18.10.12

Ü60 gegen Rehberge - noch mal davongekommen…


Vor der Kabine das übliche Bild: (fast) alle Nominierten sind schon relativ lange vor der verabredeten Treffzeit da, sinnieren über das Spiel, den Gegner, das mögliche Ergebnis.

Die Ausgangssituation: Bisher stets siegreicher Erster gegen den bisher stets unterlegenen Letzten. Und das auch noch auf eigenem Acker. Ein Kommentar erübrigt sich da…

Der BSC beginnt mit seinem bekannt lauffreudigen Kombinationsspiel, die Gäste stehen mit vier Mann am oder im eigenen Strafraum. Das macht das Durchkommen nicht eben leicht.

Sehr erschwerend kommt hinzu, dass mit zunehmender Spieldauer das Passspiel der Gelbschwarzen unerklärlicherweise immer ungenauer wird. Und um das Maß der selbstverschuldeten Unzulänglichkeiten noch mehr zu füllen, drängt es fast alle der Unseren bei den Angriffen in die Mitte, wo’s sowieso schon mehr als eng zugeht.

Aber was soll’s - wir sind schließlich die Stars, und die anderen die Underdogs!

Doch auf einmal gehen diese Underdogs mit 1:0 in Führung:

Ein eher als harmlos eingeschätzter Schuss aus gut und gerne 20 Metern findet halbhoch und halbmittig ungehindert den Weg in unser Gehäuse. Claus zuckt noch nicht mal, und der Schütze ist wohl der am meisten Erstaunte über seinen Treffer… (Übrigens an dieser Stelle kein Vorwurf an Claus, der in der laufenden Saison schon mindestens 22 „Unhaltbare“ eben doch gehalten hat - nur ist die ewige Problematik eines Torhüters nun mal die, dass bei ihm ein Fehler nicht selten zum Gegentor führt, während sowas bei einem drei „Hundertprozentige“ nacheinander versemmelnden Feldspieler eher hingenommen wird.)

Mit etwas ähnlichem wie einer Brechstange können wir glücklicherweise den Rückstand innerhalb von wenigen Minuten in eine 2:1-Führung umwandeln (für den Almanach: 1:1 Hermann, 2:1 Wolfgang).

Von einem souveränen Spiel unsererseits kann aber weiterhin keine Rede sein. Wir bemühen uns zwar, aber nicht erst Jacob’s Karin Sommer teilte der Kaffee trinkenden Umwelt zu ihrer Zeit schon mit, dass Mühe allein eben nicht genügt…

BSC at it‘s worst, und dann ist erstmal Halbzeit.

Zeit, um unseren treuesten Fan Ändy zu begrüßen, sowie auch den verletzt zuschauenden Jürgen (gute und baldige Besserung, Jürgen!), für den der optische Genuss des heutigen Spiels den Heilungsprozess hoffentlich nicht negativ beeinflussen möge…

Und dann kommt auch noch wieder dieser Grünbaum (auch heute übrigens in absoluter Hochform!) zu uns und erzählt uns einige von seinen schier unzählbaren fußballerischen Heldentaten.

Marko leidet sicht- und hörbar, analysiert richtig und versucht uns wenigstens für die zweite Halbzeit auf die Situation mit den sehr defensiv ausgerichteten Rehen einzustellen.

Schön wär’s, wenn wir alsbald ein drittes Tor folgen ließen…

Aber damit wird es nichts.

Wir spielen ungerührt unseren kaputten Stiefel der ersten 30 Minuten zu Ende, haben zwar noch die eine oder andere halbe Chance, bleiben jedoch weiterhin recht mittelmäßig.

Rehberge kämpft, versucht sich mehrfach am Ausgleich. Aber auch sie sind in ihren Mitteln limitiert. Für einen Tabellenletzten hingegen eher beachtlich, auch wenn Marko nach Spielende feststellt, dass mindestens einer, wenn nicht zwei der Gästespieler nicht auf dem Spielberichtsbogen standen… Aber sei’s drum - so, wie wir heute hier aufgetreten sind, können wir uns bei nichts und niemand anderem über den sehr knappen Spielausgang beklagen als bei uns selbst.

Und das Erfreulichste sind natürlich weitere drei Punkte, auch wenn das heute hätte schiefgehen können. (Jogis Mannen lassen ergebenst grüßen!)

(Zwei Premieren am Rande: Noch nie sind wir in den bisherigen Matches in Rückstand geraten, heute das erstemal…, und das 0:1 war tatsächlich das erste Gegentor, welches wir uns in einer unserer ersten Halbzeiten gefangen haben.)

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Und was lernt uns das Ganze?

Eine ganze Menge, über deren einzelne Details nach Spielende noch ausgiebig im Casino diskutiert wurde. (Mitunter durchaus kontrovers, was immer gut ist, da auf diese Weise mehrere Ideen einer Betrachtung unterzogen werden können. Dabei aber wohltuenderweise stets sachlich, ohne jede persönliche Kritik und nur dem Ziel verhaftet, es in Zukunft besser zu machen). Darüber aber aus bekannten Gründen hier nix weiter.

Nur soviel: Wir funktionieren unverändert als intaktes Mannschaftsgefüge.

Nur hat mit der Zeit wahrscheinlich so gut wie jedes Berliner Ü60-Team mitbekommen, wo sie uns spielerisch einzuordnen haben. Und sie stellen sich dann entsprechend auf uns ein. Für uns waren Spiele wie die gegen Hermsdorf oder jetzt Rehberge mehr oder weniger Allerweltsspiele, für unsere Gegner aber Saison-Highlights, in denen sie hochkonzentriert und vor allem hochmotiviert waren. Auch wir sollten diese Eigenschaften unbedingt zu den unseren machen, nicht nur in Matches wie gegen Pankow, Wilmersdorf oder ganz besonders Rudow, sondern uns vor jedem Spiel klar machen, dass unsere Gegner gegen uns das Beste zeigen wollen, zu dem sie in der Lage sind.

Gegen unseren nächsten Gegner Wannsee haben wir die Gelegenheit, es besser zu machen.

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