Die Ausgangslage:
BSC II: Platz 9, 27 Punkte gegen FC Hellas: Platz 10, 24 Punkte. Ein
Kampf auf Augenhöhe ist also angesagt im letzten Spiel der Saison.
Hellas, die einzige Heimstatt der fußballspielenden Griechen in
Berlin, möchte so gerne wie auch der BSC auf einem einstelligen
Tabellenplatz am Ende stehen. Rechnerisch eine lösbare Aufgabe.
Entsprechend engagiert gehen die Hellenen in der ersten Halbzeit auf
Gegners Platz zu Werke. Dreh- und Angelpunkt dabei ihr Spielführer:
gertenschlank, riesengroß, ballsicher und mit Zopf (Typ Ibrahimovic)
treibt er das Spiel an und muss von Uwe S. manngedeckt werden, damit
daraus nicht Tore erwachsen.
In der Halbzeitpause fällt die Bilanz
von BSC-Trainer Stephan B. wenig freundlich aus: „Wir können froh
sein, dass es hier noch 0 : 0 steht. Nach dem Wiederanpfiff behauptet
der BSC nun stärker den Ball, die ersten Vorstöße in den Sturm
verpuffen allerdings. Derweil brennen am Spielfeldrand Reservisten
darauf, in das Geschehen einzugreifen, nachdem sie während der
ersten Hälfte auf dem Trainingsplatz zum Warmspielen verdonnert
waren. Sie bekommen ihre Chance. Nach einer Viertelstunde wird Uwe
K. im Sturm angespielt, kann sich aber mit dem Rücken zum Gegner
nicht Richtung Tor bewegen und überlässt Stefan K. den Ball. Der
tritt auf halbrechter Seite an, kann seinen Verfolger abschütteln
und zum Schuss kommen. Was eigentlich als Hereingabe vors Tor geplant
war, entwickelt sich dann doch zu einem Schuss ins lange Eck.
Zwischen Pfosten und Torwarts Händen findet der Ball auf Augenhöhe
einen Korridor ins Netz. Ein Sonntagsschuss. Jubel, Freude und
Erleichterung. Nun scheint zumindest ein Unentschieden greifbar.
Hellas lässt keineswegs nach, drückt vor unser Tor und zwingt uns
zu konzentrierter Defensivarbeit: Einmal nicht mitgelaufen, schon
fast den Ausgleich riskiert. Lautstarke Befehle von innen und außen
zeigen die Defizite, aber auch die Anspannung beim BSC. Sogar
Auswechselungen von Schlüsselspielern werden jetzt zum Problem. Der
BSC will keineswegs den Vorsprung über die Zeit retten, greift, wenn
möglich, an. Einmal kann sich Uwe S. durchsetzen und zum Schuss
kommen. Der Keeper hat ihn, kann ihn aber nicht festhalten, Manni,
dem der Ball quasi vor die Füße kullert, braucht nur noch zu
vollstrecken. Doch er zeigt Nerven und verstolpert. Fünf Minuten vor
Schluss ein neuer Angriff über rechts, Andreas H. sieht, dass sich
Stefan K. vor dem Tor in Position gebracht hat und schlägt eine
weite Flanke maßhaltig vom Allerfeinsten zu ihm, so dass der im
Stand nur noch den Kopf hinhalten muss. Tor.
Nun löste sich die
Spannung, der Sieg war unser, Saisonziel erreicht. Beim freundlichen
Abschied schlägt der Hellas-Keeper dem Schiri vor, den
Doppeltorschützen zur Dopingprobe zu schicken. Der Betroffene weiß:
Eine Halbzeit draußen warmspielen, das putscht auf.
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