12.3.22

Mit einem blauen Auge davongekommen – Ü60 II vs. Lbg 47

Nach dem Spiel wurde diskutiert, wer mit einem blauen Auge davongekommen ist: der BSC oder die Lichtenberger, die 47er (aus dem Bezirk haben wir noch eine Mannschaft in der Staffel).

Einerseits führten die 47er bis kurz vor Schluss 1:0, andererseits hatten wir ca. 90 % Ballbesitz, und hatten sie in der zweiten Halbzeit fast durchgehend in ihre Hälfte, in ihren Strafraum gedrängt.

Aber von Anfang an: Es war kalt! Der Rasen war ultrastumpf. Der Ball hatte keine Seele. Den Schiedsrichter stellte der Gegner. Was sich hier wie ein schlechtes Omen anhört, beförderte offenbar alle BSCer zu einer konzentrierten Leistung mit hoher Motivation.

Es fing langsam an. Ballsicherheit stand im Vordergrund. Diese Spielweise, diese eher defensive Philosophie wird gleichfalls diskutiert, ja angezweifelt. Wir sollen offensiver spielen. Mit schnellen Vertikalpässen und wesentlich höher stehend. Die Erste kann das! Können wir trotz unserer Neuformierung das auch?

Dass wir läuferisch überlegen sind, stellte sich schon nach fünf Minuten raus, was einen Lichtenberger zu der Bitte führte: „Mann, lauft nicht so viel!“ Aber in der grünen Zone war dann Schluss. Wir kamen nicht durch. Hier machte sich der Mangel eines gelernten Stürmers in der Spitze deutlich bemerkbar. Zwei, drei 100-, na sagen wir lieber 90%ige Chancen in den ersten zehn Minuten sprangen raus, aber das war es dann. Der Ball zirkulierte bei uns sehr gut, Rasenschach ‒ oder besser Eunuchenfußball. Wir wissen alle wie es geht, kamen aber nicht zum Schuss.

Sie hatten ihren ‒ neben dem Torwart ‒ besten Mann (Nr. 3) nach ganz vorne gestellt. Spielten ihn auch immer wieder an. Hoch, flach, er nahm alles an. Vorwiegend Wolfgang hatte ihn weitestgehend im Griff. Trotzdem eine Herkulesaufgabe. Kurz vor der Halbzeitpause passiert es dann: ein Freistoß. Drei BSCer diskutieren, stehen am Punkt, und vergessen vollkommen ihre Kernaufgaben. Schnelle Ausführung der 47er, Nr. 3 hat sich weggeschlichen, Nr. 2 vom BSC schläft eine Sekunde und Nr. 3 hält nur noch den Fuß hin. 1:0 für 47. Der Spielverlauf ist auf den Kopf gestellt.

In der Kabine nahmen wir uns einiges vor. Mit zunehmender Spielzeit klappte das auch, mit dem Höhepunkt der letzten zehn Minuten. Der BSC zeigte in nie dagewesener Form Moral und stemmte sich mit einer überragenden kämpferischen Einstellung gegen die drohende Niederlage. Die Lichtenberger waren platt.

Vier Minuten vor Schluss: Neuzugang Thomas macht mit der Nr. 2 einen Doppelpass, tankt sich zur Grundlinie durch, gibt eine scharfe flache (!!) Reingabe vor das Tor. Ein 47er will klären, trifft aber das eigene Tor. Kommentar von Esti: „Ärgert euch nicht! Wenn ihm das nicht passiert wäre, hätte Hartmut das Tor gemacht!“ Hat er recht: Hartmut stand unmittelbar daneben.

Eine Minute vor Schluss: Wir haben sie total in ihren Strafraum eingeschlossen. Wir wollen den Siegtreffer. Eine Ecke jagt die andere. Noch ein Kopfball von Wolfgang, Andi Hä., zwanzig Zentimeter vor der Torlinie stehend, braucht nur noch reinzuschieben, wird aber vom sehr stellungssicheren Torwart gestört.

Aus, das Spiel ist aus! Ein Lichtenberger liegt am Boden. Zunächst nicht ansprechbar. Blutet stark. Kopfplatzwunde und hoffentlich nicht mehr. Nach dem Duschen kommt er noch mit dem Dieter-Hoeness-Gedächtnisturban in unsere Kabine und lacht schon wieder. Will aber zur Sicherheit erstmal ins Krankenhaus. Gute Besserung!

Die Mannschaft: Peter S. i.T., Dicki, Wolfgang, Roland, Hartmut, Esti, Andi Hä., Hennie, Frank B., Thomas S.

Der Schiri: sehr gute Leistung, sehr fair, hatte aber auch keine größeren Herausforderungen.

Dicki           2022/03/12

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