16.11.07

Unnötiger Krimi in Wilmersdorf

In der Kabine ist die Stimmung trotz schwerem Gegner und Wolfgangs grippalem Infekt gelöst, siehe Foto. Von der ersten Sekunde an spielen wir druckvoll nach vorn, Croatia hingegen erstaunlich verhalten; uns bieten sich in den ersten fünf Minuten sechs (!) Großchancen, die wir leichtfertig vergeben.
Die Zuschauer (u.a. Wolfgang konnte sich aufgrund des spannenden Verlaufs nicht zum Gehen entschließen) fangen an sich aufzuregen „Ob sich das nicht rächt?“. Die Rückkehr von Lür, mit gewohntem Zug zum Tor, immer zwei Gegner beschäftigend, Andi Hä, das Arbeitspferd im Mittelfeld, und El Capitano Peter S., ebenfalls Arbeitspferd, aber auch den Schalldruck auf dem Platz mächtig erhöhend, bringt eine enorme Steigerung gegenüber dem Teutoniaspiel und lässt uns – wie schon gegen Olympia – den Tabellenzweiten an die Wand spielen.
In der 6. Minute die Erlösung: Einen Bilderbuch-Angriff schließt Andi Hä. mit Flach-/Fernschuss erfolgreich ab, das 1:0 ist mehr als verdient. Croatia fällt weiterhin nicht durch gepflegten Offensivfußball auf, wie man anhand des Tabellenstandes vermuten könnte. Statt dessen wird getreten, geschubst, mit den Ellenbogen gearbeitet und dazu noch der Schiri angemeckert, dass es nicht mehr feierlich ist.
Wir spielen weiter unseren Stil und erzielen durch Peter das 2:0. Anschließend eine Rangelei im Strafraum: Unser Spieler mit der Nummer vier zieht etwas zu doll am Stürmer, der fällt spektakulär: Den Elfer versenkt Croatia, die bis dahin null Torchancen haben, gekonnt.
Aber das favorite team antwortet gebührend: 17 Sekunden nach Wiederanpfiff schießt Lür zum 3:1 ein.
In der zweiten Halbzeit plätschert das Spiel vor sich hin, ein paar Chancen ergeben sich hüben und drüben. Wir sind weiterhin überlegen, keiner zweifelt am Sieg.
Plötzlich, in der 50. und 55. Minute, zwei unerklärliche Abwehrschwächen, und schon steht es 3:3 – der Spielverlauf ist auf den Kopf gestellt. Besonders ärgerlich gegen die unfairste Mannschaft, gegen die wir bislang gespielt haben. Trotz allem Ärger spielen wir jedoch weiter nach vorn und zwei Minuten vor Schluss gelingt Peter tatsächlich das 4:3, welches er aus Gründen, die zu erörtern hier zu weit führen würde, zur Hälfte Dicki, zur anderen Hälfte Axel widmet.
Nach dem Spiel erfolgte die Auswertung im BSC-Casino: Insgesamt ein gutes Spiel von uns, nur die letzten zwölf Minuten waren nichts für Nervenschwache; eigentlich hätten wir 7:1 gewinnen müssen. In der Tabelle rücken wir auf Platz 4 vor mit guten Perspektiven, selbst Platz 2 scheint in erreichbare Nähe gerückt. Jetzt noch vier Punkte aus zwei Spielen, dann kann die Weihnachtsfeier am 4.12. kommen. Da wird aber auch über die Gruppendynamik zu reden sein, denn nach einer überwiegend harmonischen Aufbauphase wird der Ton in der Mannschaft herzlicher, zunehmend aber auch ruppiger.

P.S.: Fotos vom Spiel werden nachgereicht, Peter arbeitet in der Dunkelkammer noch an der Entwicklung seiner Digitalfotos.

1 Kommentar:

Dicki hat gesagt…

Wieso wir in einem über weite Teile überlegen geführtem Spiel noch so in die Bredouille kommen konnten, bleibt unverständlich. Ich hatte bis auf die letzten Minuten nie das Gefühl, dass die uns schlagen könnten.
Unsere Abwehr ist offenbar, trotz unübersehbarer Stabilität, immer für zwei Tore "gut".
Ich widme meine Abwehrleistung, die ca. ein 90 prozentiges Abblocken der gegnerischen Angriffsbemühungen ausweist, Peter S.
Er verstand es, neben dem Croatia-Sechser, immer wieder Reizpunkte zu setzen, und so die notwendige Aggressivität im Spiel aufrechtzuerhalten. Dabei war er durch seine Kampfmoral und läuferische Extraklasse immer wieder Vorbild!