Im Hinspiel
hatten wir bei Hertha II keine Chance und konnten angesichts des Spielverlaufs
mit der 0:4-Klatsche noch zufrieden sein. Es war also eine deutlich bessere
Leistung nötig, insbesondere mussten wir einen geordneten Spielaufbau hinlegen,
der uns wenigstens in die gegnerische Hälfte bringen würde.
Wir
spielten ohne Hecki, Ömer und Karsten, das machte die Sache nicht einfacher. In
den ersten zehn Minuten zeigte Hertha zwar die größere spielerische Klasse,
aber unsere Defensive stand, und auch wir konnten den einen oder anderen
Angriffszug spielen. Nach unseren ersten Wechseln geriet unser Bollwerk jedoch
etwas ins Wanken. Der lange und schnelle Spielmacher mit der # 5 bekam den Ball
am eigenen Strafraum, spielte steil ins Mittelfeld sprintete unbehindert bis an
unseren Strafraum. Ich kam einen Sekundenbruchteil zu spät, um die gekonnte
Ballannahme zu verhindern, so dass ein Herthaner ungehindert ins leere Tor
einschieben konnte. Wenig später konnte sich der 5er im Dribbling durchsetzen,
lief allein auf mich zu und spitzelte den Ball zum 0:2 ins lange Eck.
Ein Fiasko
schien sich anzubahnen, und wir hatten Glück, dass ich noch die Chancen zum 3:0
und 4:0 abwehren konnte. Aber als Grimmi wieder aufs Feld gekommen war, fingen
wir uns wieder. Hertha kam nur noch selten zum Abschluss und wir kamen immer
häufiger vor das gegnerische Tor. Nach gut 20 Minuten konnte Stephan nach einem
richtig schönen Spielzug den Hertha-Keeper nach einer gekonnten Körpertäuschung
den Ball gegen dessen Laufrichtung von der Strafraumgrenze links unten
einschieben. Fast hätten wir vor der Pause sogar noch den Ausgleich erzielt,
aber Henni hatte leider nur den eigenen Stürmer angeschossen.
Zur
Halbzeit lagen wir also 1:2 hinten, aber das Spiel war offen.
Nach der
Pause versuchte Hertha es wieder mit Pressing. Wir konnten hinten zwar nicht
jeden Zweikampf gewinnen, aber wir waren an den Stürmern dran und ließen keine
gefährlichen Zuspiele zu. Zwei oder drei Fernschüsse und zwei oder dreimal
Getümmel in unserem Strafraum – richtig zwingende Chancen sollte Hertha nicht
mehr haben. Wir spielten meist sehr ballsicher von hinten raus, und nach
ungefähr 40 Minuten lässt Andi Hä. eine hohe Flanke Richtung langer Pfosten
segeln. Für Stephan nicht zu erreichen, weil zu nah ans Tor, für den Torwart
schwer zu halten, da in hohem Bogen aus dem Flutlicht kommend, fliegt der Ball
im Torwinkel erst an den langen Innenpfosten, dann an den kurzen, und dann zum
Ausgleich ins Netz. Glücklich für uns, unglücklich besonders für den
Hertha-Keeper.
Spätestens
jetzt wurde uns klar, dass da etwas drin war für uns. Und dann kamen die Ecken
des Andres E.: In der 50. Minute schlug er eine schöne Ecke Richtung langer
Pfosten. Henni hatte die Verteidiger ins Zentrum gezogen, und der allein
stehende Stephan musste nur noch den Kopf richtig hinhalten - 3:2 für uns.
Hertha wollte auf den Ausgleich drängen, aber in der 55. Minute erneut Ecke
Andreas E. von rechts. Wieder hoch und scharf aber diesmal zentral vor Tor.
Martin steigt hoch und platziert mit dem Kopf einen Aufsetzer knapp neben den
Keeper ins kurze Eck - 4:2.
Hertha
wirft nun alles nach vorn, aber erst in der Nachspielzeit können sie einen
Stürmer im Strafraum freispielen, der aus kurzer Distanz mit dem Schlusspfiff
den Treffer zum 4:3 erzielen kann.
Ein hart
erkämpfter Sieg, etwas glücklich zwar, aber nicht unverdient. Ein sehr faires
Spiel, mal wieder hervorragend geleitet von Schieri Dahlke. Und wir haben uns
damit etwas Luft verschafft im Kampf um den Klassenerhalt.
Esti, Micha
S., Andi Hä., Grimmi, Henni, Martin, Andreas E., Stephan, Josef und
Hans