8.6.09

Thrilling Match

Die Zuschauer bekamen allerhand geboten: ohne defensive Zwänge lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Der Mariendorfer SV kam als Spitzenreiter auf den Hubi, und wollte erklärtermaßen mindestens einen Punkt davontragen, um die Saison als Gruppenerster zu beenden. Für den BSC ging es formal um nichts mehr, doch wir wollten beweisen, dass wir in die Spitzengruppe und somit eigentlich auch zu den Aufsteigern gehören. Zudem wurmten uns die beiden Niederlagen gegen den MSV, im Januar beim Hallenturnier und dann vor zwei Monaten im Hinspiel (vgl. hier), als wir jeweils nahe am Erfolg waren, aber knapp scheiterten.
In Hz I stand unsere Abwehr super, und Hans Sch. im Tor strahlte die nötige Ruhe aus. Bernd G. lieferte sein Spiel des Jahres ab: unermüdlich rannte er von Torlinie zu Torlinie, half bei jedem MSV-Angriff hinten aus und schleppte dann die Bälle wieder nach vorn. Mitte der ersten Halbzeit erzielten er und Andi Hä. die verdiente 2:0-Führung. Einziges kleines Manko: Es hätte jetzt auch schon 5:0 stehen können.
Sofort nach der Pause legte der MSV aber los wie die Feuerwehr. Es wurde klar, die Jungs haben sich beim Pausentee etwas vorgenommen, und wir wurden schwer hinten reingedrückt. Leider schon nach vier Minuten fiel das 1:2, wieder mal zum p.u.Z. (psychologisch ungünstigen Zeitpunkt). Mit dem Tor und entsprechendem Auftrieb im Rücken hielt MSV den Druck aufrecht, unterbrochen von seltenen Kontern der Gastgeber. Lange Zeit stand unsere Abwehr gut, dann kurz vor Schluss eine verunglückte Kopfballabwehr vom captain, und der MSV schlug gnadenlos zum jetzt verdienten Ausgleich zu.
BSC-Spieler und Zuschauer waren entsetzt, sollte es trotz tollem Spiel wieder – wie gegen Stern Britz – nur zu einem 2:2 reichen? Keiner glaubte mehr an ein Aufbäumen, zu sehr hatte der BSC sich bei den kraftaufwändigen Angriffen bzw. in der Abwehrschlacht verausgabt. Nur Bernd G. steckte nicht auf: in der 56. Minute leitete er wieder mal einen Angriff ein. Schon in der gegnerischen Hälfte ein Diagonalpass auf Andi Hä., dem bei der Annahme der Ball leicht an die Hand sprang. Jetzt stand jedoch das Glück auf unserer Seite, der Schiri wertete das Handspiel als „angeschossen“. Andi Hä. bricht unnachahmlich auf der linken Seite durch, passt nach innen, und mit gewaltigem Spurt vollendet Bernd aus Nahdistanz.
Die letzten drei Minuten werden nun hochdramatisch: der gegnerische Torwart stürmt mit nach vorn, um den Ausgleich noch zu erzwingen, und tatsächlich kommt eine hohe Flanke aus dem linken Halbfeld auf unser Tor gesegelt, wo am langen Pfosten der MSV-Keeper lauert. Der Ball klatscht ans Lattenkreuz, der Keeper verpasst knapp, und wir starten erneut einen Konter. Dieser gelingt perfekt, mit zwei Spielzügen hebeln wir die Abwehr aus und Andi Hä. versenkt die Kugel im verwaisten Tor. Statt des 3:3 also das 4:2. Großer Jubel, auch wegen der erneut verbesserten Mannschaftsleistung. MSV, im Spiel mit einigen Nickeligkeiten aufgefallen, gratulierte fair.
Im Fazit erwähnenswert als Väter des Sieges: die Abwehr (ohne Wolfgang!); Ändy und Hans W. kommen zunehmend besser ins Spiel; und wenn unser Gazellenjäger mal nicht trifft (hat aber schön die Räume frei gesperrt), treffen eben unsere Mittelfeld-Asse.

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