Der untere Tabellennachbar aus
Marienfelde kam mit der Empfehlung von bereits 50 erzielten Toren und mit fünf Wechselspielern.
Wir waren eher knapp besetzt und Uwe hatte uns vor dem Spiel fast ängstlich
eingestellt: „Ich möchte bitte nicht verlieren!“.
Marienfelde begann furios. Immer
in Bewegung wollten sie unsere Abwehr aufmischen. In der fünften Minute kann
sich der agile 11er an der Torauslinie durchsetzen, aber nicht einlochen. Kurz
darauf kann ich erneut mit dem Fuß klären und den Abpraller aufnehmen. Doch wohin
mit dem Ball? Marienfelde stellt uns konsequent zu. Uwe steht zentral an der
Strafraumgrenze, zwei Gegenspieler in seiner Nähe, aber etwas auf Abstand. Ein
fragender Blick, ein zustimmendes Nicken, er nimmt mein etwas riskantes Abspiel an
– und Einladungen zum Kontern nehmen wir bekanntlich ebenfalls gerne an. Uwe schlüpft
zwischen den beiden anrückenden Marienfeldern durch, sprintet mit dem Ball in
die gegnerische Hälfte und legt auf den mitgelaufenen Karsten ab. De lässt dem
Torwart mit einem satten Schuss keine Chance und wir liegen etwas überraschend 1:0
vorn.
Marienfelde stürmt weiter, aber
unsere Abwehr um Schreibi, Klaus und Sempi kann dem Druck standhalten, zumal
sich auch die Offensivkräfte tatkräftig an der Abwehrarbeit beteiligen.
In der siebten Minute klaut Klaus
dank konsequenten Einschreitens einem Marienfelder den Ball, stürmt nach vorn,
legt ab auf Karsten, der wieder einen satten Schuss abzieht, allerdings nur den
Pfosten trifft. Stephan kann den Abpraller aus 10 m aber sicher verwandeln. 2:0!
Marienfelde stürmt weiter. Wir verlieren
in der Abwehr zeitweise etwas die Linie, zumal Andi Hä. verletzt ausgeschieden
ist.
Wir können 2:0 in die
Pause retten. Allerdings ist das Spiel noch lange nicht gewonnen. Wir schnaufen schon
erheblich, während Marienfelde immer neue frische Kräfte einwechselt. „Keine
Gegentore“ lautet die übliche Halbzeitdevise – leider mit dem üblichen Effekt:
Marienfelde will noch einen Zahn
zulegen und geht etwas härter in die Zweikämpfe. Kurz nach der Pause wird
Schreibi bei einem Konterversuch ziemlich grob vom Ball getrennt. Schreibi
bleibt liegen, der Schiedsrichter lässt weiterspielen, Marienfelde lässt den
Ball laufen und wir lassen den Rechtaußen mutterseelenallein am langen Pfosten.
Fuß hingehalten, Anschlusstreffer zum 1:2.
Marienfelde stürmt weiter. Auch
bei Klaus machen sich nun Verschleißerscheinungen bemerkbar. Wir kriegen den
Ball nicht mehr aus der eigenen Hälfte. Zweimal muss ich in höchster Not
klären. Das Spiel droht zu kippen. Uwe fängt an zu grübeln. „Wie kann ich
Grimmi nur die Niederlage erklären?“ Weil er keine Antwort findet, fasst er
sich ein Herz: Wieder kommt er in der eigenen Hälfte in zentraler Position in
Ballbesitz, sieht die Lücke zwischen zwei Gegenspielern und macht sich auf und
davon. Stephan ist mit nach vorn gespurtet und bindet den einsamen Abwehrspieler.
Von der Strafraumgrenze verwandelt Uwe mit einem strammen Schuss ins Eck. 3:1.
Marienfelde stürmt weiter.
Karsten besinnt sich auf seine alten Liberozeiten. Damit haben wir vorn noch weniger
Optionen, aber noch mehr Stabilität hinten. Vor meinem Tor ist so viel los,
dass ich den Ball nur noch selten sehen kann. Aber unser Tor bleibt zu. Und als
der riesige Mittelstürmer an der Strafraumgrenze den Ball schon an mir
vorbeigelegt hat, ist es der heranstürmende Karsten, der ihn durch pure Präsenz zum
Fehlschuss bringt.
Doch Uwe ist auf den Geschmack
gekommen. Erneut ein schneller Konter. Wieder zieht Stephan die Abwehr aus dem
Weg, 4:1 durch Uwe!
Marienfelde stürmt weiter. Aber wir
haben nun keine Angst mehr und setzen noch ein schönes Sahnehäubchen auf den
Sieg: One-Touch-Fußball über Karsten, Schreibi, Frank, Sempi und Uwe auf
Stephan, der von der Strafraumgrenze aus vollem Lauf mit einem fulminanten
Schuss in den Winkel den 5:1-Endstand erzielt.
Ein hoher Sieg in einem Spiel,
das lange auf Messers Schneide stand und in der Kabine bei Klaus´ Geburtstagslage
gebührend gefeiert wurde von:
Schreibi, Klaus, Sempi, Uwe, Andi Hä, Stephan, Karsten,
Frank und
Hans Sch.