11.6.16

Einstellig!


Die Ausgangslage: BSC II: Platz 9, 27 Punkte gegen FC Hellas: Platz 10, 24 Punkte. Ein Kampf auf Augenhöhe ist also angesagt im letzten Spiel der Saison. Hellas, die einzige Heimstatt der fußballspielenden Griechen in Berlin, möchte so gerne wie auch der BSC auf einem einstelligen Tabellenplatz am Ende stehen. Rechnerisch eine lösbare Aufgabe. Entsprechend engagiert gehen die Hellenen in der ersten Halbzeit auf Gegners Platz zu Werke. Dreh- und Angelpunkt dabei ihr Spielführer: gertenschlank, riesengroß, ballsicher und mit Zopf (Typ Ibrahimovic) treibt er das Spiel an und muss von Uwe S. manngedeckt werden, damit daraus nicht Tore erwachsen.
In der Halbzeitpause fällt die Bilanz von BSC-Trainer Stephan B. wenig freundlich aus: „Wir können froh sein, dass es hier noch 0 : 0 steht. Nach dem Wiederanpfiff behauptet der BSC nun stärker den Ball, die ersten Vorstöße in den Sturm verpuffen allerdings. Derweil brennen am Spielfeldrand Reservisten darauf, in das Geschehen einzugreifen, nachdem sie während der ersten Hälfte auf dem Trainingsplatz zum Warmspielen verdonnert waren. Sie bekommen ihre Chance. Nach einer Viertelstunde wird Uwe K. im Sturm angespielt, kann sich aber mit dem Rücken zum Gegner nicht Richtung Tor bewegen und überlässt Stefan K. den Ball. Der tritt auf halbrechter Seite an, kann seinen Verfolger abschütteln und zum Schuss kommen. Was eigentlich als Hereingabe vors Tor geplant war, entwickelt sich dann doch zu einem Schuss ins lange Eck. Zwischen Pfosten und Torwarts Händen findet der Ball auf Augenhöhe einen Korridor ins Netz. Ein Sonntagsschuss. Jubel, Freude und Erleichterung. Nun scheint zumindest ein Unentschieden greifbar.
Hellas lässt keineswegs nach, drückt vor unser Tor und zwingt uns zu konzentrierter Defensivarbeit: Einmal nicht mitgelaufen, schon fast den Ausgleich riskiert. Lautstarke Befehle von innen und außen zeigen die Defizite, aber auch die Anspannung beim BSC. Sogar Auswechselungen von Schlüsselspielern werden jetzt zum Problem. Der BSC will keineswegs den Vorsprung über die Zeit retten, greift, wenn möglich, an. Einmal kann sich Uwe S. durchsetzen und zum Schuss kommen. Der Keeper hat ihn, kann ihn aber nicht festhalten, Manni, dem der Ball quasi vor die Füße kullert, braucht nur noch zu vollstrecken. Doch er zeigt Nerven und verstolpert. Fünf Minuten vor Schluss ein neuer Angriff über rechts, Andreas H. sieht, dass sich Stefan K. vor dem Tor in Position gebracht hat und schlägt eine weite Flanke maßhaltig vom Allerfeinsten zu ihm, so dass der im Stand nur noch den Kopf hinhalten muss. Tor. 
Nun löste sich die Spannung, der Sieg war unser, Saisonziel erreicht. Beim freundlichen Abschied schlägt der Hellas-Keeper dem Schiri vor, den Doppeltorschützen zur Dopingprobe zu schicken. Der Betroffene weiß: Eine Halbzeit draußen warmspielen, das putscht auf.

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