Axel wollte unbedingt mit einem
Sieg in die Sommerpause gehen – andererseits wollte Viktoria nach dem Spiel mit
uns auf den Erhalt ihrer theoretischen Aufstiegschance anstoßen. Doch weder
haben wir das Spiel gewonnen, noch haben uns die Viktorianer etwas von ihrem
Bier abgegeben. Dennoch fühlten wir uns als Sieger und können gut gelaunt in die
Sommerpause gehen.
Viktoria begann stürmisch. Die erste Chance vereitelte Micha in der ersten Minute, als er einen
Flachschuss ins kurze Eck mit dem Fuß klären konnte. Aufatmen bei uns. Doch
dann gewannen wir die Oberhand. Nach fünf Minuten kann ich kurz vor dem gegnerischen
Strafraum einen Querpass abfangen und habe nur noch den Torwart vor mir. Der
Verteidiger hätte mich festhalten können oder mir die Beine wegziehen. Er
bevorzugte aber den nachhaltigeren Ganzkörpereinsatz. Bodycheck, Sturz auf den
Hinterkopf. Der Schiedsrichter pfeift Freistoß – o.k. Wegen übertriebener Härte
hätte er eine Karte zeigen können, wegen der Notbremse eine Rote zeigen müssen!
In den nächsten fünfzehn Minuten
konnte ich dann von der Seitenlinie zusehen, wie die Tore fielen. Nachdem
besagter Verteidiger Andi Hä. in ähnlicher Art von den Beinen geholt hatte,
wagte sich Parviz in den Zweikampf mit ihm. Und unser Derwisch konnte an ihm
vorbeitänzeln und den Keeper zum hochverdienten 1:0 verladen.
Leider unterlief uns wenig später
ein krasser Stellungsfehler in der Abwehr: Ausgleich.
Nach weiteren fünf Minuten zieht
Wolfgang W. nach einer Ecke einen strammen Schuss aufs Tor – knapp daneben. Eine
Minute später zieht er aus ähnlicher Position ab: Der Torwart kommt nicht
richtig an den Ball und wir gehen erneut und verdient in Führung.
Viktoria träumt immer noch vom
Aufstieg. Ein scharfer Schuss über unser Tor, aber Wolfgang S. steigt auf der
Torlinie hoch und berührt den Ball hör- und sichtbar. Der Schiedsrichter hätte
es nicht sehen müssen, aber er wollte es sehen und diesmal nicht wieder so
falsch entscheiden wir zuvor: Also volles Programm: Strafstoß, und Rote Karte,
und für Wolfgang S. beginnt die Sommerpause. Der Strafstoß wird sicher scharf
und halbhoch verwandelt: 2:2. Und ab jetzt 40 Minuten in Unterzahl und ohne
Abwehrchef gegen aufgeladene Viktorianer.
Doch wir rissen uns zusammen,
spielten klug und kompakt, geringe Fehlerquote, effektive Laufwege… Viktoria
hatte jetzt zwar mehr Platz, aber für ihr Spiel war es immer noch nicht genug.
Sie spielten zu langsam, ließen den Ball nicht laufen, sondern suchten die
Zweikämpfe. Wir ließen hinten nur sehr wenig zu, auch weil unser(e) Grandfather
of Soccer konsequent und konzentriert in der Abwehr mitarbeiteten. Und ein paar
Mal zeigte Micha im Kasten sein Können. Unsere Konter hatten es in sich - Ömer,
Andi, gelegentlich auch Wolfgang W. und Axel sorgten für große Gefahr im
Strafraum von Viktoria. Mehrmals verfehlten wir das Tor nur knapp. Mit dem
Schlusspfiff setzte Wolfgang W. nach einer Ecke einen Kopfball ganz knapp neben
den Pfosten.
Auch nach Einschätzung des Gegners
und der zahlreichen Zuschauer waren wir trotz Unterzahl dem Siegtor näher als
Viktoria und das Unentschieden hoch verdient.
Dass die Viktorianer ihr Bier
allein tranken, störte uns nicht allzu sehr, denn in unserer Kabine wartete Andis
Geburtstagslage, die den schönen Abend krönte.
Micha K., Parviz, Ebi, Axel, Wolfgang S., Wolfgang W., Andi Hä., Ömer, Berrie, Arne
und
Hans Sch.