Ein lauer Sommerabend auf dem Hubi! Herrlich! Man muss es
erlebt haben, diese lockere, ja fast mediterrane Stimmung. Dutzende von BSCern,
ob Hockeys oder Fußballer oder auch die Läufer, die ihre Runden ziehen. Das
Ganze im Grünen, wenngleich auch in einem immer mehr heruntergekommenen Zustand.
Aber das gehört eben zu Berlin. Meinen einige. Den Sportfreunden aus Stralau
schien es auch sehr zu gefallen, präsentierten sie sich wesentlich entspannter
als beim letzten Saisonspiel, welches einige Spannungsspitzen incl. einer roten
Karte (ein BSCer) hatte. Auch fehlte ihnen nicht der urbanistische Charme ihres
Platzes in der Ostkreuzgegend, wie das Spiel zeigen sollte.
Die Ü60-II war auf Grund der ohnehin schmalen Personaldecke
plus Urlaube plus Verletzungen durch Spieler der Ersten und Dritten ergänzt
worden. Dank hierfür. Als Überraschungsgast erschien mit erwartungsvollem Gesicht
der nicht nominierte Ömer. Eine bessere
Besetzung ist kaum mehr vorstellbar (s.u.).
Wir waren von der ersten Minute an die spielbestimmende
Mannschaft mit mehr Ballbesitz und zwei, drei Torchancen. Allerdings zeigte
sich auch, dass 1. die Stralauer genau wussten, was auf sie zukommt und sich
entsprechend defensiv aufgestellt hatten, 2. das Zusammenspiel insbesondere
unserer Offensivfraktion nicht die Pass- und Kombinationsstärke hatte, die
eigentlich bei den Namen erwartbar gewesen wäre. Das änderte sich erst in der
zweiten Halbzeit, als richtig die Post abging. Weil wir das Spiel drehen
wollten. Mussten! Zur Halbzeit lagen wir nämlich 0:1 zurück. Uns hatte der
WM-DFB-Südkorea-Virus erwischt. Inspirationslos hatten wir nur noch gegen das
Bollwerk angerannt. Das 0:1 war durch eine Fehlleistung entstanden: die beiden
Innenverteidiger, die souverän mit Parma-Peter die wenigen Angriffe abgewehrt hatten,
gingen gleichzeitig vom Platz, was dann von den Stralauern eher zufällig
ausgenützt wurde.
Mit einer wesentlichen Umstellung und hochkonzentriert begannen wir die zweite Hälfte und nach 5 Minuten war es soweit: Andi Hä. machte den Ausgleichstreffer.
Jetzt hätte alles wieder gut sein können. Aber ein Freistoß und ein Glücksschuss führten zu der (unverdienten) Führung, also zum 1:3.
Fünf Minuten vor dem eigentlichen Schluss konnte Stephan B.
das Anschlusstor erzielen, und die letzten 10 Minuten (!) wurden eine einzige Sturmorgie
des BSC. Es hat nicht sein sollen.
„Wir wussten gar nicht, dass wir so gut sein können!“ sagte
mit einem Anflug von Ironie zum Abschied ein Gegner.
Fazit: Es gibt andere Voraussetzungen zwischen Trainingsspielchen
und Punktspielen.
Entblöße nie total deine Abwehr. Wenn Du das tun musst, versuche
so schnell wie möglich wieder die Grundordnung herzustellen.
Die Mannschaft: Peter S., Blondi, Parviz, Dicki, Andi Hä.,
Stephan B., Ömer, Manni M., Karl G., Hannes W.
Dicki