4.9.12

Uwe Seeler 1970

Fußball-Weltmeisterschaft in Mexiko – wer erinnert sich nicht an das denkwürdige Viertelfinale am 14. Juni 1970: Deutschland liegt fast aussichtslos gegen England mit 0:2 zurück. Englands Trainer Alf Ramsey nimmt bereits seinen Superstar Bobby Charlton vom Feld, um ihn für das Halbfinale schonen. Franz Beckenbauer gelingt der Anschluss, es folgt der berühmteste Seeler-Treffer: In der 82. Minute schlägt Karl-Heinz Schnellinger eine Flanke aus dem Halbfeld, "Uns Uwe" steht an der Strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor. Mit dem Hinterkopf verlängert er den Ball über Keeper Bonetti ins Netz. In der Verlängerung erzielt Gerd Müller den 3:2-Siegtreffer...



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Mit vermeintlicher „Notbesetzung“ und nur zu siebt empfängt die BSC-Ü60 den Tabellenzweiten. Der VfB Einheit zu Pankow ist zu zehnt, mit breiter Brust und starkem Offensivdrang zur Hubertusallee angereist. Aber Marko hat uns gut auf das Spiel eingestellt – in Erinnerung an das Ü50-2-Spiel in Buch, bei dem drei 60er mitgewirkt hatten, stellt er vor eine Viererkette zwei Sechser, in der Offensive vertraut er auf gelegentliche Entlastungsangriffe und vielleicht den „Lucky Punch“. Dennoch war uns zu Beginn mulmig, kaum einer hätte auf einen Erfolg gewettet.

Die erste Halbzeit entwickelt sich zu einer Abwehrschlacht der Platin-Boys. Drei Großchancen der Pankower steht gerade mal eine Chance der Heimmannschaft gegenüber. Und zudem ungünstig: Es wird mehr getextet als sonst, was zusätzlich belastet. In der Halbzeit findet Arne die richtigen Worte: „Spart Euch die Luft, redet nicht, kämpft!“

In der zweiten Halbzeit kommen wir besser ins Spiel – hinten ist alles dicht und nach vorn rollen immer wieder gefährliche Konter. Fünf Minuten vor Schluss wieder mal ein prima Dreiecksspielchen auf dem rechten Flügel, alles sieht harmlos aus, plötzlich segelt eine Flanke von Arne in den Strafraum, zeitgleich wird Peter S. von seinem Gegenspieler niedergerissen und Axel geht zum Ball. Mit dem Rücken zum Tor köpft er in Richtung des langen Ecks, und über den Torwart hinweg segelt der Ball zum freudig umjubelten Führungstor ins Netz. Der Schri erkennt richtigerweise auf Vorteil und gibt den Treffer. Nun gilt es noch knifflige Momente zu überstehen. Der starke Pankower Libero schaltet sich in die Angriffe mit ein, innerhalb zwei Minuten holen sie fünf Ecken heraus. Doch unsere Abwehr steht. Im Gegenteil: Es ergeben sich noch zwei hochkarätige Konterchancen, die ungenutzt verpuffen.

Auf dieses so seltene Ereignis – ein entscheidendes, zudem noch per Kopf erzieltes Tor von Axel – muss natürlich im Casino eine Lage ausgegeben werden, und in trauter Runde werden im Hintergrund Worte geraunt wie „Goldköpfchen“ und „Uwe Seeler“ ...

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