Die Chancen für den BSC stehen gut, Uwe und Stephan B. wieder
dabei, und zur Verstärkung noch Grimmi im Kader. In der „Startelf“ fehlt dann
zu unserer Überraschung Uwe. Der Mittelfeld-Turbo darf heute nur im Notfall zum
Einsatz kommen, eine Oberschenkelzerrung muss noch ausheilen. Oh ha, ohne Uwe,
wird da was gehen? Dann muss Stephan die Angriffe einleiten.
Kaum ist das Spiel angepfiffen und ein erster Antritt
Richtung Helgoländer Strafraum erfolgt, hebt Stephan B. seinen Arm und
signalisiert Auswechslung. Oh, nein, auch das noch! Unsere Chancen stehen jetzt gut – hinterm Seitenaus.
Aber was solls, der Himmel ist heiter und Bernd unser Abwehrchef. Lautstark dirigiert er seine Vorderleute. Und
die treiben das Spiel nach vorne, Manni kann links außen bis zur Grundlinie
durchlaufen, flankt, und der Ball landet wie ein GPS-gelenktes Geschoss auf der
Stirn von Stefan K. – Latte, Linie, Tor. Das hat geschnackelt. Gut so ein
frühes Tor, bei ungewissem Fortgang. Aber die Antwort der Helgoländer bleibt
aus, der BSC ist weiter am Drücker. Wieder ein Angriff, den Manni diesmal von
der Mitte einleitet. Stefan K. läuft sich hinter der Helgoländer Abwehrreihe
frei, Manni passt mit rechts (!) in die Lücke genau auf den Mann, der nur noch
stoppen, drehen und schießen muss. Den schwachen Schuss kann der Torwart
parieren, aber nicht den Nachschuss von Manni, der den Braten gerochen hat. Oh,
wie schön. Geht hier doch was?
Helgoland bleibt auch hierauf eine Antwort schuldig, und so
spielt sich der BSC in eine Feldüberlegenheit hinein, bei der zwar nicht jedes
Zuspiel passt, aber der Druck in Richtung Tor doch überdeutlich ist. Manni hat
sich eben wieder am linken Flügel durchgesetzt, die Bahn ist eigentlich frei
zum Tor, aber er vertraut auf die Präzision seiner Flanke, zu Recht, doch nicht
jedes Mal kann die Maßarbeit in Zählbares umgesetzt werden, der Kopfball von
Stefan K. geht einen Meter am Pfosten vorbei. Neuer Angriff, wieder von links,
diesmal gibt Manni den Ball flach herein, Stefan K. braucht nur noch den Fuß
hinzuhalten, drin isser, 3:0. Was im
Feld verstolpert oder ungenau zugespielt ist, vor dem Tor das ganze Gegenteil:
eiskalt und exakt in Vorlage und Vollstreckung. Fast unheimlich, was da heute
gelingt, bei dem man früher so oft vergeblich agierte. Diese Selbstsicherheit vorne
entwickelt sich aus einer soliden Defensive heraus. Dank der deutlichen
Ansprache von Bernd stimmt die Zuordnung. Hinter der Mittellinie treffen die
Vorstöße der Helgoländer auf eine gut stehende Abwehr, in der Karsten, Bernd
und Olaf nichts anbrennen lassen. Beim Aufbau wird aus der Abwehr schnell das
Anspiel in die Mitte oder nach außen gesucht, unsere Spieler haben viel Raum, was
wohl auch an dem deutlich höheren Kampfgewicht liegt, das der Gegner auf den
Rasen bringt.
Nach einem Einwurf kann sich Stefan K., diesmal auf der
rechten Seite, durchsetzen und hat freie Bahn zum Tor. Hartmut war mitgelaufen
und hatte sich in der Mitte in Position gebracht, ein Schritt rückwärts bringt
ihn aus der Deckung und ermöglicht K.
das Zuspiel. Hartmut zieht ab – Tor. Mit 4:0 geht es in die Halbzeitpause.
Die Ansage vom verletzten Co-Trainer Stephan B. denkbar einsilbig: „Weiter so“.
In der zweiten Hälfte setzt sich der Sturmlauf des BSC nun
mit Rückenwind fort. Viele gute Angriffe werden aus der Abwehr heraus
entwickelt, nur beim Abschluss fehlt die Kaltschnäuzigkeit, die Bälle gehen
übers Tor oder in die Arme des Keepers. Es dauert eine Weile, bis ein Angriff
über links, diesmal von Harmut, zum Torerfolg führt. Hartmut verlängert auf
Ömer, der Mannis bessere Position zentral vor dem Tor erkennt und ihm den Ball
überlässt. Und Manni, der beim Passspiel-Warmmachen geschwänzt hatte, zeigt,
dass er es nicht nötig hat, und versenkt unhaltbar in der rechten unteren
Torecke. So geht das Spiel seinen Gang -
für den BSC in der Gewissheit, dass es entschieden ist, was Folgen hat: Bei
einem Angriff der Helgoländer laufen nicht alle mit zurück, ein Angreifer
bleibt ungedeckt, wird angespielt und versenkt links unten, Pete hatte sich
schon früh für die andere Ecke entschieden.
Kurz vor Schluss noch ein Sonntagsschuss vom Helgoländer
Spielführer aus der zweiten Reihe genau in den Dreiangel, den Karsten mit dem
Kopf knapp über das Tor lenkt. So bleibt es bei einem Ehrentreffer der
Gastgeber und man verabschiedet sich freundschaftlich voneinander. 5:1 für uns,
ohne Uwe! In der Kabine wartet dann die Belohnung: Karsten zaubert aus seiner
Fahrradtasche eisgekühltes Veltins und reicht es herum. Heute mit Anstoßen. Was
für ein Spaß doch Fußball machen kann!
Stefan K.
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