29.9.18

Schöne Kabinen - tolle Duschen


Neidisch betraten wir die uns zugewiesene Kabine vor dem Spiel beim TSV Lichtenberg. Im Schatten der Hochhäuser waren auf dem Sportplatz Harnackstraße - Adresse: Coppistraße 8 in 10365 Berlin (Lichtenberg), Anreise über S-Bahnhof Nöldnerplatz (S 5, S 7, S 75) und Fußweg über „Am Alten Lokschuppen“ - nagelneue, ansehnliche (bis auf eine Ausnahme – siehe unten) Funktionsräume entstanden.

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Bei der Ü60-2 gibt´s vor dem Spiel Kabinenansprache, dann viel Emotion am Spielfeldrand und Kaltgetränke nach dem Spiel. Bei der Ü60-1 gibt´s ebenfalls Kabinenansprache, dann Punkte im Spiel und hinterher auch Kaltgetränke. Doch was gibt es eigentlich bei der Ü60-3?

Zunächst ökologisch vorbildliche Anreisen mit Fahrrädern, S-Bahn oder Fahrgemeinschaft. Arne musste sechs Stammspieler (Jörg, Uwe, Klaus, Hermann, Micha K. und Thomas ersetzen – die mit nur einem Wechselspieler antretende Heimmannschaft TSV Lichtenberg maulte, wir würden mit der ersten Mannschaft antreten.
Es gab zwar keine Kabinenansprache, aber wenigstens hatten wir einen Ball zum Warmspielen.
In der ersten Halbzeit hatten wir zwar deutlich mehr vom Spiel, aber die meisten Angriffe endeten mit überhasteten Abschlüssen oder hektischen Fehlpässen.
Routinier Axel musste aufs Feld. Auf der linken Seite nahm er den Ball an, schaute, wartete und flankte dann dem in den 5-Meterraum gelaufenen Stephan den Ball vor die Stirn: Nach 20 Minuten war das die 1:0-Halbzeitführung.
Die Erste vom TSV Lichtenberg spielte keinen schlechten Fußball: Ordentlicher Spielaufbau und ballsichere Spitzen. Unsere Defensive war gefordert, aber Wolfgang, Arne, Dicki und Axel konnten Torschüsse weitgehend verhindern, und gelegentlich durfte ich als Torwart auch eingreifen.
Interessante Szene kurz vor der Pause: Frank M. läuft mit dem Ball auf der rechten Seite. Der Lichtenberger 10er (10 cm kleiner und etwa 25 Kilo leichter) rammt ihn – ohne Wirkung. Er rammt erneut – wieder keine Wirkung. Beim dritten Versuch stemmt Frank sich dagegen und der Lichtenberger prallt ab und fällt. Der Schieri pfeift - Freistoß für Lichtenberg.
In der zweiten Halbzeit wollen wir etwas ruhiger und abgeklärter nach vorn spielen. Das gelang uns auch gut, so dass wir das Spiel eigentlich völlig unter Kontrolle bekamen. Nur mit dem Tore-Schießen wollte es immer noch nicht klappen. Doch Mitte der zweiten Halbzeit nahm Manni dann seinen Kopf hoch, wartete klug, bis Stephan in den Strafraum gelaufen war und passte ihm dann genau in den Lauf: 2:0.
Eigentlich war das Spiel damit gelaufen. Aber da war noch der dicke schwarze Mann, der 60 Minuten an der Mittellinie stand und auf einen Sieg der Lichtenberger hoffte: Knapp innerhalb des Strafraums kann der Lichtenberger Stürmer mit den Rücken zum Tor stehend den Ball an unserem Verteidiger vorbei spitzeln. Aber ich bin zur Stelle und schlage den Ball geradeaus nach vorne weg. Der Stürmer stolpert gegen mein Bein und fällt hin. Weder er noch die Zuschauer reklamieren ein Foul. Aber der lauffaule Koloss pfeift Strafstoß. „Ich kann nur pfeifen, was ich sehe“ - ist seine krude Rechtfertigung. Klar, ein Schieri kann etwas übersehen und deshalb nicht pfeifen – aber wie kann er ein Foul sehen, was es gar nicht gibt? Soll er doch ehrlich sein und sagen: "Ich sehe was ich will".
Der Strafstoß ist zwar auch den Lichtenbergern peinlich, aber trotzdem drin: es steht nur noch 2:1 für uns, und Lichtenberg ist echt scharf auf Punkte.
Fast hätten sie auch einen gekriegt, als nach einer Ecke ein Kopfball gegen den Pfosten fliegt – zum Glück bleibt uns der Freudensprung des schwarzen Mannes erspart.
So gab es bei der Ü60-3 keine Ansprache, drei Punkte, viel Gesprächsstoff, tolle Duschen und preiswerte Kaltgetränke.
 

Nur die Begegnungsstätte "3. HALBZEIT“ hatte den Charme eines Schuhkartons (siehe Foto, mit entsprechenden Gesichtern - sehen so Sieger aus?), da ist unser Casino am Hubertussportplatz doch zigmal gemütlicher (abgesehen von der charmanten Bedienung, dem Bier vom Fass und den kunsprig-braunen Pommes Frites…)




Hans & Axel
und
Dicki, Wolfgang S., Arne, Manni, Andi Hä., Frank, Stephan, Hannes
sowie
Schlachtenbummler und Zeitnehmer Ebi

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