Anfangs taten wir uns etwas
schwer mit unserer Favoritenrolle. „Nun siegt mal schön und hoch“ lautete Rolands
E-Mail-Botschaft zu dem Spiel – er konnte ob des schlechten Wetters leider nicht
kommen.
Wir hatten zwar mehr vom Spiel,
konnten aber in der ersten zehn Minuten keine klaren Chancen herausspielen.
Aber unsere Bank war sehr gut besetzt und den ersten gefährlichen Angriff
setzte auch der von der Bank gekommene Didi. Doch dann gelang den Rehbergern
einmal ein Anspiel in die Spitze und der sehr starke 15er lief allein auf mich zu.
Aber wenn man im Tor genug Zeit hat, eins zu werden mit Gegner und Ball, und
wenn der Gegner den Ball dann nicht mit der Piecke trifft, dann hat man auch aus
Nahdistanz eine Chance, den Ball per Reflex abzuwehren.
Aber diese Großchance gab Rehberge
etwas (zuviel?) Auftrieb. Sie wollten uns nun zustellen, was uns auch
tatsächlich etwas nervte, aber über viele Stationen brachten wir dank besserer
individueller Stärke den Ball zu dem in die eigene Hälfte zurückgeeilten Frank.
Der hatte (zu seinem Nichtbedauern) keine Anspielstationen und durfte sich durch
zwei Rehberger durchfummeln. Dann war der Weg zum Tor frei – aber sehr lang.
Schnaufend setzte er sich in Bewegung und ein Rehberger schnaufte hinterher. Ob
er es schaffen würde? Seine Stürmerkollegen zogen ihre Gegenspieler geschickt
auf die Außenpositionen. „Ihr lauft ja alle weg“ beschimpfte der gegnerische
Torwart seine Mitspieler nachdem Frank ihn per Außenristlupfer (Ehrensache) überwunden
hatte.
Der Rest der ersten Halbzeit war
wieder ein zähes Anrennen – aber bis zur Pause blieb es beim 1:0.
In der zweiten Hälfte spielten
wir unsere konditionellen Vorteile aus – kein Wunder, bei vier Wechselspielern
gegenüber Null bei Rehberge. Nun fielen unsere Tore regelmäßig:
Frank erhöhte aus zentraler
Position zum 2:0, Karsten flankt in den
Strafraum und Andi Hä. köpft wie einst Kalle Riedle: er springt senkrecht höher als alle anderen und
knickt dann seinen Körper so dass der Kopf den Ball ins Tor schnippt – große Klasse und 3:0!
Aber nicht genug, denn wenig
später spielt er aus dem Rückraum einen tollen Pass auf Henrik, der ebenfalls
per Kopf zum 4:1 erhöht.
4:1? Da fehlt doch ein Gegentor –
richtig, und das kam so. Spätestens nach dem Warnschuss in der zehnten Minute
hatten unsere Abwehrspieler die durchaus gefährlichen Angreifer aus Rehbege
immer an der ganz kurzen Leine, so dass ich im Tor allenfalls zwei oder drei
Bälle abzulaufen hatte. Klaus war fast immer vor dem Gegenspieler am Ball,
Ändy, Micha und Henrik gewannen ihre Zweikämpfe und Grimmi und Andi Hä.
stopften die Lücken. Aber nach unserem 3:0 konnte Rehberge an der Strafraumgrenze
mal einen Ball behaupten, nach innen spielen und dort erneut einen Zweikampf
gewinnen. Unser Außenverteidiger wollte helfend eingreifen, ließ dabei den
Außenstürmer frei stehen, der wird angespielt und kann aus kurzer Entfernung
einschießen.
Aber Andi Hä. macht alles
wieder wett und bedient Henrik aus dem Rückraum, und da der Ball auf den Kopf
gespielt war, konnte Henrik nicht über das Tor schießen sondern er erzielte sein
blitzsauberes Kopfballtor.
Dann ist Grimmi dran und verwertet
seine zweite Chance durch einen Schuss in die kurze Ecke.
Das 6:1 mach Micha He. nicht, da
er seinen Schuss etwas ziemlich weit zu hoch angesetzt hatte. Nun wollte Ändy es seinem
Bruder zeigen. Wir hatten uns schon das ganze Spiel über gewundert, warum er
nach jedem Abspiel seine Arme hochriss. Aber es war das Einüben der Siegerpose.
Denn nun zeigte er, wie es geht: Der allein aufs Tor (und die davor stehenden
Verteidiger) stürmende Frank wurde lautstark zum Innehalten und dann zum
Abspiel nach links genötigt und Ändy He. zog trocken und flach ins lange Eck
zum Endstand von 6:1. Die Arme in der Luft wollte er sich an der Seitenlinie
abklatschen lassen – aber statt Fans standen dort nur Zaunstäbe – Amateurfußball
eben.
Aber zum Amateurfußball gehört
auch ein Siegerbier (und gelegentlich ein Kuchen) in der Kabine.
Vom (gefühlten) zweiten Tabellenplatz grüßen:
Grimmi, Klaus, Henrik,
Ändy&Micha He., Andi Hä., Stephan, Didi, Karsten, Frank und
Hans Sch.
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