Auf der wunderschönen Sportanlage
am Vorarlberger Damm macht das Spielen sehr viel Spaß – besonders wenn man
gegen Internationale gewinnt.
Gegen uns legt sich die Zweite
Mannschaft von Inter immer besonders ins Zeug – unverständlich, warum sie bei
dieser Qualität nur im unteren Mittelfeld stehen.
Inter begann richtig stark. Die
schnellen und ballsicheren Stürmer wurden an der Strafraumgrenze angespielt,
wanden sich um den Verteidiger und passten steil auf einen in den Strafraum
sprintenden Mitspieler - Grimmi tobte. Nach fünf Minuten vergibt Inter den
ersten Riesen: Der 14er läuft allein auf mich zu und schiebt den Ball neben das
Tor. Kurz danach wieder eins gegen eins, aber der Stürmer schießt über das Tor.
Im nächsten Versuch spielt der Stürmer mich aus, aber als er den Ball ins Eck
schieben will, kriege ich meine Hand noch dazwischen. Und dann versuchen sie es
mit einem Querpass auf einen allein am Fünfmeterraum stehenden Stürmer – aber der
trifft aus Nahdistanz nur die Latte! Damit dürfte unser Glück für diesen Abend
aufgebraucht sein und niemand hätte noch einen Pfifferling auf uns gesetzt. Erst
gegen Ende der ersten Halbzeit kommen wir etwas besser ins Spiel. Besonders
Grimmi, aber Uwe sowieso und auch Stephan und Frank zwingen die Inter-.Abwehr
zu größter Vorsicht. Didi und Henni ziehen die Fäden im Mittelfeld und Andi
Hä., Schreibi, Klaus und Grimmi kriegen die Stürmer hinten besser unter
Kontrolle.
So steht es zur Pause nicht Null
oder Eins zu Vier sondern überaus schmeichelhaft für uns Null zu Null!
Für die zweite Halbzeit hatten
wir uns einiges vorgenommen – Inter aber auch. Fortuna musste uns kurz nach der
Pause einen Nachschlag gewähren, denn wieder kam ein Stürmer frei zum Schuss, aber
zum Glück wieder neben das Tor.
Dann zeigte Uwe, warum er die Torschützenliste
anführt: Er kommt über rechts, zieht in der Mitte der gegnerischen Hälfte in
einen riesigen Freiraum und hämmert den Ball aus 20 Metern ins Eck. Da ein
Schöneberger den Schuss noch leicht abfälscht, hat der starke Torwart nicht den
Hauch einer Abwehrchance - so ungerecht kann Fußball sein!
Leider ist unser Glück nicht von
Dauer: Wir beenden einen aussichtsreichen Angriff mit einem Fehlpass, ein
schneller Konter von Inter, eine Unachtsamkeit in der Abwehr, der Stürmer legt
quer diesmal hält der frei Stürmer seinen Fuß einfach hin und macht den Ausgleich.
Inter erhöht den Druck. Ich
spiele hinten quer zu Schreibi, Schreibi zu mir, ich zu Schreibi, Schreibi
wieder zu mir, obwohl uns mittlerweile drei Inter-Spieler zu Leibe rücken. Zum
Glück bietet sich wenigstens Andi Hä. an der Mittellinie an und der in höchster
Not gespielte Ball findet zu ihm. Jetzt sind wir vorn in der Überzahl und nach
zwei, drei schnellen Zuspielen kann Didi abziehen. Immerhin kann der Torwart abwehren,
aber den Abpraller lupft Andi Hä. supercool zum 2:1 in die Maschen.
Dann kommt es für Inter noch
dicker: Schreibi schlägt von der Mittellinie eine Flanke Richtung langer
Pfosten „Didi!!!“ ruft er dem Ball hinterher und Didi setzt einen richtig satten
Kopfball gegen die Laufrichtung des Torwarts ins lange Eck: wir führen jetzt
3:1.
Inter gibt sich nicht geschlagen.
Aber wir stehen jetzt noch dichter an den Stürmern und wir können die
Steilpässe im Strafraum abfangen. Das Spiel wird rustikaler, beide Seiten gehen
mit mehr Körpereinsatz in die Zweikämpfe, aber es gibt eigentlich keine groben
Fouls.
Für die Stürmer ist es natürlich
einfacher, Freistöße zu schinden. Die Schmerzensschreie der Interspieler gellen
durch den Schöneberger Nachthimmel, zum Glück wohnt dort niemand. Wenn man so
viele Freistöße provoziert, dann sollte man eigentlich auch gut Freistöße
schießen können – aber das war überhaupt nicht der Fall.
Dennoch: eine Ecke fliegt durch
den Strafraum, ein Schöneberger war unbemerkt Richtung langer Pfosten gestartet
und kann volley zum Anschluss einschießen – nur noch 3:2.
Inter wird nun richtig sauer. Zur
Schlussoffensive kommt auch der Torwart zu mir in den Fünfmeterraum und nimmt
mir die Sicht. Nach einer Ecke rammt er mich ins Tor und nicht den Ball. „Das
wird nichts mehr“ raunt er mir resigniert zu. Recht hat er, denn Grimmi wirft
sich in einen letzten verzweifelten Gewaltschuss. Der Abpraller landet bei
Didi. Stephan kommt über links und der einsame Schöneberger Verteidiger hat
keine Chance als Didi selbstlos mit seinem dritten Assist Stefan bedient, der
mit dem Schlusspfiff zum ebenso glücklichen wie beglückenden 4:2 Auswärtssieg
einlocht.
Die Tabellenführer: Klaus,
Schreibi, Andi Hä., Grimmi, Henni, Didi, Uwe, Stefan, Frank und
Hans Sch.