Es galt nun,
die verlorenen Punkte aufzuholen, zumal wir in der Vorwoche bei Hellas noch
eine ärgerliche Niederlage zu verbuchen hatten.
Als
Insiderinfo wurde uns geraten, zwei Spieler von Tübik aus dem Spiel zu nehmen.
Beide sollten um die 100 kg wiegen. Bei Anpfiff vermochte ich keinen 100
kg-Koloss zu erkennen. Man merkte dennoch sogleich, weshalb Tübik deutlich vor uns in
der Tabelle steht. Besonders der Mann
mit der 29 strahlte Torgefahr aus. Gleichwohl gelang Stephan B. nach (feiner)
Vorarbeit von mir (so viel Eigenlob muss leider sein J) das 1:0 auf unserem neuen Kunstrasenplatz, das die fairen Türken
allerdings bald egalisieren konnten, und zwar durch die 29. Es entwickelte
sich ein munteres Spiel, in dem wir dann 2.1 in Führung gingen, weil Andi E.
den gegnerischen Torwart bei einer flachen Hereingabe von mir so irritierte,
dass er an dem langsamen Ball vorbeilief und dieser die Linie passierte.
Allerdings
fingen wir uns auch nun wieder den Ausgleich. Es gelang unserem
aufopferungsvoll kämpfenden Team aber noch das 3:2. Glücklicherweise ließ der
Keeper einen Schuss von mir durchrutschen. Wir hatten noch einige Situationen
zu überstehen, hielten das Resultat aber bis zum Abpfiff.
Dann das
Unglaubliche: Bei der Abstimmung zum „Spieler des Tages“ gewann eindeutig Karsten,
obwohl ich mir insgeheim schon Hoffnung auf diesen wichtigen Titel gemacht
hatte. Wie das?
Beim Stande
von 1:1 bügelte Karsten einen Ballverlust in der Nähe des eigenen Strafraums
aus, indem er den Ball von der Linie kratzte, als sich die Meisten von uns
schon in Richtung Anstoßkreis orientiert hatten, weil die Türken zu zweit gegen
Pete anliefen und dann abschlossen, ehe Karsten – ohne Helm – dazwischen
sprang. Es war aber nicht die einzige Glanztat des in der Kabine zumeist
behelmten Karsten. Ein weiteres Mal klärte er in der dramatischen Schlussphase
vor einem einschussbereiten Stürmer. Es
fragt sich, wie lange wir Karsten noch von Abwerbungsversuchen anderer Teams
abschirmen können. Der bescheidene junge Mann setzte sich indes nach dem Spiel
seinen Helm auf und ging friedlich nach Hause.
In der
Einzelkritik ist auch Pete hervorzuheben, dem es diesmal gelang, pünktlich zu
erscheinen und der das Spiel zum Teil durch kluge Abwürfe schnell machte. Er
wirkte insgesamt sehr sicher, wenn man von einer Aktion absieht, als er kurz
vor Ende der Partie wie ein Balletttänzer am Ball vorbeisprang und das Tor kurzzeitig für
alle überraschend leer war. Auch Olaf gelang es diesmal, zur Mannschaft zu stoßen, nachdem er zum Auswärtsspiel bei Hellas nicht erschienen war. Die fehlende Absage erklärte er damit, die entsprechende Mail an sich selbst geschickt zu haben, was bei unbeteiligten Zuhörern Erstaunen und Betroffenheit auslöste. Der einzige Goldkettchenträger des Teams zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und stand in der Abwehr seinen Mann. Stefan K. ist auch wieder dabei, zu alter Form zu finden. Der unorthodoxe Spieler schafft es immer wieder, den Gegner zu täuschen. Auch seine Aufwärmkleidung verwundert den einen oder anderen Zuschauer.
Diesmal war
es ein Kurzmantel eines namhaften Konfektionsherstellers, den er elegant und
selbstverständlich trug. Andi E. hatte gleichfalls mehrere ansprechende Szenen,
war oft anspielbereit, ballsicher und
bereitete das 2:1 entscheidend vor. Auch Stephan B. wusste insbesondere bei
seinem Tor zu gefallen, ging aber auch einige Male defensive Wege, was er in
der Regel nicht so mag, aber sehr wichtig war. Manni unterstrich seinen Wert
für das Team nicht nur durch seine taktischen Vorgaben. Er war es auch, der das
Team durch die Mitteilung des Punktverlustes aufgrund des Rückzuges von Britz pushte.
Auch im Spiel agierte der feine Fußballer gewohnt zuverlässig (das musste ich schreiben, um demnächst wieder in
der Anfangsformation zu stehen). Schließlich war auch die Leistung von Hartmut,
der seine Stärken in der Defensive und der Laufbereitschaft hatte,
erwähnenswert.
Insgesamt ein wichtiger
Sieg gegen einen fairen Gegner. Uwe S.
Anmerkung von Käptn Manni:
"Auch wenn Uwe ja schon
Eigenlob betrieben hat, sollte man ihm nicht böse sein. Denn es stimmte ja. Er
war gestern überall auf dem Platz, immer anspielbereit, führte den Ball,
leitete unsere Offensivaktionen ein und half den anderen bei ihren
Zweikämpfen. Dazu übernahm er in den letzten ca. 10 Minuten auch noch die
Manndeckung des gefährlichsten Spielers von Tübik, ohne seine eigenen
Offensivaktionen dadurch einzustellen. Es war mal wieder ein überzeugender
Auftritt, der ohne Karstens spektakuläre Rettungsaktionen sicher für die Wahl
zum "Man of the Match" gereicht hätte. Aber so hat die
Nichtwahl ja auch sein Gutes; muss er halt nochmal so eine Leistung
liefern und hoffen, dass er beim nächsten Mal dazu bestimmt wird."
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