Nach einem ziemlich hektischen
Spiel beglückwünschte ich den Wittenauer Stürmer zum Aufstieg und drückte ihm
meine Freude aus, dass wir dann in der nächsten Saison nicht aufeinander
treffen, da unsere Spiele offenbar nicht kompatibel sind. „Ja, wir haben auch
nicht kompatibel gespielt“ grummelte er. Damit hatte er natürlich Recht, denn Concordia
Wittenau hatte nie ins Spiel gefunden.
Sie kamen als fast uneinholbarer Tabellenführer
und hätten mit ihrem 16. Sieg den Aufstieg perfekt machen können.
Aber wir wollten unsere
Siegesserie fortsetzen (was kann uns stoppen? https://www.youtube.com/watch?v=eeruDzzUomM) und die Hinrundenniederlage ausgleichen.
1. Halbzeit
Wir übernahmen die Initiative und
legten eine richtig gute erste Halbzeit hin. Das Spiel von Wittenau war schnell
zu durchschauen: lange Bälle auf den hünenhaften Mittelstürmer, der trotz
seiner Größe den Ball auf engstem Raum führen konnte und sicher zu den
stärksten Stürmer der Liga zu zählen ist, aber heute von Daro weitestgehend
neutralisiert wird. Der zweite Aktivposten war der mitspielende Torwart, der den
Spielaufbau auch weit vor dem Strafraum organisierte und sich nach 15 Minuten
selbst neutralisieren sollte.
Wir waren hellwach - vielleicht
war unser Kunstrasen auch etwas zu stumpf für die Wittenauer - und konnten ungewöhnlich
viele Pässe abfangen und Bälle erobern. Mit schnellen Kontern überforderten wir
die zu hoch stehende Abwehr der Wittenauer immer wieder. Bereits in der fünften
Minute legt Karsten den Ball mit dem Außenrist gefühlvoll Uwe in den
Lauf, der lässt im eins gegen eins dem gerade in den Kasten zurückgeeilten
Torwart keine Chance, seine Beine zu sortieren. 1:0.
Fünf Minuten später ein Konter
über rechts, eine Superflanke von Stephan an den langen Pfosten, wo der heute besonders
wertvolle Sempi den Ball sauber annimmt und aus spitzem Winkel zum 2:0
einschiebt.
Die Angriffe der Wittenauer
fangen wir früher oder später ab, Daro, Schreibi und Esti lassen den Stürmern
keine Beinfreiheit, so dass ich im Tor kaum gefordert bin.
Dann kommt Klaus: Hinten rechts
nimmt er meinen Abwurf auf, spielt ab ins Mittelfeld, rennt nach vorne rechts,
bekommt dort den Ball, spielt einen Verteidiger aus und schießt ebenfalls aus
spitzem Winkel zum 3:0 ins Netz!
Das führt zu großer Freude bei
uns allen und macht aus dem motivierten Klaus einen überaus motivierten.
Wenig später wird nach einer
Balleroberung im Mittelfeld wieder Uwe in Szene gesetzt und er läuft allein auf
den weit vor dem Strafraum stehenden Torwart zu. Der kann das 4:0 nur durch ein
allzu offensichtlich vorsätzliches Handspiel vermeiden. Absichtliches Handspiel
und Notbremse lassen dem Schieri keine Wahl: Rote Karte. Klaus kann seine Freude nicht
verbergen, so dass die frustrierten Wittenauer nun einen Sündenbock gefunden
haben.
Der Rest des Spieles war dann eher
Krampf: Viel zu viel Text. Vor der Pause vergeben wir mit einem Pfostenschuss
unglücklich und danach mit einem Schuss über das leere Tor unerklärlich die Chancen
zu 4:0.
2. Halbzeit
In der zweiten Halbzeit wollen
wir auf Nummer sicher gehen. Den Stürmer doppeln und ansonsten den Ball in den
eigenen Reihen halten. Beides gelingt uns auch – aber leider nur phasenweise.
Ziemlich häufig spielen wir unnötige, riskant lange und halbhohe Bälle in den
Strafraum, so dass nun die Wittenauer Konterchancen bekommen.
Einmal lassen wir
einen Mittelfeldspieler ungestört, Sempi muss die Doppeldeckung auflösen, ein
tödlicher Pass auf den Hünen, der legt sich den Ball genau dahin, wo weder Daro
noch ich hinkommen können und zieht sofort zum ersten Gegentreffer ab. Beim
zweiten lassen wir eine hohe Flanke an die Grundlinie zu, wo ein Wittenauer den
Ball in hohem Bogen ins lange Eck köpft. Ein fast unmöglicher Treffer, der
wahrscheinlich auch nicht zu verhindern gewesen wäre, wenn wir den Wittenauer
bedrängt hätten.
Aber auch wir blieben nicht ohne
Tore: Eine punktgenaue Flanke von Schreibi, die Karsten per Kopf vom langen Eck
zum 4:0 verwertet, Stephan zeigt beim 5:1, dass er auch unter die Latte
schießen kann und Uwe befördert den Ball mit einem Lob aus 25 Metern zum 6:2
ins leere Tor.
Alles in allem ein klar und
verdienter Sieg nach anfangs richtig gutem Spiel. Den Wittenauern wünschen einen
langen Aufenthalt in der Verbandsliga:
Hans