uns hätte sich niemand beklagen können.
Doch dann nimmt das Schicksal seinen Lauf. Mittelstürmer Steiger, der in der Saison schon 21 Tore erzielt hat, zeigt sein Können: Immer wieder wird er in der Spitze angespielt, lässt er den Ball meist präzise zurückprallen (sonst würde man ihn auch nicht anspielen) -  aber gelegentlich versucht er, den Ball an dem Gegenspieler vorbeizuspitzeln. Dabei ist er aber sofort im Abschlussmodus  und verwertet jeden noch so schwierigen Abpraller. Sein heutiges Opfer heißt Micha. S.. Wenn er denkt, dass er eigentlich schon geklärt hat, muss er mitansehen, dass der Herthaner sich doch den Ball geschnappt hat und Jörg im Tor keine Chance lässt. Und das Ganze fast ohne Körperkontakt, ohne Foulspiel und ohne Schwalben - echte Klasse eben.
Statt 2:0 für uns steht es zur Pause ------ 0:3 gegen uns. Wobei ein Tor von unserem Freund Uwe Gnädig erzielt wurde, dessen richtig scharfe Hereingabe durch Freund und Feind hindurch den Weg ins lange Eck gefunden hat.

Klar sollte in Halbzeit Zwei wenigstens ein Ehrentreffer fallen. Und der gelang Ömer zum 1:3. Kurze Ecke, Doppelpass, einen Verteidiger ausgespielt und dann landet unser einziger Flachschuss – seine langen Arme kann der Keeper besser einsetzen als die langen Beine - im langen Eck.
Nachdem Hertha sich durch den Mittelstürmer noch zweimal revanchieren kann, haben wir 1:5 verloren. Uns wurde die Grenzen aufgezeigt, aber auch das Potenzial nach oben.

Die Geerdeten: Jörg, Micha S., Wolfgang S., Ömer, Hannes, Andi, Grimmi, Stephan, Arne und

Hans

3.11.17

Fogs of Adlershof

Die Mütze schützte ihn gut gegen den einsetzenden Regen und behinderte die Sicht kaum.
Die neuen Handschuhe waren noch schön glatt, höchstens ein My zu groß. Fein abgestimmte Grautöne von Mütze, Sweater und Trainingshose ließen ihn vor dem Hintergrund des Adlershofer Waldes für Freund und Feind fast unsichtbar werden. Roland verschmolz mit seiner Umgebung, er löste sich auf, wurde eins mit allem. Nebel-Nirwana - in jedem Moment zugleich Sein und Nicht-Sein, Heisenberg*.
Und so hüpften seine Atome und die des ersten sich auf sein Tor zubewegenden lächerlichen Lullaballs derart geschickt umeinand, dass immer, wenn sich eines der Myriaden Atomteilchen seiner schönen neuen Towarthandschuhe nach der Konfrontation mit den Teilchen des Balles sehnte, diese sich just in diesem Augenblick woanders aufhielten und folgerichtig der - eigentlich unvermeidliche -Zusammenstoß von Rolandatomen und Ballatomen wundersam ausblieb.
Der Ball diffundierte einfach durch Roland - und hinterher lag ein grauer Haufen Roland vor und der Ball hinter der Linie.
Auch der Schiedsrichter war ehrlich erstaunt, pfiff aber trotzdem zum 1:0 für Akademie Adlershof.
Wir sechs Feldspieler schauten uns ratsuchend an und guckten dann flehentlich zur Seitenlinie, doch da war keine Hilfe. Und so mussten wir die Dinge selber die Hand nehmen, was uns auch zunehmend besser gelang. Die Abwehr hütete sich vor weiteren Erfahrungen mit der Unschärferelation und ließ praktisch nichts mehr zu und im Angriff erarbeiteten wir uns ein Haufen hochwertiger Torchancen – welche ich sämtlich versemmelte: Hoch links vorbei, knapp unten links vorbei, schöne Drehung und oben rechts vorbei, allein vor dem dicken Torwart und mitten auf die Plautze geschossen, es war zum Grausen.
In der Pause versuchten dann fünf tapfere Mitspieler, den verzweifelten Blicken der beiden Bedröppelten nicht auszuweichen, was ihnen mit einigem Anstand auch halbwegs gelang.
Jetzt aber kam der große Moment von Gür, der aufbaute, aufmunterte, wider besseren Wissens Zuversicht verbreitete, Roland zuraunte, dass dieser in der 2. Halbzeit zu null spielen und mir, dass ich noch ein oder zwei Tore schießen werde.
Vielleicht war ja doch einiges von Gürs Apellen durch die Wand der Verzweiflung zu uns gedrungen, jedenfalls schoss ich nach der Pause zur Abwechslung mal nicht über oder neben das Tor, sondern bediente Axel, der sich geschickt am linken Pfosten abgesetzt hatte und den Ball eiskalt und überlegt am Torwart vorbeischob.
Jetzt begann sich der Macbethsche Wald vollends zurück zu ziehen und als Micha einen Ball in der eigenen Hälfte eroberte, mit ihm auf das gegnerische Tor zustürmte, nein, nicht auf den mitlaufenden Stephan passte und nein, immer noch nicht abspielte, sondern den Ball einfach in seine Lieblingsecke schoss, war das Spiel gedreht.
Im Angesicht des vor Augen liegenden Sieges gestatteten wir uns in der Abwehr einige vermeidbare Unsicherheiten, nun aber war aus Roland ein grauer Nebelblitz geworden, der tatkräftig und entschlossen die Adlershofer Chancen zunichtemachte. Unsere sich dabei ausbreitende Nervosität legte sich aber schnell wieder und als Manni nach einer abgewehrten Ecke den Ball noch einmal vor das Tor brachte, erfüllte sich auch Gürs zweite Prophezeiung – zumindest zur Hälfte.
Denn es soll nicht verschwiegen werden, dass es mir noch gelang, nach einem 30-Meter-Traumpass von Manni in kläglichster Weise den Torwart anzuschießen, aber ansonsten spielten wir das Ding nun sehr souverän nach Hause.
Von den ethnologischen Abenteuern, die die glorreichen Sieben (Roland, Axel, Micha R., Effendi, Manni, Gür und ikke) anschließend im Adlershofer Sportcasinomilieu erlebten, müssen andere, deren Erinnerungen dabei nicht so vernebelt wurden, berichten.

P.S.: BSV AdW – BSC II 1:3

P.P.P.S.: ikke = Stephan B. (nominiert für den "Sport Bild"-Award )

1.11.17

Ü60-1: gegen Stern II 0:2


Auch gegen Stern kassierten wir zwei vermeidbare Gegentore: Bereits nach wenigen Minuten hatte ein schneller Mittelfeldspieler unsere Abwehr überlaufen und Jörg im Tor keine Chance gelassen. Mitte der zweiten Halbzeit behinderten sich Micha und Jörg, so dass Lür als lachender Dritter den Abpraller zum 0:2-Endstand einschieben kann. Wir hatten zu Beginn auch zwei Tormöglichkeiten, aber nach dem frühen Rückstand fehlten uns vorn die Dynamik und Qualität, um die massierte Abwehr von Stern ernsthaft zu gefährden. Fazit: wegen mangelnder Torgefahr verdient verloren.
Jörg, Micha S., Ändy He., Klaus D., Arne Fehlerlos, Grimmi, Ömer, Peter, Hannes, Manni und

Hans Sch.