6.11.10

Na bitte, es geht doch!

Gut gelaunt trafen sich die Old Boys II. zu ihrem ersten Spiel der Saison auf dem Winterplatz Volkspark Wilmersdorf. War dieser doch in den letzten Jahren unser Glücksplatz mit tollen Gewinnserien, zudem – im letzten Jahr – mit drei Siegen über Spitzenmannschaften. Auch SV Adler hatte dies zu spüren bekommen.
Platzwart Fränkie versprühte Heimspielatmosphäre, zudem hatten wir endlich mal wieder genügend Auswechselspieler an Bord.
Von Beginn an lief der Ball gut durch unsere Reihen, Nur vor dem gegnerischen Tor klappte es noch nicht so gut. So plätscherte das Spiel dahin, wir versuchten dies und das, erste Chancen boten sich – und wurden allesamt vergeben. Ungeduld machte sich breit. Aber da war ja noch unser Strafraumungeheuer Hannes. Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff ein schneller BSC-Angriff über Andi Hä., nach rechts außen zu Axel, dessen halbhohe Flanke erreicht Hannes. Dieser steht mit dem Rücken zum Tor, abgeschirmt von zwei Abwehrspielern. Eigentlich keine gefährliche Situation. Aber Hannes nimmt den Ball absolut perfekt an, dreht sich in Gerd-Müller-Manier und müllert zum verdienten Führungstreffer ein.
Zu Beginn von Halbzeit zwo kurbelt Adler die Offensive energisch an, aber unsere Abwehr steht insgesamt sicher. Zudem hält Peter S. in zwei, drei Situationen prima seine Hütte sauber. Auch dirigiert er, manchmal etwas zu lautstark - aber das ist weitaus besser als stumm wie ein Fisch zu verharren -, die Abwehr.
Nach zehn Minuten angelt sich Hannes an der Mittellinie den Ball und in einer spektakulären Einzelaktion setzt er sich gegen die Abwehr und durch schießt gegen Innenkante Latte, Innenkante Pfosten, der Ball springt kurz hinter der Linie auf, und wieder heraus. Der Schiri Lothar G. pfeift richtigerweise Tor, und das ist für heute seine letzte richtige Entscheidung. Denn nun wird es kurios bis Nerven zerfetzend. Einige sprachen hinterher davon, dass man von den Zuschauern einen hohen Kabarett-Zuschlag hätte verlangen können.
Der Schiri gibt Andreas W. für ein Allerweltsfoul die gelbe Karte. Eine Minute später möchte Andreas ausgewechselt werden. Aber der ruhende Ball läuft schon wieder. Unsere Wechselspieler weisen sofort darauf hin, dass er jetzt nicht wechseln könne. Kurz vor der Aus-Linie dreht er also wieder ab. Der Schiri zeigt ihm daraufhin "wegen Verlassens des Spielfeldes" die gelb-rote Karte, die er nach drei Minuten zur Fünf-Minuten-Zeitstrafe umdeutet. Spätestens jetzt ist das bis dahin absolut faire Spiel völlig zerfahren und es wird heftig diskutiert. Gespielt wird aber auch noch, und Adler drängt mit Überzahl mächtig auf unser Tor. BSC Ü50-II kämpft jedoch aufopferungsvoll und lässt weiterhin keine großen Chancen zu. Nach rund acht Minuten sind wir wieder zu siebt, aber nicht lange: Zwei Minuten vor Schluss ein vollkommen normaler Zweikampf zwischen Blondie und dem gegnerischen Stürmer – der Schiri pfeift, ruft kryptischerweise "Mit der linken Hand!", und gibt zu unserem Entsetzen Neunmeter plus rote Karte für Blondie. Der Neunmeter sitzt, und wir sehen uns wieder zu Sechst in die Defensive gedrängt. Na ja, letzte Minute, denken wir, aber der Schiri lässt noch geschlagene sechs Minuten weiterspielen. Aber auch die überstehen wir und fahren drei Punkte ein.
Unser bemerkenswert sportlicher Gegner erklärt, wir hätten verdient gewonnen, und verliert überaus deutliche Worte über die Schirileistung. So freuen wir uns auf's Rückspiel in der Hoffnung, dass dort ausschließlich Fußball gespielt wird.

2 Kommentare:

ediwosch hat gesagt…

Im Vertrauen: Ich musste ohnehin spätestens um 20:40 weg, um Charlotte abzuholen. Deswegen war die rote Karte auch völlig berechtigt und eigentlich überfällig ;-)

Andreas hat meiner Meinung vorher keine gelbe Karte gekriegt. Ich hatte eine bekommen (wegen zu frühem Herauslaufen bei einem Freisstoß) und der Schiri hat uns verwechselt. Die Verwechslung hat er eingesehen, aber er meinte dann, dass Andreas auch mindestens eine gelbe Karte verdient hätte und so blieb es bei der gelb-roten gegen ihn.

Diese gelb-rote Karte wegen "Verlassens des Platzes" hat Axel bereits kommentiert. Skurill. Es gibt blinde und parteiische, lauffaule und wankelmütige Schiris, darauf kann man sich einstellen. Auf diesen kann man das nicht, es kann jeden jederzeit (na gut, nur während des Spiels) aus heiterem Himmel treffen.

Bloß gut, dass wir zumindest drei hart erkämpfte Punkte mitnehmen können ...

Axel hat gesagt…

Danke an Wolfgang für etwas mehr Aufklärung. Obwohl unmittelbar in der Nähe stehend und scharf beobachtend war es mir nicht möglich, dieses Schiri-Chaos vollständig zu erfassen und hier wiederzugeben.
Im Bericht vergaß ich noch auf die grandiose Rettungstat von Andreas W. hinzuweisen, der einen Ball mit großem Einsatz von der Linie kratzte.